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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Verkehrsweg-Wüstungen in der <strong>Kulturlandschaft</strong> 165<br />

40er Jahren oder noch später - Pappeln gepflanzt worden . Diese waren mit <strong>ihre</strong>n<br />

Wurzeln z.T . in den Schleusenbereich eingedrungen <strong>und</strong> stellten einen Hauptdiskussionspunkt<br />

bei der Neugestaltung der Schleusenumgebung dar . Schließlich<br />

einigte man sich darauf, <strong>die</strong> Pappeln zu beseitigen <strong>und</strong> das Kanalprofil 35 m in<br />

Richtung Westen neu zu graben, so daß <strong>die</strong> Schleusen wieder komplett im Wasser<br />

stehen . Die hölzernen Schleusentore wurden allerdings leider nicht wieder installiert,<br />

weder bei der eigentlichen Schiffsschleuse, noch bei der parallelen,<br />

kleineren Freischleuse . Hauptanliegen des Kanalvereins ist es, auch <strong>die</strong> beiden<br />

übrigen Schleusen wieder zu restaurieren . Pläne <strong>und</strong> Gutachten da<strong>für</strong> sind bereits<br />

erstellt . Die Ausgangssituation ist hier, insbesondere in Kluvensiek, jedoch<br />

wesentlich komplizierter .<br />

4 .3 .2 Schleuse Klein-Königsförde <strong>und</strong> Schleuse Kluvensiek<br />

Bei der Schleusenanlage in Klein-Königsförde ist eine ähnliche Ausgangssituation<br />

wie in Rathmannsdorf vor der Restaurierung anzutreffen . Die Schleuse<br />

liegt halbwegs im Trockenen . Nach Westen hin schließt sich ein etwa 1 km langes<br />

Reststück des Kanals an, das wassergefüllt ist, nach Osten hin liegt das Kanalbett<br />

trocken <strong>und</strong> wird temporär als Weide genutzt . Nach einigen h<strong>und</strong>ert Metern<br />

endet es an der südlichen Kanalböschung des Nord-Ostsee-Kanals . Die Schleusenkammern<br />

sind noch relativ gut erhalten, jedoch wurde das Bauwerk insofern<br />

verändert, als ein befestigter Fahrweg über beide Kammern hin angelegt <strong>und</strong> auf<br />

der Nordseite der Schleusenkammer eine Scheune errichtet wurde, <strong>die</strong> entfernt<br />

werden müßte .<br />

Wesentlich aufwendiger hingegen wäre <strong>die</strong> Restaurierung der Schleuse Kluvensiek<br />

. Beide Schleusenkammern sind zu zwei Dritteln mit Material verfüllt, <strong>und</strong><br />

über den Westteil verläuft eine zweispurig ausgebaute Straße, <strong>die</strong> mittels einer<br />

Kanalfähre den Nord-Ostsee-Kanal überquert. Ein Anglerverein hat sich über<strong>die</strong>s<br />

Gebäude auf dem verbliebenen Ostteil der Schleuse <strong>und</strong> auf dem benachbarten<br />

Gelände errichtet, so daß ein ganzes Ensemble von Gebäuden abgerissen<br />

<strong>und</strong> verlegt werden müßte . Die Mühe wäre insofern lohnenswert, als Kluvensiek<br />

besonders reizvoll gelegen ist, da sowohl kanalaufwärts als auch kanalabwärts<br />

noch eine Strecke von jeweils 3 bis 5 km erhalten geblieben ist . In Richtung<br />

Westen ist noch deutlich <strong>die</strong> Ausweichstelle <strong>für</strong> wartende Schiffe als Kanalverbreiterung<br />

erkennbar . Sie wird heute als Badeplatz genutzt . Auf der<br />

Ostseite ist noch das Ensemble mit Schleusenwärterhäuschen <strong>und</strong> Pferdestation<br />

erhalten, wohl seinerzeit <strong>die</strong> bedeutendste Station am Kanal, <strong>die</strong> 24 Pferde im<br />

Stall hatte . Pro Schiff wurde jeweils ein Gespann von 2-4 Pferden benötigt, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong> Schiffe auf dem Treidelweg auf der Nordseite voranbrachten . Dieser Treidelweg<br />

ist noch gut erhalten <strong>und</strong> wird heute als Radwanderweg genutzt . Die<br />

bemerkenswertesten Elemente der Schleusenanlage in Kluvensiek sind gußeiserne<br />

Brückentore (Jochbögen) einer alten Zugbrücke von 1849 <strong>und</strong> 1850 . Sie markieren<br />

den ehemaligen Verkehrsweg über <strong>die</strong> Schleusenanlage <strong>und</strong> sind heute funktionslos<br />

. Die ornamentverzierten Tore wurden von der Karlshütte in Rendsburg<br />

in einem Stück gegossen <strong>und</strong> fanden als »bemerkenswerte gußtechnische Leistung«<br />

auch Eingang in den ADAC-Reiseführer »Technische Sehenswürdigkei-

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