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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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See- <strong>und</strong> Flußwege in Südskandinavien 59<br />

In vor- <strong>und</strong> frühgeschichtlicher Zeit war der Wasserverkehr durch küstennahe<br />

Schiffahrt gekennzeichnet. Eine entscheidende Tatsache war, daß <strong>die</strong> Schiffe <strong>die</strong><br />

ganze Vorzeit hindurch geringen Tiefgang hatten . Die Koggen des Mittelalters<br />

stellten ganz andere Anforderungen an Hafenanlagen, <strong>und</strong> mit veränderten<br />

Schiffstypen mußten auch neue Routen gesucht werden . Dies geht ganz deutlich<br />

aus den Wrackf<strong>und</strong>en der Periode von 1050 bis 1350 hervor . Eine von O . Crumlin-Pedersen<br />

angefertigte Kartierung zeigt, daß man noch bis etwa 1200 in Küstennähe<br />

zu segeln pflegte . Keines der Wracks <strong>die</strong>ser älteren Periode wurde an<br />

einer offenen Küste gef<strong>und</strong>en (Crumlin-Pedersen 1983b, S . 234 Tab . 3) . Das<br />

Gr<strong>und</strong>buch König Waldemars beschreibt eine Segelroute von Blekinge nach Reval,<br />

<strong>die</strong> zeigt, daß man noch im 13 . Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>die</strong> offene See gemieden hat .<br />

Dieses Bild läßt sich gut mit der Reisebeschreibung Ottars aus dem 9 . Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

in Einklang bringen (Crumlin-Pedersen 1983b, S . 235) . Die weitere Entwicklung<br />

der Schiffe bot aber allmählich neue Möglichkeiten, schwierige Küstenstrecken<br />

durch Kreuzen zu überwinden . Städte, <strong>die</strong> sich nach 1200 etablierten,<br />

lagen am offenen Meer (Andren 1983, S . 86) . Ein Seebuch aus dem 15 .<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert gibt <strong>die</strong> Route um Skagen herum <strong>und</strong> weiter in <strong>die</strong> Ostsee an Rostock,<br />

Danzig, Riga <strong>und</strong> Reval vorbei genau an . Die Situation ist jetzt eine andere<br />

. Die F<strong>und</strong>e von Koggen wurden sämtlich im Zuge <strong>die</strong>ser neuen Seewege<br />

getätigt, also entweder nur an Hafenplätzen oder in weitem Abstand von den<br />

Küsten (Abb . 4) .<br />

Summary<br />

Sea and river routes in south Scandinavia considered from an archaeological<br />

point of view<br />

The purpose of this article is to give an account of some methods that have<br />

been used to indicate waterways from prehistoric times and to give some examples<br />

of routes which probably were used by boats at different periods .<br />

The material is sparse and uneven . Transport over water leaves nothing but<br />

indirect traces . Harbours, barriers and wrecks offer some hints . The distribution<br />

of archaeological finds has sometimes been thought to show links of communication,<br />

and imports have also been used as indications of waterways . Information<br />

has been sought in place-names and written sources .<br />

The changing landscape provides a considerable difficulty. Rather small variations<br />

in sea level cause great changes in the conditions for navigation, especially<br />

along the shoaling south-Scandinavian shores .<br />

The possibilities to trace water-ways from the oldest parts of prehistory are of<br />

course strongly restricted . The localisation of settlement sites from the early stone<br />

age for example shows that the waterways were of importance for communication<br />

. However, this does not necessarily mean travel by water ; rivers or streams<br />

could have facilitated orientation for transport by land .

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