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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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Verkehrsentwicklung <strong>und</strong> Planung im Großraum Hamburg 17 5<br />

1938 - also erst kurz vor dem 2 . Weltkrieg - voll in Kraft trat, so bedeutet <strong>die</strong>s,<br />

daß <strong>die</strong> Auswirkungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung erst nach 1945 wirksam werden konnten<br />

<strong>und</strong> in entscheidenden Punkten zeitlich mit dem Beginn des schwierigen Wiederaufbaus<br />

zusammenfielen . Diese Tatsache wird leicht außer acht gelassen, hat<br />

aber zweifellos <strong>die</strong> an <strong>und</strong> <strong>für</strong> sich schon katastrophale Ausgangssituation <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Planung nach 1945 noch verstärkt .<br />

Wesentlich erschwerend auf <strong>die</strong> Entwicklung der Stadt wirkte sich ferner <strong>die</strong><br />

ungünstige physisch-geographische Lage der Stadt aus . Das Urstromtal der Elbe,<br />

das in dem Stromspaltungsgebiet eine maximale Breite von 9 km erreicht, ist<br />

immer ein beträchtliches Hindernis nicht nur zum Harburger Raum, sondern<br />

auch zu den angrenzenden Gebieten Niedersachsens gewesen . Daß bis zur Eröffnung<br />

des neuen Elbtunnels im Jahre 1975 nur <strong>die</strong> Elbbrücken im Hamburger<br />

Raum eine leistungsfähige Verbindung garantierten, hingegen <strong>die</strong> Fährverbindungen<br />

bis einschließlich Glückstadt-Wischhafen <strong>für</strong> den Fernverkehr kaum ins<br />

Gewicht fallen, ist - wenn man andere Flußhafenstädte, wie z.B . London oder<br />

Paris mit den zahlreichen Brücken, berücksichtigt - im Gr<strong>und</strong>e ein Anachronismus<br />

. Die Ursachen hier<strong>für</strong> sind zum Teil historisch-politisch bedingt, daneben<br />

auch durch technische Schwierigkeiten <strong>und</strong> Scheu vor zu hohen Kosten zu erklären<br />

.<br />

Wenn man <strong>die</strong>se verkehrsgeographischen Überlegungen - auch unter Berücksichtigung<br />

der Gedanken des Umweltschutzes - weiter verfolgt, ist anzunehmen,<br />

daß eines Tages eine feste Verbindung im Bereich der Unterelbe zwischen Schleswig-Holstein<br />

<strong>und</strong> Niedersachsen eingerichtet werden wird . Ob es sich dabei um<br />

eine zusätzliche Untertunnelung der Elbe oder um einen Brückenschlag handeln<br />

wird, bleibe dahingestellt . Der Gesichtspunkt der Küstenautobahn wird jedoch<br />

innerhalb der nächsten Jahrzehnte immer wieder ein hochaktuelles Thema sein .<br />

Hamburgs Hafen war schon in der Vergangenheit das Herz der Hansestadt .<br />

Durch ihn stieg Hamburg in den vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erten, vor allem aber im<br />

19 . <strong>und</strong> 20 . Jahrh<strong>und</strong>ert, zur weltbekannten Handels- <strong>und</strong> Kaufmannsstadt auf .<br />

Das Ende des 2 . Weltkrieges mit seinen politischen Konsequenzen <strong>für</strong> Deutschland<br />

brachte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Hansestadt tiefgreifend negative Folgeerscheinungen mit<br />

sich .<br />

Die etwa 40 km östlich von Hamburg verlaufende Grenze zur DDR hat gewachsene<br />

Verkehrsverbindungen nach Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa unterbrochen . Die<br />

Binnenschiffahrt auf der Elbe ging sehr stark zurück . Hamburg verlor etwa <strong>die</strong><br />

Hälfte seines wirtschaftlich wichtigen Hinterlandes im Osten .<br />

Gleichzeitig entwickelte sich der Rhein mit seinen guten Binnen- <strong>und</strong> Seehafenstandorten<br />

zur beherrschenden Verkehrsachse in Westeuropa . Hinzu kamen<br />

<strong>die</strong> Liberalisierungsvorgänge <strong>und</strong> letzten Endes der politische Zusammenschluß<br />

zur wirtschaftlichen Union <strong>und</strong> heutigen EG . Der im Rheinmündungsgebiet<br />

liegende Hafen von Rotterdam entwickelte sich zum wichtigsten Hafen<br />

der europäischen Wirtschaftsgemeinschaft . Diese wirtschaftlich starke<br />

»Rheinachse« ist auch heute noch der Hauptkonkurrent des Großraumes Hamburg<br />

<strong>und</strong> des gesamten peripher gelegenen norddeutschen Raumes . Hingegen hat<br />

es sich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wirtschaftsregion Hamburg als günstig erwiesen, daß in den letzten<br />

Jahrzehnten, von Schleswig-Holstein ausgehend, zahlreiche Fährverbindun-

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