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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Methode</strong>n <strong>der</strong> Technikbewertung<br />

Entwicklungen überschaubar zu machen. Ob freilich den vorgeschlagenen Quantifizierungsversuchen<br />

irgendeine Aussagekraft zukommt, steht dahin.<br />

3.4 Graphentheoretische <strong>Methode</strong>n<br />

445<br />

Eine an<strong>der</strong>e Gruppe von Untersuchungsverfahren beruht auf <strong>der</strong> m<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ischen Graphentheorie,<br />

<strong>der</strong>en Modelle sich in Form miteinan<strong>der</strong> verknüpfter Knoten sehr anschaulich<br />

in Bil<strong>der</strong>n darstellen lassen; vorherrschend ist das Modell des Baumes – genauer<br />

gesagt eigentlich einer Baumwurzel –, wie es beispielhaft in Bild 5 zu sehen ist.<br />

Bild 5<br />

Problemspezifische Interpret<strong>at</strong>ionen <strong>der</strong> Baumstruktur dienen dazu, komplexe mehrstufige<br />

Bedingungsgefüge o<strong>der</strong> Folgenbündel eines angestrebten o<strong>der</strong> erwarteten Ereignisses<br />

übersichtlich zu machen.<br />

Stellt <strong>der</strong> Knoten an <strong>der</strong> „Spitze“ <strong>der</strong> Baumwurzel ein Ereignis dar, das erreicht werden<br />

soll, so repräsentiert <strong>der</strong> Baum konvergente Ketten von Instrumentalbeziehungen,<br />

die altern<strong>at</strong>iv o<strong>der</strong> simultan durchlaufen werden müssen, damit jenes angestrebte Ereignis<br />

herbeigeführt wird. Da man unter Umständen die Bedeutsamkeit bestimmter<br />

Mittel für die Zielerfüllung mit Schätzwerten quantifizieren kann, heißt diesesVerfahren<br />

auch Relevanzbaum-Analyse. Wenn umgekehrt <strong>der</strong> oberste Knoten das auslösende<br />

Ereignis repräsentiert, bildet <strong>der</strong> Baum divergente Ketten von Primärfolgen, Sekundärfolgen,<br />

Tertiärfolgen usw. ab, die von jenem Ereignis hervorgerufen werden.<br />

Besteht das Ausgangsereignis in einer Entscheidung, an die sich divergente Ketten<br />

von Folgeentscheidungen anschließen, spricht man auch von einem Entscheidungsbaum.<br />

Verknüpft man die Bedingungs- und die Folgen-Analyse beispielsweise für ein<br />

bestimmtes Produkt und ordnet man allen Knoten die jeweilige stoffliche und energetische<br />

Belastung <strong>der</strong> n<strong>at</strong>ürlichen Umwelt zu, kann man daraus durch geeignete Aggregierung<br />

eine sogenannte Ökobilanz ermitteln. Auch wenn die <strong>Methode</strong> es offen lässt,<br />

wie die Wissenselemente zu gewinnen sind, aus denen <strong>der</strong> Baum konstruiert wird, bewährt<br />

sie sich nicht nur bei <strong>der</strong> Strukturierung und Darstellung bekannter Zusammenhänge,<br />

son<strong>der</strong>n auch als Suchschema zum Auffinden weiterer Abhängigkeiten. Eine<br />

Quantifizierung ist allerdings wohl nur bei wohl definierten Problemen sinnvoll, für<br />

die empirisch bewährte Zahlenwerte vorliegen.

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