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Verkehrswege und ihre Bedeutung für die Kulturlandschaft

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<strong>Verkehrswege</strong> <strong>und</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Bedeutung</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Kulturlandschaft</strong> 245<br />

werden konnten . W. Krings (Bamberg) wünschte Auskünfte über <strong>die</strong> Unternehmer,<br />

eine mögliche Abhängigkeit von der Entwicklung der großen Hafenstädte<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Gründe <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufgabe des Torfabbaus . Krings stellte dabei <strong>die</strong> Einwirkung<br />

der wachsenden Steinkohlengewinnung in Wallonien <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erschöpfung<br />

der Lagerstätten zur Diskussion . P . Burggraaff (Bonn) fragte nach dem<br />

Umfang der Salzgewinnung aus Torf, der Organisation des Torftrocknens <strong>und</strong><br />

der <strong>Bedeutung</strong> der Kanäle <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwässerung der Gebiete . D . Denecke (Göttingen)<br />

schlug vor, den Begriff »fossil« nicht <strong>für</strong> heute noch vorhandene <strong>Verkehrswege</strong><br />

im Sinne von »alt«, »ehemalig«, »verfallen« zu gebrauchen, sondern<br />

ihn nur <strong>für</strong> tatsächlich zugeschüttete Kanäle zu verwenden . K. Fehn (Bonn)<br />

wandte dagegen ein, daß Leenders ja nicht <strong>die</strong> einzelnen Kanäle, sondern das<br />

ganze Kanalsystem als »fossil« bezeichnet habe . K . Aerni (Bern) interessierte sich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gründe, <strong>die</strong> den Beginn des Torfabbaus veranlaßt hätten . Er vermutete,<br />

daß parallel zu ähnlichen Bef<strong>und</strong>en aus dem Berner Gebiet <strong>die</strong> Holzknappheit<br />

eine wesentliche Rolle gespielt habe . W . Schich (Kassel) bat um Auskunft über<br />

<strong>die</strong> Stauhöhe bei einfachen Schleusen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Technik des Durchschleusens .<br />

Hierzu äußerten sich auch G . Oberbeck (Hamburg), U . Troitzsch (Hamburg)<br />

<strong>und</strong> G . Borger (Amsterdam) . Nach der Meinung von K . Fehn (Bonn) wäre es<br />

zweckmäßig, bei der Beschreibung der Erschließungsvorgänge <strong>die</strong> Begriffe »planmäßig«<br />

<strong>und</strong> »regelmäßig« zu unterscheiden . Nur so ließe sich das Konzept der<br />

jeweiligen Netzerweiterungen erkennen <strong>und</strong> adäquat beschreiben . D . Denecke<br />

(Göttingen) wünschte genaue Auskünfte über eventuelle spätere Funktionsänderungen<br />

der Torfkanäle, <strong>die</strong> ja zunächst in sich geschlossene Verkehrssysteme<br />

darstellten, <strong>die</strong> potentiell <strong>für</strong> den übrigen Verkehr eine Rolle spielten . Weiterhin<br />

sprach er <strong>die</strong> <strong>Bedeutung</strong> von systematischen Geländebegehungen <strong>und</strong> der Luftbildauswertung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Feststellung in Karten nur schwer zu erkennender Relikte<br />

an . K . Tiborski (Münster) vermutete, daß <strong>die</strong> Flurbereinigung <strong>für</strong> den unterschiedlichen<br />

Erhaltungszustand der Kanalsysteme in Belgien <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

verantwortlich gewesen sein könnte . Leenders ging in einem ausgedehnten<br />

Schlußwort auf zahlreiche der gestellten Fragen ein . Was <strong>die</strong> Quellenbasis betrifft,<br />

so verwies er auf zahlreiche erhaltene Urk<strong>und</strong>en mit relativ genrauen Daten .<br />

Den Beginn des Torfabbaus brachte er primär in eine Verbindung zur Holzknappheit,<br />

das Ende zur Erschöpfung der Vorräte, wodurch es zur einer räumlichen<br />

Verschiebung in Richtung Niederlande kam . Der Redner bestätigte <strong>die</strong><br />

Rolle der Unternehmer <strong>und</strong> das Vorkommen von Salzgewinnung aus Torf, verneinte<br />

aber einen wesentlichen Einfluß des Aufkommens des neuen Energieträgers<br />

Steinkohle auf das Ende des Abbaus . Für den Ablauf der Erschließung sei<br />

<strong>die</strong> Anfertigung von kleineren Einzelplänen <strong>für</strong> jeweils einige 100 Hektar Moor<br />

charakteristisch gewesen, wobei <strong>die</strong> einzelnen Pläne oft in keinem Zusammenhang<br />

standen <strong>und</strong> auch häufig nicht direkt aufeinander folgten . Die Stauhöhe des<br />

Wassers habe maximal 80-90 cm betragen . Die Torfkanäle <strong>die</strong>nten nach Leenders<br />

später teilweise auch anderen Zwecken, z.B . als Wasserleitungen <strong>und</strong> zur Energiegewinnung,<br />

aber durchwegs nur mit geringem Erfolg .<br />

Dietrich Denecke (Göttingen) berichtete über eine internationale Tagung zur<br />

mittelalterlichen Altstraßenforschung in Cuneo (Italien) Ende 1984, <strong>die</strong> hauptsächlich<br />

den Problemen in Norditalien sowie in den Schweizer <strong>und</strong> französischen

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