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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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242 K. Fehn<br />

oder ganzer Routen <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> Wiederbelebung im Rahmen der Naherholung <strong>und</strong><br />

des Wandertourismus zu haben . Zur Gr<strong>und</strong>lagenforschung, <strong>die</strong> auf das Erkennen<br />

des historischen Werts der Wege ausgerichtet sei, trete <strong>die</strong> Angewandte Forschung<br />

mit Vorschlägen <strong>für</strong> bestimmte Maßnahmen vor allem in dringenden Fällen,<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Öffentlichkeitsarbeit, <strong>die</strong> nicht zuletzt auf eine »Verhaltensänderung<br />

der Behörden <strong>und</strong> der Bevölkerung« ziele . Der Redner erläuterte <strong>die</strong> Ziele der<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung : eine Bibliographie, eine Übersichtskarte im Maßstab<br />

1 :300 000, je eine Karte <strong>für</strong> Geländebef<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Archiverkenntnisse im Maßstab<br />

1 :25 000, eine Routenkarte als Synthese der beiden großmaßstäbigen Karten, eine<br />

Übersichtskarte im Maßstab 1 :50000 <strong>und</strong> eine Dokumentation <strong>für</strong> jedes Einzelobjekt.<br />

H . Jäger (Würzburg) eröffnete <strong>die</strong> Diskussion mit einem Hinweis auf <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> B<strong>und</strong>esrepublik in Bearbeitung befindliche Rahmenordnung <strong>für</strong> Diplomgeographie,<br />

in der leider <strong>die</strong> genetische Siedlungsforschung nur ungenügend berücksichtigt<br />

sei . Die von Aerni vorgestellten Schweizer Arbeiten seien ebenso wie<br />

gewisse niederländische Projekte ausgezeichnete Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Bedeutung</strong> der<br />

Angewandten Historischen Geographie im Rahmen der Ausbildung der Diplomgeographen<br />

. W . Krings (Bamberg) erk<strong>und</strong>igte sich nach den beim IVS verwendeten<br />

Beurteilungskriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> schutzwürdigen Objekte <strong>und</strong> den Grad<br />

der Bereitschaft bei der Bevölkerung, <strong>die</strong> vorgesehenen Eingriffe in <strong>die</strong> Planungshoheit<br />

der Gemeinden <strong>und</strong> in den Verfügungsbereich des Privatmannes zu akzeptieren<br />

. D . Denecke (Göttingen) äußerte seine Befriedigung über das rasche<br />

Fortschreiten des vor fünf Jahren begonnenen Unternehmens . Er begrüßte <strong>die</strong><br />

Einbeziehung von Überlegungen über <strong>die</strong> zukünftige Nutzung der Objekte, da<br />

der Geograph sich nicht mit der bloßen Erhaltung wie <strong>die</strong> Denkmalpflege begnügen<br />

dürfe . Der Denkmalpflege hielt Denecke vor, sie kümmere sich nach wie<br />

vor viel zu wenig um <strong>die</strong> linearen <strong>und</strong> flächenhaften Relikte . Noch genauer geklärt<br />

werden müsse <strong>die</strong> Frage, ob in <strong>die</strong> Bewertung bereits <strong>die</strong> zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten<br />

eingehen solle . Schließlich regte der Diskussionsredner noch<br />

an, besser den Ausdruck Trassenkarte anstelle von Routenkarte zu verwenden<br />

sowie immer ganze Wegesysteme zu erforschen, also auch heute genutzte Straßen<br />

einzubeziehen . K . Aerni konnte aus Zeitgründen nur auf wenige der gestellten<br />

Fragen ausführlicher eingehen . Besonderen Wert legte er auf <strong>die</strong> Feststellung, daß<br />

eine allseits befriedigende Gr<strong>und</strong>lagenforschung innerhalb des Projekts aus zeitlichen<br />

<strong>und</strong> finanziellen Gründen nicht durchgeführt werden könne . Diese sei eine<br />

längerfristige Aufgabe, <strong>die</strong> nur zusammen mit anderen Instituten gelöst werden<br />

könne .<br />

In zwei Vorträgen wurden <strong>die</strong> Wasser- <strong>und</strong> Landwege im Raume Schleswig-<br />

Holstein - Südskandinavien jeweils aus der Sicht der Archäologie behandelt.<br />

Birgitta Härdh (L<strong>und</strong>) referierte über »See- <strong>und</strong> Flußwege in Südskandinavien<br />

aus archäologischer Sicht« (siehe hier S . 45-62) <strong>und</strong> Karl-Heinz Wllroth (Kiel)<br />

über »Landwege auf der cimbrischen Halbinsel aus archäologischer Sicht« (siehe<br />

hier S . 9-44) . Härdh wies eingangs auf <strong>die</strong> methodisch schwierige Situation hin,<br />

daß zwar <strong>die</strong> See- <strong>und</strong> Flußwege auch in vor- <strong>und</strong> frühgeschichtlicher Zeit sicher<br />

eine große Rolle gespielt haben, unsere Kenntnisse aber trotzdem sehr lückenhaft<br />

sind, da <strong>die</strong> Wasserwege keine direkten Spuren hinterlassen haben wie <strong>die</strong> Stra-

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