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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Verkehrsweg-Wüstungen in der <strong>Kulturlandschaft</strong> 14 9<br />

spielen aus Deutschland <strong>und</strong> England« <strong>und</strong> »Archäologie der Moorkanäle, insbesondere<br />

der Fehnsiedlungen« vor . Die in den vorgelegten Arbeiten enthaltenen<br />

Kartierschlüssel können vielleicht Anregungen geben, eine methodische Lücke in<br />

der bisher wenig betriebenen Erforschung der Binnenwasserstraßen zu schließen<br />

(vgl . Abb . 5 <strong>und</strong> 6 in Kap . 4 .1) .<br />

Führt man sich <strong>die</strong> große Anzahl populärwissenschaftlicher Veröffentlichungen<br />

zur Industriearchäologie in England vor Augen, so muß man sich fragen, ob<br />

<strong>die</strong> nichtgeographische, interessierte Öffentlichkeit in Deutschland zukünftig<br />

nicht auch über <strong>die</strong>sen Begriff eher an <strong>die</strong> betreffenden Forschungsobjekte herangeführt<br />

werden kann als über den Wüstungsbegriff . Eine ausführliche Diskussion<br />

zu <strong>die</strong>sem gesamten Themenkomplex steht im Rahmen der Geographie<br />

noch aus . Zu einer ersten allgemeinen Klärung einer Industriearchäologie im<br />

Konzept geographischer Sichtweisen konnten <strong>die</strong> methodischen <strong>und</strong> kritischen<br />

Ansätze von Krings (1981 <strong>und</strong> 1983) beitragen . Die zunehmende Anziehungskraft<br />

vieler technischer <strong>und</strong> industrieller Zeugnisse auch auf den Fremdenverkehr<br />

wird von Soyez (1986) treffend mit dem Begriff Industrietourismus belegt .<br />

2 . Die Untersuchung aufgelassener bzw . historischer Landwege<br />

2 .1 Methodisches<br />

Als ein Beispiel der Untersuchung aufgelassener oder ehemaliger, d.h . in <strong>ihre</strong>r<br />

<strong>Bedeutung</strong> gegenüber früher heute stark herabgestufter, Landverkehrswege, soll<br />

hier zunächst einmal <strong>die</strong> Typisierung Deneckes (1969) von Hohlwegen herangezogen<br />

werden .<br />

Die Typisierung benutzt einerseits <strong>die</strong> historisch-genetischen, auch in der Morphologie<br />

gebräuchlichen Begriffe »rezent«, »fossil« <strong>und</strong> »Relikt-«, um <strong>die</strong> Hohlwege<br />

nach drei großen Formentypen einzuordnen, <strong>und</strong> typisiert dann weiterhin<br />

anhand des morphologischen Formenschatzes der Täler, so daß es zu Untertypen<br />

wie Kastenhohlweg, Muldenhohlweg, Kerbhohlweg usw . kommt .<br />

Diese überregional anwendbare Typisierungsmethode erscheint von den Hohlwegen<br />

auch auf bestimmte Abschnitte von Eisenbahn- <strong>und</strong> Kanaltrassen übertragbar<br />

.<br />

Zu der morphologischen Typisierung der Hohlwege (Abb . 2) gehört u .a . nach<br />

Denecke (1969) weiter eine funktionale Typisierung des gesamten Wegenetzes,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> verschiedenen Wegearten in folgende Kategorien unterteilt :<br />

Funktionale Klassifikation<br />

Wege überregionaler Funktionen<br />

Pilgerstraßen<br />

Heerstraßen (via militaris)<br />

Handelsstraßen<br />

Bernsteinstraße, Salzstraße, Seidenstraße, Messestraße<br />

Poststraßen

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