15.11.2012 Aufrufe

Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Hubert Locher<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong> und <strong>Methode</strong>n kunsthistorischer Forschung<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong> und <strong>Methode</strong>n kunsthistorischer<br />

Forschung<br />

1. Einleitung<br />

195<br />

Kunstgeschichte bezeichnet heute die innerhalb einer intern<strong>at</strong>ionalen, mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

organisierten Gemeinschaft betriebene Wissenschaft o<strong>der</strong> wissenschaftliche<br />

Disziplin, <strong>der</strong>en Gegenstand die bildende Kunst und ihre Geschichte ist bzw. die historische<br />

Auslegung von Werken bilden<strong>der</strong> Kunst. „Bildende Kunst” wird dabei immer<br />

mehr im weitesten Sinn als visuelle Gestaltung verstanden. Kunstgeschichte umfasst<br />

demnach das Studium und die Interpret<strong>at</strong>ion visuell wahrnehmbarer, vom Menschen<br />

hergestellter Objekte und ihres Gebrauches (Duro & Greenhalgh 1992, Fernie<br />

1995).<br />

Generell gilt für die kunsthistorische Tätigkeit, dass die historische Erinnerung – auf<br />

welche <strong>der</strong> deutsche Name des Faches beson<strong>der</strong>s hinweist – mit <strong>der</strong> „Kritik <strong>der</strong><br />

Kunst” einhergeht. Im italienischen Sprachgebrauch kommt dies darin zum Ausdruck,<br />

dass <strong>der</strong> Terminus „critica d'arte” auch auf die wissenschaftliche Kunstgeschichte angewandt<br />

werden kann, was teilweise auch für den englischen Ausdruck „art criticism”<br />

gilt. Der deutsche Ausdruck „Kunstkritik” ebenso wie <strong>der</strong> französische „critique<br />

d'art” sind dagegen enger konnotiert und meinen eher die journalistisch-ästhetische,<br />

auf dem subjektiven Geschmacksurteil basierende Beurteilung, die man vom wissenschaftlichen<br />

<strong>Diskurs</strong> abgrenzen will. Eine prinzipielle Abgrenzung zwischen angeblich<br />

„objektiver” wissenschaftlicher Kunstgeschichte und „subjektiver” Kunstkritik<br />

ist jedoch im Rahmen des heutigen Verständnisses kunsthistorischer Arbeit ebenso<br />

problem<strong>at</strong>isch wie die grundsätzliche Zuteilung <strong>der</strong> Arbeitsfel<strong>der</strong> „Vergangenheit”<br />

und „Gegenwart” zur Kunstgeschichte bzw. zur Kunstkritik, denn Kunstgeschichte<br />

befasst sich seit ihren Anfängen regelmäßig auch mit <strong>der</strong> Kunst <strong>der</strong> Gegenwart.<br />

2. Grundbegriffe disziplinärer Arbeit: Gegenstandssicherung<br />

– Konservierung und Vermittlung – Deutung<br />

<strong>Die</strong> kunsthistorische Arbeit lässt sich schem<strong>at</strong>isch in die drei Bereiche <strong>der</strong> Gegenstandsbestimmung,<br />

Konservierung und Deutung <strong>der</strong> einzelnen Objekte unterteilen.<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Gebiete haben im Laufe <strong>der</strong> Zeit einen teilweise stark eigenständigen<br />

<strong>Diskurs</strong> ausgebildet. <strong>Die</strong> weitere Aufspaltung in zahlreiche Praxisfel<strong>der</strong> ist für das<br />

Fach charakteristisch. Es scheint dennoch nach wie vor sinnvoll, die verschiedenen<br />

Gebiete unter dem gemeinsamen Dach zu begreifen, sofern sie einen Beitrag zum Stu-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!