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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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174 G . Oberbeck<br />

Hafenbecken in den Elbniederungen, in der zweiten Hälfte des 19 . Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

einen enormen Aufschwung durch Import <strong>und</strong> Export zu verzeichnen hatte .<br />

Wenn man sich verdeutlicht, daß <strong>die</strong> heutigen Hamburger Stadtteile Altona, Harburg<br />

<strong>und</strong> Wandsbek bis 1937 preußische Städte gewesen sind, kann man sich<br />

vorstellen, welche schwierige stadtplanerische Situation bis 1937 <strong>und</strong> letztlich bis<br />

zum 2 . Weltkrieg vorgeherrscht hat . Dies ist mit <strong>die</strong> Ursache da<strong>für</strong>, daß in einem<br />

nördlichen Halbkreis von etwa 5-6 km um das Hamburger Rathaus herum eine<br />

kompakte Bebauung entstand mit Einwohnerdichten bis zu 2000 Einwohnern<br />

pro Hektar .<br />

B . Planung <strong>und</strong> Ergebnis vor dem 2 . Weltkrieg<br />

In Hamburg kamen zu Beginn des 20 . Jahrh<strong>und</strong>erts, besonders nach dem<br />

Ende des 1 . Weltkrieges, Bestrebungen auf, <strong>die</strong> historisch bedingten, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

der Stadt ungünstigen Grenzen zu überwinden, um den Großraum<br />

Hamburg sinnvoll ordnen <strong>und</strong> planen zu können . Der damalige Oberbaudirektor<br />

Hamburgs, Fritz Schumacher, erkannte frühzeitig, wie wichtig eine städtebauliche<br />

<strong>und</strong> planerische Zusammenarbeit zwischen Hamburg <strong>und</strong> den damals<br />

preußischen Nachbarstädten Altona, Wandsbek <strong>und</strong> Harburg war . Nach harten<br />

Verhandlungen zwischen den Regierungen Hamburgs <strong>und</strong> Preußens wurde im<br />

Jahre 1928 beschlossen, einen gemeinsamen Landesplanungsausschuß zu bilden .<br />

Er sollte - unter besonderer Berücksichtigung der Verkehrsgegebenheiten - eine<br />

einheitliche Planung innerhalb eines Kreises von 30 km Radius um das Hamburger<br />

Rathaus vornehmen . Leider scheiterte <strong>die</strong> Realisierung <strong>die</strong>ses Planungskonzeptes<br />

an zahlreichen Schwierigkeiten, insbesondere am Widerstand Preußens<br />

.<br />

Der wichtigste Wendepunkt in der neueren Geschichte Hamburgs ist der 26 .1 .<br />

1937 ; <strong>die</strong>ser Zeitpunkt liegt gut zwei Jahre vor dem Ausbruch des 2 . Weltkrieges .<br />

Damals erhielt <strong>die</strong> Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg durch das Groß-Hamburg-Gesetz<br />

<strong>ihre</strong> heutige Ausdehnung . Dieses Gesetz entsprach den schon lange<br />

gehegten Wünschen der Stadt . Es bestimmte <strong>die</strong> Gebietsteile, <strong>die</strong> vom damaligen<br />

Preußen abgegeben wurden, nämlich <strong>die</strong> Stadtkreise Altona, Harburg <strong>und</strong><br />

Wandsbek, sowie 27 Gemeinden der Landkreise Stormarn, Pinneberg, Harburg<br />

<strong>und</strong> Stade . Hingegen trat Hamburg von seinem Areal <strong>die</strong> Stadt Geesthacht, <strong>die</strong><br />

Gemeinden Großhansdorf <strong>und</strong> Schmalenbek, Cuxhaven (ausgenommen <strong>die</strong><br />

Rechte am Amerikahafen), Neuwerk e sowie <strong>die</strong> fünf Gemeinden des Amtes Ritzebüttel<br />

ab . Damit wuchs das hamburgische Gebiet auf 74 500 ha, d .h . um fast<br />

33 000 ha . Die Bevölkerungszahl stieg um 407 000 Einwohner auf 1,68 Millionen .<br />

Dieser Gesetzesakt von 1937 bildete einen der folgenschwersten <strong>und</strong> bedeutungsvollsten<br />

Einschnitte in Hamburgs jüngster Geschichte, <strong>und</strong> es ist nicht damit zu<br />

rechnen, daß in den nächsten Jahrzehnten noch einmal ein ähnliches Ereignis <strong>die</strong><br />

Grenzen des Stadtstaates <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Voraussetzungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung derart<br />

verändern wird . Wenn man sich ferner vergegenwärtigt, daß <strong>die</strong>ses Gesetz erst<br />

z In einer weiteren Vereinbarung fiel Neuwerk im Jahre 1962 im Austausch mit Gebietsteilen im<br />

Cuxhavener Raum wieder an Hamburg zurück.

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