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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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292<br />

Siegfried Lamnek<br />

2.4.1 <strong>Die</strong> Art <strong>der</strong> zu ermittelnden Inform<strong>at</strong>ionen bei Ergebnisfragen<br />

Fragen lassen sich danach differenzieren, welche Art von Inform<strong>at</strong>ion ermittelt werden<br />

soll. Generell unterscheidet man<br />

Fragen nach Fakten o<strong>der</strong> Wissen,<br />

Fragen nach Meinungen, Einstellungen, Attitüden, Bewertungen,<br />

Fragen nach Überzeugungen, Begründungen, Gründen, Ursachen,<br />

Fragen nach dem Handeln und Verhalten sowie<br />

Fragen nach Eigenschaften (<strong>Die</strong>kmann 1997, 404).<br />

Meinungs- und Einstellungsfragen beziehen sich auf die positive o<strong>der</strong> neg<strong>at</strong>ive Beurteilung<br />

von St<strong>at</strong>ements bzw. <strong>der</strong>en (Un-)Erwünschtheit. Fragen nach Überzeugungen<br />

verlangen von den Befragten eine Stellungnahme, ob sie Sachverhalte für wahr o<strong>der</strong><br />

unwahr bzw. richtig o<strong>der</strong> falsch halten. Verhaltensfragen ermitteln das Verhalten von<br />

Befragten – genauer: die „Überzeugungen <strong>der</strong> Befragten bezüglich ihres eigenen Verhaltens“<br />

(Schnell & Hill & Esser 1999, 304; Hervorhebung durch die Autoren). Mit<br />

<strong>der</strong> „Sozialst<strong>at</strong>istik“ o<strong>der</strong> „Standarddemographie“ werden Fragen nach personalen<br />

und demographischen Eigenschaften von Personen erhoben, die regelmäßig in nahezu<br />

je<strong>der</strong> Befragung am Ende gestellt werden (Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beruf, Familienstand,<br />

Lebensform, Parteienpräferenz etc.).<br />

2.4.2 Offene versus geschlossene Fragen<br />

Je nachdem, welchen Spielraum <strong>der</strong> Befragte bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Fragen h<strong>at</strong>,<br />

unterscheidet man offene und geschlossene Fragen. Offene Fragen verlangen vom<br />

Befragten, selbst eine Antwort auf die Frage zu formulieren. Es werden keine Antwortmöglichkeiten<br />

vorgegeben. <strong>Die</strong>s setzt ein gewisses Artikul<strong>at</strong>ionsvermögen voraus<br />

und verlangt ein „Sich-Erinnern“. Bei geschlossenen Fragen dagegen werden<br />

dem Befragten Antwortk<strong>at</strong>egorien genannt, zwischen denen er sich zu entscheiden<br />

h<strong>at</strong>. Dabei muss er nur die richtige Antwort „wie<strong>der</strong>erkennen“ und ankreuzen. Insoweit<br />

ist die geschlossene Frage leichter und einfacher. Es gibt verschiedene Möglichkeiten,<br />

geschlossene Fragen zu stellen:<br />

als geschlossene Frage mit Altern<strong>at</strong>ivauswahl (zwei Antwortmöglichkeiten, z.B.<br />

„ja“ und „nein“, „dafür“ und „dagegen“, wobei die Altern<strong>at</strong>iven in <strong>der</strong> Fragformulierung<br />

selbst enthalten sein können (implizit) und/o<strong>der</strong> in den Antwortaltern<strong>at</strong>iven<br />

(explizit)),<br />

als geschlossene Frage mit Mehrfachvorgaben mit Rangordnung (auch: „Antwortskalen“,<br />

„R<strong>at</strong>ingskalen“),<br />

als geschlossene Frage mit ungeordneten Mehrfachvorgaben (sog. Cafeteria-Fragen;<br />

als Einfach- o<strong>der</strong> Mehrfachnennungen),<br />

mit Aushändigung einer Liste mit allen Antwortk<strong>at</strong>egorien o<strong>der</strong> Karten, auf denen<br />

jeweils eine Antwortmöglichkeit genannt ist

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