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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Grundzüge <strong>der</strong> Evalu<strong>at</strong>ionsforschung<br />

259<br />

leiterkonferenz eingerichtet, <strong>der</strong> das Projektteam, die Schulleitung und als Vertreter<br />

<strong>der</strong> Lehrkräfte je ein Teamleiter von je<strong>der</strong> Klassenstufe angehörten. Sie bildete die<br />

zentrale Steuerungsinstanz für den gesamten Ablauf des Modellversuchs, <strong>der</strong> sich in<br />

drei Hauptphasen vollzog:<br />

5.1.1 Gegenstandsbestimmung<br />

a) <strong>Die</strong> vorläufige Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes: Wichtige Bestimmungsstücke<br />

waren <strong>der</strong> Bezug auf das Gesamtkonzept <strong>der</strong> Medienerziehung in Bayern,<br />

die Ausrichtung auf den neuen Hauptschullehrplan, die Orientierung an einem integr<strong>at</strong>iven<br />

Konzept auf <strong>der</strong> Ebene einer ganzen Schule unter Einbezug aller Lehrkräfte,<br />

Fächer und Medien. Zum Untersuchungsgegenstand sollten ferner gehören:<br />

eine Beschreibung <strong>der</strong> medialen Ausst<strong>at</strong>tung <strong>der</strong> Schule; die Möglichkeiten einer medienpädagogischen<br />

Lehrerfortbildung; die Formen <strong>der</strong> Integr<strong>at</strong>ion medienpädagogischer<br />

Themen und Maßnahmen in die alltägliche Unterrichtsarbeit und das Schulleben<br />

sowie die Vernetzung <strong>der</strong> Schule mit an<strong>der</strong>en Institutionen und lokalen Medienanbietern<br />

vor Ort.<br />

b) <strong>Die</strong> vorläufige Bestimmung des Untersuchungskontextes. Dazu gehörte die Auswahl<br />

<strong>der</strong> Schule und die Inform<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> Schulleitung und des Kollegiums über den<br />

geplanten Modellversuch sowie die Auswahl einer Lehrkraft, die für das Projekt freigestellt<br />

werden sollte; ferner organis<strong>at</strong>orische Rahmenbedingungen innerhalb <strong>der</strong><br />

Schule sowie die Einbettung <strong>der</strong> Schule in das lokale Umfeld.<br />

c) Identifik<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> relevanten Beteiligtengruppen: Dazu gehören Entschei<strong>der</strong>-, Nutzer-<br />

und Betroffenengruppen, wobei sich manche Gruppen ihrer Betroffenheit gar<br />

nicht bewusst sein müssen, z.B. die Gruppe <strong>der</strong> Eltern o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schüler. <strong>Die</strong> Entschei<strong>der</strong>gruppen:<br />

Projektgruppe und Schulleitung, Stadtschulamt, Schulabteilung <strong>der</strong> Regierung<br />

und schließlich das Ministerium, die unterschiedliche politische, schulorganis<strong>at</strong>orische,<br />

wissenschaftliche und pädagogische Zielstellungen verfolgten. Nutzerund<br />

Betroffenengruppe in einem waren die Mitglie<strong>der</strong> des Kollegiums <strong>der</strong> Modellschule.<br />

d) <strong>Die</strong> Identifik<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> Anliegen und Konfliktthemen <strong>der</strong> verschiedenen Beteiligtengruppen<br />

war die wichtigste und schwierigste Aufgabe bei <strong>der</strong> Gegenstandsbestimmung,<br />

die den gesamten Evalu<strong>at</strong>ionsprozess begleitete. So stellte sich im Modellversuch<br />

z.B. nach kurzer Zeit heraus, dass die Lehrkräfte <strong>der</strong> 6. Klassen darüber besorgt<br />

waren, die zum Übertritt in die Realschule bereiten und fähigen Schüler könnten wegen<br />

<strong>der</strong> Medienarbeit nicht ausreichend in den Kernfächern Deutsch, M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik und<br />

Englisch geför<strong>der</strong>t werden. Ein ständiges Konfliktthema mit <strong>der</strong> Schulleitung war<br />

z.B. die For<strong>der</strong>ung einiger engagierter Teamleiter nach einer verstärkten Freistellung<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>lehrer für medienpädagogische Maßnahmen, aber auch die grundsätzlich<br />

unterschiedliche Einschätzung <strong>der</strong> Wichtigkeit <strong>der</strong> schulischen Medienerziehung<br />

durch einzelne Lehrkräfte. Neben den Anliegen und Konfliktthemen mussten jedoch<br />

zusätzlich noch mögliche Hintergrundannahmen und sich verän<strong>der</strong>nde Kontextfaktoren<br />

fortlaufend erfasst werden, z.B. falsche Erwartungen o<strong>der</strong> Ängste bei einzelnen<br />

Lehrkräften.

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