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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Methode</strong>n <strong>der</strong> Filmanalyse<br />

Wenn Stil nun ein solches Set von Regeln bereitstellt, so stellt sich die Frage nach <strong>der</strong><br />

Beziehung des einzelnen Werkes zum Stil einer Epoche, eines Produktionszusammenhanges<br />

o<strong>der</strong> einer wie immer gearteten Bezugsgröße. Dazu konst<strong>at</strong>ieren<br />

Hartmann und Wulff: „Der St<strong>at</strong>us des Einzelwerkes erweist sich hier als ambivalent:<br />

Stil tritt am Werk auf, <strong>der</strong> Text selbst ist daher nur so etwas wie <strong>der</strong> Ort, an dem ein<br />

spezifischer Stil gefunden werden kann; an<strong>der</strong>erseits ist aber das Werk als formale<br />

und sinnhafte Ganzheit Gegenstand <strong>der</strong> Beschreibung selbst.” (Hartmann, Wulff<br />

1995, 9)<br />

Für diese Beschreibung stellen die neoformalistischen Theoretiker einen ausgefeilten<br />

Ans<strong>at</strong>z und einen so umfangreichen wie präzisen Begriffsappar<strong>at</strong> zur Verfügung. Wer<br />

sich dieser Mittel bedient, sollte jedoch auch <strong>der</strong> Grenzen gewahr sein, die er sich damit<br />

setzt. Schließlich vermag keine wie konzis auch immer angelegte <strong>Methode</strong> <strong>der</strong><br />

Filmanalyse den hermeneutischen Zirkel zu verlassen. Das ist auch gut so, denn diese<br />

notwendige Unabschließbarkeit <strong>der</strong> Forschung markiert zugleich die Eins<strong>at</strong>zstelle für<br />

jene Analysemodelle, die man unter <strong>der</strong> Rubrik „Erfahrungswissenschaften” zusammenfassen<br />

könnte o<strong>der</strong>, wie Thomas Elsaesser das getan h<strong>at</strong>, unter dem Begriff „Pragm<strong>at</strong>ik<br />

des Audiovisuellen”. <strong>Die</strong>se versucht, das erweiterte Feld des Audiovisuellen<br />

einzubegreifen, „seine Abgrenzung und Neudefinierung als Untersuchungsgegenstand”<br />

zu betreiben. Darüber hinaus geht es in dieser Pragm<strong>at</strong>ik des Audiovisuellen<br />

„um die Abbild- o<strong>der</strong> Speicherfunktion <strong>der</strong> Medientechnologien gemessen an ihrem<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Standpunkt; und weiters um die neuen Rezeptionsformen,<br />

bei denen sich nicht so sehr die Frage stellt, was ist Film und was ist<br />

Kino, son<strong>der</strong>n wann ist Film und wann ist Kino” (Elsaesser 1996, 118f).<br />

Liter<strong>at</strong>ur- und Medienverzeichnis<br />

247<br />

Beilenhoff, Wolfgang (Hg.): Poetik des Films. Deutsche Erstausgabe <strong>der</strong> Texte <strong>der</strong> russischen<br />

Formalisten mit einem Nachwort und Anmerkungen. München (Fink) 1974.<br />

Bordwell, David: Making Meaning. Interference and Rhetoric in the Interpret<strong>at</strong>ion of Cinema.<br />

Cambridge, London (Harvard Univ. Press) 1989.<br />

Bordwell, David: Narr<strong>at</strong>ion in the Fiction Film. London (Routledge) 1985.<br />

Bordwell, David & Thompson, Kristin: Film Art. An Introduction. 5. Aufl. New York (Mc-<br />

Graw-Hill) 1997.<br />

Bordwell, David & Thompson, Kristin: Film History. An Introduction. New York (McGraw-<br />

Hill) 1994.<br />

Bordwell, David & Thompson, Kristin & Staiger, Janet: The Classical Hollywood Cinema.<br />

Film Style and Mode of Production to 1960. New York (Columbia Univ. Press) 1985.<br />

Cinetext: Film and Philosophy. (Österreichische Filmtheorie-Website mit Links zu den wichtigsten<br />

Film-Seiten im Netz URLhttp://cinetext.philo.<strong>at</strong>/home.html [Stand 2000-06-01])<br />

Elsaesser, Thomas: Pragm<strong>at</strong>ik des Audiovisuellen. Rettungsboot auf <strong>der</strong> Titanic? In: Kinoschriften,<br />

4 (1996), S. 107-120.<br />

Erlich, Victor: Russischer Formalismus. Frankfurt a.M. (Fischer) 1987.<br />

Hartmann, Britta u. Hans J. Wulff: Vom Spezifischen des Films. Neofromalismus – Kognitivismus<br />

– Historische Poetik. In: montage a/v, 4/1/1995, S. 5-22.<br />

Jakobson, Roman: Poetik. Ausgewählte Aufsätze 1921-1971. 2.Aufl. Frankfurt a.M. (Suhrkamp)<br />

1989.

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