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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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G . Oberbeck<br />

stellen flächenmäßig mit 1 90 ha oder fast 30% der genutzten Hafenfläche <strong>die</strong><br />

weitaus größte Gruppe an Hafenaktivitäten .<br />

Hinzu kommen, was den Großraum Hamburg anbelangt, das Kernkraftwerk<br />

<strong>und</strong> Industriebetriebe im Bereich von Stade <strong>und</strong> am Südufer der Unterelbe . Um<br />

der Industrie weitere Ansiedlungen zu ermöglichen, hat man ein Hafenerweiterungsgebiet<br />

ausgewiesen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wohnregionen Altenwerder, Waltershof <strong>und</strong><br />

Moorburg verlegt . Diese inzwischen durchgeführten Maßnahmen werden heute<br />

als voreilig bezeichnet . Da nur wenige Möglichkeiten bestehen, <strong>die</strong> Industrieansiedlungen<br />

branchenabhängig zu steuern, ist der Großraum Hamburg von<br />

nicht voraussehbaren Entscheidungen fremder Unternehmen abhängig . Dementsprechend<br />

ist der zukünftige Flächenbedarf auch nicht vorauszusagen . Hinzu<br />

kommt, daß der Platzbedarf branchen- <strong>und</strong> betriebsabhängig ist . So ist <strong>die</strong> Stadt<br />

Hamburg bemüht, der Industrie Erweiterungsflächen anzubieten, <strong>die</strong> verkehrsmäßig<br />

im voraus erschlossen worden sind <strong>und</strong> auf denen kurzfristig alles Gewünschte<br />

an Gebäuden erstellt werden kann . Im Zuge <strong>die</strong>ser Planungsvorleistungen<br />

sind Flächen im Gebiet von Moorburg-Mitte aufgespült worden, eine<br />

Maßnahme, <strong>die</strong> heute als übertrieben angesehen wird . Insgesamt können heute im<br />

Raum Moorburg-Finkenwerder noch etwa 1 200 ha Gelände <strong>für</strong> Industrie- <strong>und</strong><br />

Gewerbebetriebe erschlossen werden . Allerdings ist <strong>die</strong> Nachfrage äußerst gering,<br />

so daß <strong>die</strong> Gefahr besteht, <strong>die</strong> entsprechenden Regionen später einmal als »Planungswüstungen«<br />

bezeichnen zu müssen .<br />

Zusammenfassung :<br />

Insgesamt ist festzuhalten, daß der Bereich der Freien <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg<br />

nicht nur ein hafenorientierter Wirtschaftsstandort, sondern vor allem als<br />

differenzierte, auch über <strong>die</strong> Grenzen zu Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Niedersachsen<br />

hinausgehende Industriezone mit punktuellen Schwerpunkten zu interpretieren<br />

ist . In erster Linie jedoch handelt es sich um eine Stadt mit »Metropolfunktion«,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Bereiche Me<strong>die</strong>n, Kultur, Verwaltung, Bank- <strong>und</strong> Versicherungswesen<br />

usw . umfaßt .<br />

Damit wird zwar eine überregionale <strong>Bedeutung</strong> im norddeutschen Raum, in<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland sowie im angrenzenden Ostseeraum erzielt, es<br />

zeigt sich aber auch, daß ohne eine präzise <strong>und</strong> weitergreifende Verkehrsanbindung<br />

an <strong>die</strong> Nachbarräume eine abgestimmte Entwicklung von Stadtstaat<br />

<strong>und</strong> Umland nur mit Mühe durchgeführt werden kann . Daraus ergibt sich jedoch<br />

auch <strong>die</strong> Notwendigkeit, in viel stärkerem Maße als in der Vergangenheit <strong>die</strong><br />

Planung zwischen den drei B<strong>und</strong>esländern Hamburg, Niedersachsen <strong>und</strong> Schleswig-Holstein<br />

zu koordinieren .<br />

Ob der jahrelang geäußerte Gedanke einer Zusammenfassung der norddeutschen<br />

B<strong>und</strong>esländer zu einem norddeutschen Gesamtstaat - bei einer eventuellen<br />

politischen Verwirklichung - der verkehrs- <strong>und</strong> wirtschaftsgeographischen<br />

Strukturierung <strong>die</strong>nlich gewesen wäre, ist zwar anzunehmen, muß jedoch reine<br />

Theorie bleiben .

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