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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> Planung im Großraum Hamburg 173<br />

wert ist, daß von den 900 000 Einwohnern des Umlandes etwa zwei Drittel auf 30<br />

Gemeinden mit über 5 000 Einwohnern entfallen .<br />

A . Die Entwicklung Hamburgs bis gegen Ende des 19 . Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

Sowohl <strong>die</strong> topographischen Gegebenheiten als auch <strong>die</strong> historische Entwicklung<br />

haben <strong>die</strong> heutige Stadtstruktur Hamburgs entscheidend geprägt . Für <strong>die</strong><br />

physisch-geographische Situation ist das Elbe-Urstromtal charakteristisch . Dieses<br />

Niederungsgebiet <strong>die</strong>nte während der Weichselvereisung als Hauptentwässerungslinie<br />

<strong>und</strong> teilt noch heute den Stadtstaat in einen nördlichen <strong>und</strong> einen<br />

südlichen Teil . Die Geestrücken haben seit jeher <strong>die</strong> Besiedlung beeinflußt <strong>und</strong><br />

waren bevorzugte Standorte <strong>für</strong> Wohn- <strong>und</strong> Wirtschaftsgebäude . Die südlich<br />

gelegenen Gebiete Hamburgs, wie zum Beispiel Harburg, waren ursprünglich<br />

hannoversch (bis 1866), gelangten dann zu Preußen <strong>und</strong> wurden erst 1938 Hamburg<br />

zugeschlagen . Eine verkehrsmäßige Anbindung <strong>die</strong>ses Gebietes bestand<br />

zwar schon vorher durch <strong>die</strong> Elbbrücken, erfolgte aber in nicht unbeträchtlichem<br />

Umfange erst mit der Fertigstellung des Elbtunnels (1975) .<br />

Die Entwicklung der Stadt konzentrierte sich am Anfang auf <strong>die</strong> Wiekbildung<br />

im B . <strong>und</strong> 9 . Jahrh<strong>und</strong>ert . Die zweite bedeutsame Phase ist <strong>für</strong> das 11 . <strong>und</strong> 12 .<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert anzusetzen . Das 12 . Jahrh<strong>und</strong>ert, das <strong>für</strong> Nordwestdeutschland in<br />

entscheidendem Maße das Jahrh<strong>und</strong>ert der Stadtgründungen <strong>und</strong> Stadtentwicklung<br />

gewesen ist, hat auch in Hamburg dazu geführt, daß <strong>die</strong> ersten<br />

mittelalterlichen Befestigungen angelegt wurden . Hinsichtlich der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung ist festzuhalten, daß <strong>die</strong> ersten Warenumschlagplätze bereits<br />

<strong>für</strong> das 9 . <strong>und</strong> 10 . Jahrh<strong>und</strong>ert nachgewiesen worden sind . Der Bau der ersten<br />

Hafenanlage am Nicolai-Fleet unter dem Schauenburger Grafen Adolf 111 . erfolgte<br />

im Jahre 1188 .<br />

Die Alster wurde mit dem Ergebnis gestaut, daß Binnen- <strong>und</strong> Außenalster<br />

künstliche Seen bildeten . Am Alsterfleet vor dem Nicolai-Fleet entwickelte sich<br />

der Binnenhafen <strong>für</strong> <strong>die</strong> großen Hansekoggen . Später entstand durch <strong>die</strong> Pfahlgründungen,<br />

- <strong>die</strong> Duckdalben am Baumwall, - der Niederhafen, in dem <strong>die</strong><br />

Schiffe im Elbstrom festmachten . Von dort aus mußten <strong>die</strong> Waren mit Hilfe von<br />

Leichtern durch <strong>die</strong> Fleete zu den Speichern in der Stadt gebracht werden . Die<br />

Entwicklung des 13 . Jahrh<strong>und</strong>erts ist dadurch gekennzeichnet, daß in verstärktem<br />

Maße <strong>die</strong> planmäßig angelegte Neustadt mit Wall <strong>und</strong> Graben befestigt wurde<br />

. Ein neuer Entwicklungsanstoß ist dann <strong>für</strong> das 17 . Jahrh<strong>und</strong>ert zu beobachten,<br />

als im Zuge der modernen Festungsbauweise auch Hamburg eine zusätzliche<br />

verstärkte Befestigungsanlage erhielt . Diese Wallringe sind dann im 19 . Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

partiell <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verkehrsentwicklung genutzt worden . Einige der Bahnlinien,<br />

zum Beispiel <strong>die</strong> S-Bahn, sind auf <strong>die</strong>sem Befestigungssystem errichtet worden .<br />

Bis zum 19 . Jahrh<strong>und</strong>ert dürfte <strong>die</strong>ses Bild charakteristisch gewesen sein, denn<br />

vom 17 . bis zum 19 . Jahrh<strong>und</strong>ert hat sich <strong>die</strong> Stadt als solche nicht über <strong>die</strong><br />

Grenzen hinaus entwickeln können, da sie von dem heutigen Schleswig-Holstein<br />

<strong>und</strong> dem südlich gelegenen Königreich Hannover, d .h . dem heutigen Niedersachsen,<br />

eingeschlossen war . Diese räumliche Beengtheit hat jedoch nicht verhindern<br />

können, daß <strong>die</strong> Stadt Hamburg, vor allen Dingen infolge der Anlage der großen

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