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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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<strong>Verkehrswege</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Kulturlandschaft</strong> 249<br />

fer den Übergang von der frühgeschichtlichen in <strong>die</strong> mittelalterliche Zeit, <strong>die</strong> den<br />

Straßenverkehr immer stärker reglementierte, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Auswirkungen der Verkehrstechnik<br />

auf <strong>die</strong> planmäßige Erschließung größerer Siedlungsräume wie z .B .<br />

Ostdeutschlands . Den Abschluß der Ausführungen bildete ein nochmaliger Appell<br />

an <strong>die</strong> Vertreter der genetischen Siedlungsforschung <strong>und</strong> speziell <strong>die</strong> Mitglieder<br />

des Arbeitskreises, sich nicht auf <strong>die</strong> reine Forschung zu beschränken,<br />

sondern auch wissenschaftlich f<strong>und</strong>ierte Beiträge <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung historischer<br />

<strong>Kulturlandschaft</strong>selemente zu leisten . Die Forschungsergebnisse müßten in prognostische<br />

Entscheidungshilfen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Planung umgesetzt werden . Diese Aufgabe<br />

könne auch nicht der klassischen Denkmalpflege delegiert werden, da <strong>die</strong>ser<br />

durchwegs das Verständnis <strong>für</strong> Raumstrukturen der Vergangenheit <strong>und</strong> funktionale<br />

Zusammenhänge fehle .<br />

Die Generaldiskussion kreiste im wesentlichen um zwei große Themenbereiche<br />

:<br />

l . Der Stellenwert der Altstraßenmorphologie <strong>und</strong> vor allem der Spurweitentypologie<br />

innerhalb der Altstraßenforschung,<br />

2 . Aufgaben <strong>und</strong> Probleme einer angewandten Altstraßenforschung .<br />

Um eine größere Geschlossenheit der Aussagen zu erzielen, soll im folgenden<br />

von dem tatsächlichen Ablauf der Diskussion abgewichen werden ; <strong>die</strong> Beiträge<br />

werden jeweils den beiden Hauptproblembereichen zugeordnet .<br />

H . Jäger (Würzburg) erk<strong>und</strong>igte sich nach den methodischen Möglichkeiten,<br />

bei der Erforschung der Spurbreiten zeitlich zu schichten <strong>und</strong> räumlich zu gliedern<br />

. U. Troitzsch (Hamburg) wies ergänzend auf datierte Tordurchlässe <strong>und</strong><br />

Brückenbreiten hin . D . Denecke (Göttingen) beklagte zunächst <strong>die</strong> vielfältigen<br />

Mißverständnisse, <strong>die</strong> in Hinblick auf <strong>die</strong> von ihm erarbeiteten Spurweitentypologie<br />

bestünden . Der Sinn <strong>die</strong>ses methodischen Vorgehens sei es primär gewesen,<br />

<strong>die</strong> Vielfalt der Formen zu ordnen <strong>und</strong> dadurch überschaubar zu machen . Die<br />

Inventarisation von noch benutzten Altstraßen, aufgegebenen, zerstörten oder<br />

verschw<strong>und</strong>enen Wegen spiele heute heute im Rahmen der Denkmalpflege eine<br />

wachsende Rolle . Er verwahrte sich dagegen, daß man ihm <strong>die</strong> Behauptung unterstelle,<br />

man könne aus der Form des Hohlweges direkt auf <strong>die</strong> Funktionen der<br />

Straßen oder sogar auf <strong>die</strong> Verkehrsfrequenzen schließen . Viel wichtiger seien <strong>die</strong><br />

fossilen Spuren des Verkehrs, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Siedlungsarchäologie erforscht werden<br />

könnten . Die alte Wegesohle mit Radspuren sei sehr häufig noch erhalten<br />

<strong>und</strong> könne an geeigneten Stellen ausgegraben werden . Über <strong>die</strong> Normierung der<br />

Spurbreiten könne kein Zweifel bestehen ; sie gehe eindeutig aus zahlreichen<br />

schriftlichen Quellen hervor, worin sich auch Belege <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einschränkung bestimmter<br />

Wege auf festgelegte Fahrzeugtypen fänden . Denecke betonte abschließend<br />

nochmals, daß <strong>für</strong> weitergehende Folgerungen meist <strong>die</strong> formale Methode<br />

nicht ausreiche ; gerade <strong>die</strong> genetische Siedlungsforschung dürfe aber <strong>die</strong> konkrete<br />

Ausprägung der <strong>Verkehrswege</strong> in der <strong>Kulturlandschaft</strong> nicht als unwichtig<br />

ansehen . K. Fehn (Bonn) warnte davor, eine Methode gegen <strong>die</strong> andere auszuspielen,<br />

<strong>und</strong> forderte eine adäquate Verbindung von Gelände- <strong>und</strong> Archivforschung<br />

. P . Schmid (Wilhelmshaven) gab zu bedenken, daß bei archäologischen<br />

Grabungen, z .B . auf der Feddersen Wierde, festgestellt werden konnte, daß in<br />

vor- <strong>und</strong> frühgeschichtlichen Siedlungen erstaunlich viele Wagentypen in ein <strong>und</strong>

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