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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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160<br />

F.N .<br />

Nagel<br />

Dimension <strong>die</strong>ser Bahnhöfe ist der durch große Güter charakterisierten Agrarlandschaft<br />

angepaßt <strong>und</strong> eine typische Eigenart der Schleswiger, Schwansener<br />

<strong>und</strong> insbesondere der Angelner Region .<br />

Die landschaftliche Ausprägung der Trasse ist im Bereich Owschlag-Eckernförde<br />

nicht mehr besonders gut, mit Ausnahme eines Abschnittes am Windebyer<br />

Moor bei Eckernförde, wo <strong>die</strong> Trasse als Wanderweg gut begehbar ist (vgl . Abb .<br />

4) . Außerdem ist ein Teilabschnitt bei Brekendorf in das europäische Wandernetz<br />

von Dänemark bis zum Bodensee einbezogen . Nach Stillegung der Strecke Ekkernförde-Kappeln<br />

wurde sofort mit dem Ausbau der Kreisstraße, zum Teil auf<br />

der alten Eisenbahntrasse, begonnen . Die morphologische Ausprägung des Strekkenabschnittes<br />

Eckernförde-Kappeln ist dennoch überdurchschnittlich gut, da<br />

<strong>die</strong> »Schwansen-Straße« nicht in <strong>ihre</strong>m gesamten Lauf der ehemaligen Trasse<br />

folgt, <strong>und</strong> so ist der alte Schienenweg teilweise noch als »Damm- <strong>und</strong> Einschnittstrecke«<br />

in der Landschaft zu erkennen .<br />

4 . Die Untersuchung aufgelassener Wasserwege (Kanäle)<br />

4.1 Methodisches<br />

Die methodische Untersuchung aufgelassener Wasserwege gehört zu den wenigen<br />

Teilbereichen der <strong>Kulturlandschaft</strong>sforschung, <strong>die</strong> bisher noch kaum in<br />

Angriff genommen worden sind . In England sind in jüngster Zeit einige generelle<br />

Untersuchungen zum Thema aufgelassener Kanäle erschienen (»The Archaeology<br />

of Canals«, Ransom 1979 ; »Lost Canals«, Russel 1980), jedoch stehen <strong>die</strong>se<br />

Beiträge weniger unter dem Aspekt der geographischen <strong>Kulturlandschaft</strong>sforschung<br />

als unter dem der Verkehrsgeschichte oder der Industriearchäologie .<br />

Auch deutsche Stu<strong>die</strong>n, wie sie zu vielen einzelnen Kanälen vorliegen (z.B . »Der<br />

alte Schleswig-Holsteinische Kanal 1784-1895«, Rust 1982), stehen unter historischem,<br />

nicht aber methodischem Ansatz .<br />

Wie eingangs dargelegt (Kap . 1 .2), erarbeitete Grützmacher (1985) zwei<br />

Kartierschlüssel zur methodischen Untersuchung aufgelassener Binnenwasserstraßen<br />

: Kartierschlüssel 1 zur »Kanaltrasse« <strong>und</strong> Kartierschlüssel 2 zu den<br />

»Kanalbetriebsgebäuden« . Beide erfassen <strong>die</strong> verschiedenen Elemente des stillgelegten<br />

Wasserweges unter den Aspekten »Maße, Zustand« <strong>und</strong> »gegenwärtige<br />

Nutzung« (vgl . Abb . 5 <strong>und</strong> 6) . Obwohl <strong>die</strong> Schleusen evtl . zu den Betriebsgebäuden<br />

zu rechnen wären, zählt Grützmacher sie zum Trassenverlauf, »hier<strong>für</strong><br />

spricht, daß sie fester Bestandteil des Kanals sind <strong>und</strong> mit der übrigen Kanaltrasse<br />

eine funktionale Einheit bilden . Im Gegensatz z.B . zum Bahnhof, ohne den<br />

<strong>die</strong> Eisenbahn trotzdem auf dem Schienenstrang fahren kann, ist <strong>die</strong>s den Wasserfahrzeugen<br />

ohne <strong>die</strong> Schleuse nicht möglich . Sie ist daher eher der Weiche im<br />

Gleissystem vergleichbar .« (S . 5) . Der Kartierschlüssel <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kanalbetriebsgebäude<br />

enthält infolgedessen nicht <strong>die</strong> Schleuse, sondern Elemente wie Lagerhaus,<br />

Lotsenhaus, Zollhaus, Pumpanlagen, Schleusenwärterhaus, Wirtshaus, Scheune<br />

<strong>und</strong> Stallungen <strong>für</strong> Treidelpferde, Kräne usw . Auch <strong>die</strong> zugehörige Lagerfläche<br />

<strong>für</strong> umzuschlagende Waren <strong>und</strong> eventuelle Gewerbeflächen <strong>und</strong> Zufahrtswege

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