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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Armin Scholl<br />

Armin Scholl<br />

<strong>Methode</strong>n <strong>der</strong> Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />

1. Einleitung<br />

<strong>Die</strong> Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft h<strong>at</strong> sich historisch von einer Geisteswissenschaft<br />

zu einer Sozialwissenschaft entwickelt und h<strong>at</strong> bei diesem Wandel auch den <strong>Methode</strong>nkanon<br />

<strong>der</strong> Soziologie und Psychologie weitgehend übernommen. Dazu zählen vor<br />

allem die Befragung, die Beobachtung und das Experiment. Eine genuin kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaftliche<br />

<strong>Methode</strong> ist einzig die Inhaltsanalyse. Allerdings mussten<br />

auch die sozialwissenschaftlichen <strong>Methode</strong>n auf die Anwendungen <strong>der</strong> Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />

angepasst werden, sodass spezifische Verfahren dieser <strong>Methode</strong>n<br />

durchaus originär kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaftlich genannt werden können. In <strong>der</strong><br />

jüngsten Entwicklung bewegen sich die Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft und die<br />

geisteswissenschaftlich orientierte Medienwissenschaft aufeinan<strong>der</strong> zu. Damit erweitert<br />

sich <strong>der</strong> <strong>Methode</strong>nkanon, und die Deb<strong>at</strong>te zwischen quantit<strong>at</strong>iv-standardisierten<br />

und qualit<strong>at</strong>iv-offenen <strong>Methode</strong>n geht in eine neue Runde.<br />

Im Folgenden werden die in <strong>der</strong> akademischen und angewandten Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />

verwendeten <strong>Methode</strong>n sowie ausgewählte typische Anwendungsfel<strong>der</strong><br />

aus dem deutschsprachigen Raum vorgestellt. Auf die Darstellung an<strong>der</strong>er methodischer<br />

Bereiche, wie Stichprobenziehung und D<strong>at</strong>enauswertung, wird verzichtet. Das<br />

Experiment wird nicht als eigene <strong>Methode</strong> behandelt (wie etwa bei Czienskowski<br />

1996), son<strong>der</strong>n als experimentelles Design unter Befragung subsumiert. Es zeichnet<br />

sich allerdings ab, dass durch eine zunehmende medienpsychologische Orientierung<br />

sowie im Rahmen <strong>der</strong> Online-Kommunik<strong>at</strong>ion das Experiment auch in <strong>der</strong> Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />

an Bedeutung und Eigenständigkeit zunimmt.<br />

2. Befragung<br />

2.1 Definition und Arten <strong>der</strong> Befragung<br />

Das Ziel <strong>der</strong> (sozial-)wissenschaftlichen Befragung besteht darin, durch regulierte (=<br />

einseitig regelgeleitete) Kommunik<strong>at</strong>ion zuverlässige und gültige Inform<strong>at</strong>ionen über<br />

den Forschungsgegenstand zu gewinnen. Der Forschungsgegenstand kann, muss aber<br />

nicht identisch mit <strong>der</strong> Auskunftsperson (= Befragter) sein etwa, wenn Personen Auskunft<br />

über ihre Organis<strong>at</strong>ion geben. <strong>Die</strong> wissenschaftliche Befragung unterscheidet<br />

sich von zahlreichen an<strong>der</strong>en Befragungstechniken: vom journalistischen Interview,<br />

vom polizeilichen Verhör, von <strong>der</strong> richterlichen Anhörung, vom Expertenhearing<br />

o<strong>der</strong> vom medizinischen Arzt-P<strong>at</strong>ient-Gespräch. Zwar geht es auch hierbei jeweils um<br />

gültige und zuverlässige Inform<strong>at</strong>ionen, diese dienen aber nicht <strong>der</strong> Verallgemeinerung<br />

und theoretischen Fundierung, son<strong>der</strong>n sind nur auf den Einzelfall bezogen. Sie<br />

sind auch nicht methodisch kontrolliert und reflektiert.

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