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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Siedlungsforschung . Archäologie - Geschichte - Geographie 4, 1986, S . 171-184<br />

Gerhard Oberbeck<br />

Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> Planung im Großraum Hamburg'<br />

Am Beginn der Ausführungen soll folgende Überlegung stehen : Die Stadt ist<br />

ein vielgestaltiger, differenzierter Siedlungs-, Wirtschafts- <strong>und</strong> Verkehrsraum . Sie<br />

läßt sich jedoch nicht mehr allein durch den ihr eigenen politischen Rahmen des<br />

Verwaltungsgebietes charakterisieren, vielmehr ist sie der Mittelpunkt eines unscharf<br />

begrenzten Gebietes <strong>und</strong> somit funktional zu definieren . Die Funktion des<br />

Umlandes ist zum entscheidenden Problem <strong>für</strong> <strong>die</strong> stadtgeographische Forschung<br />

<strong>und</strong> Planung geworden . Gerade <strong>für</strong> <strong>die</strong> Großstadtregionen, wie sie beispielsweise<br />

Hamburg, Frankfurt oder München darstellen, ist eine Analyse der Umlandfunktionen<br />

besonders gravierend . Aus <strong>die</strong>ser Sicht hat bereits 1966 Boustedt<br />

formuliert, daß »<strong>die</strong> Unterschiede zwischen Stadt <strong>und</strong> Land heute nicht mehr so<br />

sehr prinzipieller sondern zum großen Teil nur gradueller Natur sind« . Dieser<br />

Aussage, <strong>die</strong> sicherlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> stadtnahen Regionen Gültigkeit besitzt, steht man<br />

heute etwas kritischer gegenüber . Die Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte<br />

hat ergeben, daß <strong>die</strong> peripheren Gebiete außerhalb der Großstadtregionen, zum<br />

Beispiel im Bereich der Zonengrenze, trotz einer günstigen Verkehrsverbindung<br />

in <strong>ihre</strong>r wirtschaftlichen Situation doch zumindest stagnieren bzw . zurückgegangen<br />

sind . Für Hamburg ergibt sich insofern noch eine weitere Sonderstellung, als<br />

<strong>die</strong> Grenzen <strong>die</strong>ses Stadt-Staates als Ländergrenzen einschneidender sind als beispielsweise<br />

<strong>die</strong> einer kreisfreien Stadt in einem größeren B<strong>und</strong>esland .<br />

Im einzelnen soll auf <strong>die</strong> wichtigsten Probleme eingegangen werden, <strong>die</strong> in<br />

<strong>ihre</strong>r Gesamtkonzeption <strong>die</strong> Entwicklung <strong>und</strong> heutige Situation Hamburgs sowie<br />

der angrenzenden schleswig-holsteinischen <strong>und</strong> niedersächsischen Gebiete bestimmt<br />

haben <strong>und</strong> <strong>die</strong>se auch in den kommenden Jahren beeinflussen werden . Die<br />

Aussagen gründen sich auf Untersuchungen <strong>und</strong> Beobachtungen, <strong>die</strong> in den letzten<br />

zwei Jahrzehnten von mir angestellt <strong>und</strong> immer wieder kontrolliert wurden .<br />

Es sollen dabei nicht so sehr <strong>die</strong> Fragen der innerstädtischen Entwicklung <strong>und</strong><br />

auch nicht Probleme des Hafens in seiner Funktion dominieren, vielmehr geht es<br />

um <strong>die</strong> gesamte Situation der regionalen Planung <strong>und</strong> Entwicklung des Großraumes<br />

Hamburg . Unter dem »Großraum Hamburg« verstehen wir jenen Bereich<br />

oder jene Region, in der Siedlung, Wirtschaft <strong>und</strong> Verkehr im wesentlichen<br />

von Hamburg abhängig sind oder von <strong>die</strong>ser Stadt entscheidend bestimmt werden<br />

. Hinsichtlich der Größe handelt es sich dabei um einen Kreis, der über einen<br />

Radius von etwa 40 km verfügt . Dieser entspricht im wesentlichen dem Nahverkehrsbereich<br />

der öffentlichen Verkehrsmittel Hamburgs, geht aber an einigen<br />

Stellen darüber hinaus .<br />

' Dem Beitrag liegt ein Vortrag auf der 12 . Tagung des Arbeitskreises <strong>für</strong> genetische Siedlungsforschung<br />

in Mitteleuropa (Rendsburg, 25 . - 28 . September 1985) zugr<strong>und</strong>e . Vergleiche dazu auch<br />

den Tagungsbericht von K. Fehn in <strong>die</strong>sem Bande'

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