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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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258 K. Fehn<br />

In der von H.G . Kirchhoff (Dortm<strong>und</strong>) geleiteten Sektion 26 über Raum als<br />

geschichtsdidaktische Kategorie wurden folgende Vorträge gehalten : 1 . H.-E .<br />

Gorki (Dortm<strong>und</strong>) : Die Kategorie Raum in der Geschichtsdidaktik aus der Sicht<br />

eines Kulturgeographen . 2 . M . Zenner (Regensburg) : Historisches Bewußtsein in<br />

Grenzräumen, insbesondere des Elsaß <strong>und</strong> des Saarlandes . 3 . J . Kuropka (Vechta)<br />

: Regionalgeschichte als Heimatgeschichte .<br />

H .-E . Gorki betonte einleitend, daß es nicht nur den breiten Überschneidungsbereich<br />

der Historischen Geographie im engeren Sinne gebe, sondern darüber<br />

hinaus noch einen Saum intensiver Berührung zwischen Geschichte <strong>und</strong><br />

Geographie seitens der Geographie auf deren gesamtem anthropogeographischen<br />

Flügel . Ebensowenig wie geographische Erkenntnisse nicht ohne Einbeziehung<br />

der Veränderung in der Zeit zustandekommen könnten, gebe es auch kein historisches<br />

Geschehen ohne irgendeine Wechselwirkung mit dem Raume . Im<br />

Hauptteil seines Vortrags beschäftigte sich Gorki dann mit der Frage, wie <strong>die</strong><br />

sachlich unumgängliche Kategorie Raum im Geschichtsunterricht wirksam zur<br />

Geltung gebracht werden könnte . Da nun das geeignetste Mittel zur Darstellung<br />

<strong>und</strong> Verdeutlichung räumlicher Erscheinungen <strong>die</strong> Karte sei, müsse gefragt werden,<br />

was <strong>die</strong>se hinsichtlich der Anbahnung von Raumverständnis im Schulunterricht<br />

leisten könne . Gorki stellte hierzu <strong>die</strong> These auf, daß <strong>die</strong> thematischen Karten<br />

immer komplizierter würden, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Aufnahmefähigkeit zur Deco<strong>die</strong>rung<br />

der vielseitigen kartographischen Informationen immer mehr abnehme . Es sollte<br />

deshalb vorrangig mit sehr einfachen, aber gerade deshalb instruktiven Darstellungen<br />

ausgewählter, <strong>für</strong> das historische Thema belangreicher räumlicher Komponenten<br />

gearbeitet werden . Am besten eigneten sich hier<strong>für</strong> Aufbautransparente .<br />

Im zweiten Vortrag beschäftigte sich M . Zenner mit den Grenzräumen, <strong>die</strong> sie<br />

als Zonen definierte, wo geschichtliche Größen wie Staaten, Völker, Kulturen<br />

<strong>und</strong> Sprachgruppen aufeinanderstoßen . Hier entstehe ein spezifisches Bewußtsein<br />

von der eigenen Geschichte <strong>und</strong> der besonderen geographisch-historischen<br />

Identität, das sich von dem Selbstbild <strong>und</strong> dem Geschichtsbewußtsein jener großeren<br />

historischen Gebilde <strong>und</strong> Räume, zu denen man auch gehöre oder sich<br />

zugehörig betrachte, abhebe . Die Vortragende plä<strong>die</strong>rte <strong>für</strong> eine gezielte Behandlung<br />

der Grenzräume im Geschichtsunterricht, da hierdurch wesentliche Bildungsziele<br />

erreicht werden könnten . Wenn es heute darum gehe, nicht einfach<br />

Geschichtsbilder <strong>und</strong> Nationalbewußtsein zu vermitteln, sondern Prozesse der<br />

Bildung von Geschichtsbewußtsein zu verdeutlichen <strong>und</strong> zur Reflexion <strong>und</strong> Begründung<br />

von Identifikation <strong>und</strong> Loyalitätsbeziehungen zu befähigen, könne <strong>die</strong><br />

Anknüpfung an Loyalitätskonflikte in Grenzräumen eine Schlüsselfunktion gewinnen<br />

. Im zweiten Teil legte M . Zenner aus einem Forschungsprojekt über<br />

»Geschichtsbewußtsein <strong>und</strong> Geschichtsunterricht im deutsch-französischen<br />

Grenzbereich« Untersuchungsergebnisse zum modernen historischen Bewußtsein<br />

im Elsaß <strong>und</strong> an der Saar vor .<br />

J . Kuropka ging davon aus, daß sich im Handbuch der Geschichtsdidaktik<br />

von 1985 statt des Stichwortes Regionalgeschichte wieder das Stichwort Heimatgeschichte<br />

finde, nun aber als neue »demokratische« Heimatgeschichte definiert .<br />

Die didaktische Konzeption <strong>die</strong>ser »neuen« Heimatgeschichte ist nach Meinung<br />

des Redners weitgehend mit der »alten« identisch . Differenzen könnten eher in

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