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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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See- <strong>und</strong> Flußwege in Südskandinavien 55<br />

naes auf Fünen <strong>und</strong> Bussevik in Blekinge festgestellt . Bei ihnen allen handelt es<br />

sich um Konstruktionen von erheblicher Größe, deren Zweck es war, ausgedehnte<br />

Gebiete zu schützen (Crumlin-Pedersen 1973, Atterman 1967, S . 49 ff .) .<br />

Fünf wikingerzeitliche Schiffe wurden 1982 im Fotevik in Schonen in Verbindung<br />

mit einer 350 m langen Steinkonstruktion gef<strong>und</strong>en . Diese Sperre hat einen<br />

außerordentlich guten Naturhafen geschützt . Vielleicht ist <strong>die</strong>ser Hafen ein militärischer<br />

»Ledungshafen« gewesen, wo <strong>die</strong> Flotte sich unter königlichem Befehl<br />

zu sammeln pflegte . Topographisch sehr ähnlich sind <strong>die</strong> Verhältnisse bei Vordingborg,<br />

wo zwei Sperren aus dem späten 10 . <strong>und</strong> frühen 11 . Jahrh<strong>und</strong>ert entdeckt<br />

wurden . Auch <strong>für</strong> Vordingborg wird eine Verwendung als Ledungshafen<br />

erwogen (Crumlin-Pedersen 1984, Härdh 1984) . Trifft das zu, dann wären <strong>die</strong><br />

Konstruktionen in Foteviken <strong>und</strong> bei Vordingborg aufgr<strong>und</strong> königlicher Initiative<br />

angelegt worden . Ob der König auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Errichtung der übrigen Sperren<br />

verantwortlich war, ist ungewiß, aber bekanntlich war <strong>die</strong> Endphase der Wikingerzeit<br />

durch große königliche Unternehmungen geprägt .<br />

Anlagen <strong>für</strong> den Wasserverkehr werden in der Regel nur zufällig entdeckt, <strong>und</strong><br />

selten sind sie eingehender untersucht worden . Nur eine Strecke, <strong>und</strong> zwar <strong>die</strong><br />

vom offenen Meer durch <strong>die</strong> Bucht von Roskilde hindurch bis Roskilde, wurde<br />

gründlich von Crumlin-Pedersen erforscht . Der Seeweg nach Roskilde ließ sich<br />

mit Hilfe topographischer <strong>und</strong> geologischer Verhältnisse sowie archäologischer<br />

F<strong>und</strong>e rekonstruieren . Die Ergebnisse zeigen, wieviel es an einem alten Wasserweg<br />

zu beobachten gibt (Crumlin-Pedersen 1978) . Eine Reihe von Wracks aus<br />

verschiedenen Zeiten zeigt ungefähr an, wo man segelte <strong>und</strong> auch mit welchen<br />

Typen von Schiffen man nach Roskilde gelangen konnte . Um 1000 n.Chr . hat<br />

man - außer mit kleinen Booten - den inneren Teil der Förde mit Kriegsschiffen<br />

von 1,20 m Tiefgang <strong>und</strong> Handelsschiffen von bis zu 1,50 m Tiefgang befahren .<br />

Größere Handelsschiffe mit einem Tiefgang von bis zu 2 m kamen im 12 . Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

im äußersten Teil der Förde vor . Die Kogge des Mittelalters konnte voll<br />

beladen nicht bis Roskilde gelangen .<br />

Beachtenswert sind <strong>die</strong> großen Arbeitsleistungen, <strong>die</strong> erbracht wurden, um das<br />

Einfahren zu verhindern oder zu erschweren . Die wohlbekannten Schiffe aus<br />

Skuldelev gehören nur zu einer von vielen Sperranlagen . Weitere wurden am<br />

Eskildso (Kolholm-Skuldelev) <strong>und</strong> bei Frederikss<strong>und</strong> beobachtet . Die umfangreichsten<br />

Konstruktionen sind <strong>die</strong> bei Kolholm-Skuldelev . Hier ist <strong>die</strong> Förde<br />

am engsten, <strong>und</strong> um <strong>die</strong> kleine Insel herum gibt es Untiefen mit natürlichen oder<br />

gegrabenen Segelrinnen . Die Gewässer sind hier nach <strong>und</strong> nach abgeriegelt worden<br />

(Abb . 3) .<br />

1 . Am Anfang des 9 . Jahrh<strong>und</strong>erts wurde eine Sperre in Peberrenden mit einer<br />

Reihe von Pfählen über den Svalegr<strong>und</strong> bis Vesterrenden errichtet, wo es ebenfalls<br />

eine Absperrung gab .<br />

2 . Dann wurde <strong>die</strong> Sperre in Peberrenden verbessert . Fünf Schiffe wurden hier<br />

versenkt . Die Sperre in Vesterrenden wurde aufgegeben, <strong>und</strong> stattdessen wurde<br />

Jyde dybet durch Steine <strong>und</strong> Schiffe abgeriegelt. Die Durchfahrt im Vmmelskaftet<br />

wurde mit Hilfe von Pfählen reguliert. Die Absperrungen wurden durch<br />

eine Reihe von Pfählen miteinander verb<strong>und</strong>en . Der Seeweg nach Roskilde sollte

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