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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Brabanter Torfkanäle 123<br />

überschwemmt wurde . Dann wurden <strong>die</strong>se Gebiete eingedeicht . In den neuen<br />

Poldern war das Moor von der Kleischicht ganz bedeckt . Nachdem <strong>die</strong> früh<br />

überschwemmten Gebiete im Westen schon als Seepolder eingedeicht waren, kam<br />

es im Osten noch weiter zu Überschwemmungen . Aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Beobachtungen<br />

meinen wir, daß der Überschwemmungsprozeß nicht von einem allgemeinen<br />

Steigen des Meeresspiegels, sondern von lokalen Bodensenkungen verursacht<br />

wurde . Diese Bodensenkungen waren <strong>die</strong> Folgen der Entwässerung des erschlossenen<br />

Moores .<br />

Wir finden also vier Faktoren, <strong>die</strong> Art <strong>und</strong> Form der Erhaltung der Torfkanäle<br />

beeinflußten<br />

- Die Funktion im Entwässerungssystem<br />

- Der Zeitraum zwischen dem Ende der Torfproduktion <strong>und</strong> der Kultivierung<br />

- Die Zeit seit der Kultivierung, deren Einfluß aber nur gering ist<br />

- Die Überschwemmungen über längere Zeit im niedrig gelegenen Gebiet<br />

Zusammenfassend können wir sagen, daß <strong>die</strong> Torfkanäle es ermöglichten, <strong>die</strong><br />

ganze Moorschicht im höheren Teil des Untersuchungsgebietes abzutorfen . Dagegen<br />

führten sie im niedrigen Teil zu katastrophalen Meereseinbrüchen . Im höheren<br />

Teil war der Düngertransport durch <strong>die</strong> Kanäle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Urbarmachung von<br />

relativ kleinen abgetorften Gebieten von <strong>Bedeutung</strong> . Besonders <strong>die</strong> gut erhaltenen<br />

Torfkanäle mit <strong>ihre</strong>n Baumreihen sind noch immer wichtige Elemente in der<br />

<strong>Kulturlandschaft</strong> . Wir hoffen deutlich gemacht zu haben, daß es keineswegs<br />

selbstverständlich ist, daß <strong>die</strong> Verkehrssysteme aus der Periode der Moorabgrabung<br />

solche deutlichen Spuren in der <strong>Kulturlandschaft</strong> hinterlassen haben, wie<br />

<strong>die</strong>s in den Fehnkolonien der nordöstlichen Niederlande der Fall ist .<br />

Summary<br />

The Brabant peat canals as fossil traffic routes from the later middle ages<br />

to the early modern period<br />

Aro<strong>und</strong> 1250 A.D . a major portion of the western part of the Dutch province<br />

North Brabant and the northwestern part of the Belgian province Antwerp were<br />

still covered with peat . The colonization and exploitation of these peat-reserves in<br />

the period 1250-1750 was accompanied by the delopment of an extensive network<br />

of canals . This network was mainly used for transportation of peat from<br />

the moors to the harbours on natural rivers . From there the peat was shipped to<br />

the towns of Brugge, Gent and Antwerp . Streetdung was transported back to help<br />

reclamation of the sandy soils that appeared from <strong>und</strong>erneath the peatcover .<br />

To <strong>und</strong>erstand the structure of the network we used the concept of the canalsystem<br />

. A canal-system includes the main canal, secondary canals and the technical<br />

infrastructure that is needed to transport peat from the moors to an export<br />

harbour . We fo<strong>und</strong> 19 canal-systems . Their main canals had a lenght of 320 km<br />

(200 mi) . The ships on these narrow canals (4 to 6 meter or 13 to 20 feet wide)<br />

could transport 43 cubic metres (16 `" century) to 68 cubic metres (18 `" century) .

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