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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Maria Spindler<br />

nungsfeld zurechtkommen. Wird dieses nicht explizit angesprochen, so kommt es<br />

leicht zu offenen o<strong>der</strong> verdeckten Konflikten.<br />

Im Optimalfall sind die PraktikerInnen wie TheoretikerInnen keine Neulinge in ihrem<br />

Feld und können als ExpertInnen betrachtet werden. Sie nehmen eine entwicklungsorientierte<br />

Haltung ein, haben aufgrund ihrer beruflichen Erfahrungen spezifische Fragen<br />

an die gemeinsame Kooper<strong>at</strong>ion und erhoffen sich einen Vorteil für ihr jeweiliges<br />

Referenzsystem.<br />

Logik des wissenschaftlichen Zugangs Logik des Handlungskontexts<br />

WissenschaftlerInnen fühlen sich den theoretischen<br />

und methodischen Ansprüchen <strong>der</strong><br />

Wissenschaft verpflichtet und wollen zu ihrer<br />

Entwicklung beitragen.<br />

WissenschaftlerInnen haben sich verallgemeinertes<br />

begriffliches und empirisches<br />

Wissen über Phänomene <strong>der</strong> Praxis angeeignet.<br />

Sie können dieses Wissen als Mittel zur Interpret<strong>at</strong>ion<br />

<strong>der</strong> Praxis und <strong>der</strong> Eröffnung<br />

neuer Handlungsoptionen zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Sie haben ihrerseits Fragen an die Praxis,<br />

die durch die forschende Kooper<strong>at</strong>ion mit<br />

PraktikerInnen beantwortet werden können.<br />

PraktikerInnen fühlen sich den moralischen<br />

und instrumentellen Notwendigkeiten ihres<br />

Handlungskontexts verpflichtet und wollen<br />

durch ihr Handeln praktische Probleme lösen.<br />

PraktikerInnen stehen in <strong>der</strong> Praxis und habenFragenanihrHandelnundandenKontext,<br />

<strong>der</strong> ihr Handeln beeinflusst.<br />

Sie nehmen Schwierigkeiten wahr, mit denen<br />

sie allein nicht in <strong>der</strong> gewünschten<br />

Weise weiterkommen. Neue Sichtweisen<br />

können ihre Anliegen unterstützen.<br />

Sie haben ein Interesse daran, eigene Erfahrungen<br />

zu präzisieren, zu verallgemeinern<br />

und ggf. in einem „öffentlichen“ <strong>Diskurs</strong> an<br />

an<strong>der</strong>e weiterzuvermitteln.<br />

1.1.3 Mögliche Fragen zur Klärung <strong>der</strong> Ausgangssitu<strong>at</strong>ion<br />

Was ist das Ausgangsproblem (<strong>der</strong> Anlass) des Vorhabens?<br />

Was soll durch das Vorhaben an<strong>der</strong>s werden?<br />

Wie unterscheiden sich die Ausgangspunkte <strong>der</strong> Beteiligten?<br />

Welche Erwartungen haben die Beteiligten an die Kooper<strong>at</strong>ion?<br />

Welche Regeln und Werte müssen unbedingt beachtet werden?<br />

Was unterscheidet die WissenschaftlerInnen von den PraktikerInnen?<br />

Wie können und wollen wir diese Unterschiede nutzbar machen?<br />

1.1.4 Mögliche Stolpersteine<br />

Es gelingt nicht, eine Situ<strong>at</strong>ion zu schaffen, in <strong>der</strong> offen über Ausgangsbedingungen,<br />

Werte, Erwartungen, Interessen etc. gesprochen werden kann. In diesem Fall<br />

ist damit zu rechnen, dass sich eine Kultur <strong>der</strong> verdeckten str<strong>at</strong>egischen Kommunik<strong>at</strong>ion<br />

ausbildet, die eine konstruktive Kooper<strong>at</strong>ion sehr schwierig macht.<br />

<strong>Die</strong> TeilnehmerInnen glauben, sie müssen in dieser Phase das „Innerste ihres Seelenlebens”<br />

preisgeben. <strong>Die</strong>s führt zu einer Pseudooffenheit und Ablenkung von<br />

den zu klärenden Fragen. Auch damit werden die wichtigen Punkte und Unterschiede<br />

nicht angesprochen und abgeklärt.

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