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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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156 F.N . Nagel<br />

bleiben Dämme in der Landschaft erhalten mit rd . 18%, gefolgt von Einschnitten<br />

mit 7% . Der Rest verteilt sich auf Geländekanten <strong>und</strong> Geländeanschnitte . Was<br />

<strong>die</strong> Nutzung anbelangt, so ist in rd . einem Drittel aller Trassenabschnitte <strong>die</strong> neue<br />

Nutzung agrarischer Natur, abgesehen von allen möglichen Arten des Wegenetzes,<br />

<strong>die</strong> zusammengenommen auch ungefähr ein Drittel ausmachen . R<strong>und</strong> 25%,<br />

also ein Viertel aller Trassenabschnitte, sind ungenutzt, der größere Anteil davon<br />

noch frei, ein kleinerer Anteil schon verbuscht (etwa 10%) .<br />

Bei den Bahnhofsgebäuden sind 8,5% ungenutzt, wären aber nutzbar. Bei den<br />

genutzten Gebäuden überwiegt das Wohnen mit etwa 43%, gefolgt von Gastwirtschaften<br />

mit 24% Anteil .<br />

Bei den Nebengebäuden steht an erster Stelle Lager, Abstellraum, Garage (in<br />

privater Nutzung) mit etwa 32%, an zweiter Stelle eine gewerbliche Nutzung als<br />

Geschäft, Büro, Praxis oder Werkstatt mit rd . 24% .<br />

Sollte in der zukünftigen Entwicklung des Schienennetzes in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

das »optimale Netz« zum Tragen kommen, so würden H<strong>und</strong>erte von<br />

Bahnhofsgebäuden einer neuen Nutzung zugeführt werden müssen <strong>und</strong> desgleichen<br />

Verkehrswegflächen, <strong>die</strong> sich bei vorsichtigen Schätzungen auf etwa<br />

400 km 2 belaufen . Das entspricht gut der Hälfte der Fläche des Stadtstaates<br />

Hamburg . Das öffentliche Interesse an <strong>die</strong>ser Fragestellung ist daher auch besonders<br />

groß (s.u .a . Artikel Neue Zürcher Zeitung vom 11 .8 .1982 zu meinen<br />

Vorschlägen der zukünftigen Nutzung stillgelegter Eisenbahnstrecken) .<br />

3.3 Die Entwicklung des Eisenbahnnetzes in Schleswig-Holstein <strong>und</strong> Hamburg -<br />

Aufbauphasen <strong>und</strong> Stillegungsgr<strong>und</strong>e<br />

Waren <strong>die</strong> Landwege auf der cimbrischen Halbinsel überwiegend Nord-Süd<br />

ausgerichtet, so ging es beim Aufbau eines Eisenbahnnetzes vor allem um <strong>die</strong><br />

Bewältigung der Ost-West-Verkehrsspannungen, d .h . um <strong>die</strong> Bewältigung des<br />

Transitverkehrs zwischen Ost- <strong>und</strong> Nordseeraum . Politische Entscheidungen<br />

überlagerten jedoch <strong>die</strong> geographischen Voraussetzungen, <strong>und</strong> so erhielt das<br />

Netz einen mehr zufälligen <strong>und</strong> sehr heterogenen Charakter.<br />

Der Netzaufbau läßt sich in sechs Phasen unterteilen : Die erste von 1842 -<br />

1865 (dänische Ära), in der alle Eisenbahnen von privaten Unternehmern gebaut<br />

wurden ; <strong>die</strong> zweite Phase von 1866 - 1883, <strong>die</strong> Zeit der preußischen Übernahme,<br />

in der erste staatliche Bahnen angelegt wurden, überwiegend der Ausbau jedoch<br />

noch in privaten Händen war ; <strong>die</strong> dritte Phase von 1884 - 1899, vor allem eine<br />

Phase des staatlichen Ausbaus, in der unter Bismarck gezielt Netzergänzungen,<br />

vor allem nach strategischen Gesichtspunkten, vorgenommen wurden ; <strong>die</strong> vierte<br />

Phase von 1900 - 1916 wird gekennzeichnet durch den Ausbau eines ländlichen<br />

Kleinbahnnetzes, der vor allen Dingen von Landkreisen getragen wurde . Schließlich<br />

<strong>die</strong> fünfte Phase von 1920 - 1932, in der insbesondere der Bau des Hindenburg-Dammes<br />

erwähnenswert ist (im Jahre 1927) <strong>und</strong> schließlich <strong>die</strong> Nachkriegsphase<br />

von 1953 - 1963, in der aber lediglich zwei neue Strecken gebaut<br />

wurden ; seitdem ist kein Streckenneubau mehr erfolgt .<br />

Die allererste Eisenbahnstrecke auf der cimbrischen Halbinsel wurde im Hamburger<br />

Raum im Jahre 1842 zwischen Hamburg <strong>und</strong> Bergedorf eröffnet . Anno

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