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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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<strong>Verkehrswege</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Kulturlandschaft</strong> 25 1<br />

Erfolg führe . K. Fehn (Bonn) entwickelte Vorstellungen, wie man als Historischer<br />

Geograph am besten zu einer Bewertung der <strong>Kulturlandschaft</strong>selemente<br />

gelangen könne . Er ging davon aus, daß <strong>die</strong> Entscheidung über <strong>die</strong> Erhaltung<br />

eines Elements nach Abwägung aller denkbaren Gesichtspunkte, <strong>die</strong> von verschiedenen<br />

Seiten vorgetragen würden, von politischen Gremien getroffen werde .<br />

In <strong>die</strong>sen Entscheidungsprozeß müßten <strong>die</strong> Vertreter der genetischen Siedlungsforschung<br />

bzw . der Historischen Geographie eingreifen . Dies sei aber nur sinnvoll<br />

<strong>und</strong> erfolgversprechend, wenn sie nach Kriterien bewerteten, <strong>die</strong> aus <strong>ihre</strong>m<br />

eigenen Wissenschaftsbereich stammten . Sie dürften also nicht den ästhetischen<br />

Wert, den Erholungswert oder andere Werte betonen, sondern müßten den spezifischen<br />

historisch-geographischen Wert herausstellen . Je höher <strong>die</strong>ser Wert sei,<br />

desto besser könne <strong>die</strong> Erhaltung eines Objekts begründet werden . Diese Erkenntnisse<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenforschung gelte es dann in den einschlägigen Gremien<br />

vorzutragen <strong>und</strong> zur Basis von Entscheidungen zu machen . H . Jäger (Würzburg)<br />

begrüßte gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>die</strong> Vorschläge von K . Fehn, gab aber zu bedenken,<br />

daß ohne geeignete gesetzliche Bestimmungen jegliche Aktivitäten der Historischen<br />

Geographen ins Leere stießen . Es müßte also zumindest eine Anhörungspflicht<br />

erreicht werden . K . Fehn (Bonn) erkannte <strong>die</strong> Berechtigung <strong>die</strong>ser<br />

Sicht an, warnte aber vor einem möglichen »circulus vitiosus« . Wenn bei den<br />

verantwortlichen Stellen sich <strong>die</strong> Meinung festsetze, eine Anhörung bringe nichts,<br />

da keine wissenschaftlich begründeten Voten zu erwarten seien, würde sich <strong>die</strong><br />

Anhörungspflicht politisch nicht durchsetzen lassen . Also müßten auch bei ungenügender<br />

gesetzlicher Gr<strong>und</strong>lage zumindest exemplarische Untersuchungen<br />

durchgeführt werden, um <strong>die</strong> Relevanz <strong>die</strong>ser Forschungsrichtung aufzuzeigen .<br />

K . Aerni (Bern) stellte noch einmal <strong>die</strong> nach seiner Meinung entscheidenden<br />

Punkte heraus : 1 . Es müssen größere Flächen als Ganzes geschützt werden . 2 .<br />

Da<strong>für</strong> müssen <strong>die</strong> Vertreter der Planungsbehörden <strong>und</strong> <strong>die</strong> weitere Öffentlichkeit<br />

gewonnen werden . 3 . Historisch orientierte Geographen müssen an der Planung<br />

dauerhaft mitwirken . 4 . Diese zukünftigen Planer müssen schon während <strong>ihre</strong>s<br />

Studiums auf <strong>die</strong>se Aufgaben vorbereitet werden, vor allem in längeren Praktika .<br />

U . Troitzsch (Hamburg) bemängelte zunächst, <strong>die</strong> Generaldiskussion habe sich<br />

zu wenig mit der Gr<strong>und</strong>frage des Historikers, was gewesen ist <strong>und</strong> wie es gewesen<br />

ist, beschäftigt ; dann äußerte er sich zu Problemen der Industriearchäologie<br />

. Er sah <strong>die</strong> Hauptschwierigkeiten in der viel zu geringen Zahl von<br />

Forschern, <strong>die</strong> weitgehend auf sich gestellt ohne engere Bindung untereinander<br />

tätig seien, sowie in der noch nicht genügend sensibilisierten Öffentlichkeit . Zur<br />

Besserung der Situation schlug er zwei Wege vor : 1 . Die Erarbeitung eines<br />

Handbuchs, worin systematisch zusammengestellt werden müsse, was bei Bodenuntersuchungen<br />

an Artefakten eventuell anfallen könne . 2 . Ein Verzeichnis von<br />

Experten <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelnen Sachbereiche, <strong>die</strong> bei der Identifizierung behilflich<br />

sein könnten . Er räumte ein, daß <strong>für</strong> <strong>die</strong> genetische Siedlungsforschung bei der<br />

Beschäftigung mit den häufig flächenhaft ausgeprägten schutzwürdigen Elementen<br />

<strong>die</strong> vorgeschlagenen Wege weniger erfolgversprechend seien . W . Krings<br />

(Bamberg) wandte sich gegen <strong>die</strong> Vorstellung, es habe bis vor kurzer Zeit keinerlei<br />

Aktivitäten zur Erhaltung der Verkehrsdenkmäler gegeben . Offensichtlich<br />

seien aber <strong>die</strong> verschiedenen Inventarisationen <strong>und</strong> Landesaufnahmen von der

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