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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Siegfried Lamnek<br />

fach, können die „siebziger und achtziger Jahre als die Zeit <strong>der</strong> Konsolidierung und<br />

methodischen Differenzierung“ (Scheuch 1999, 10) bezeichnet werden. <strong>Die</strong> bis in die<br />

70er Jahre dominierenden Auswahlverfahren (Quotenauswahlen und einfache Zufallsauswahlen)<br />

wichen komplizierteren Stichprobenverfahren (geschichtete Stichproben,<br />

Entwicklung des ADM-Mastersamples), Frageb<strong>at</strong>terien wurden standardisiert, Skalen<br />

entwickelt und die Auswertungsverfahren (auch bedingt durch die Zugänglichkeit von<br />

Computern und spezieller Software) anspruchsvoller und ausgefeilter. Weiter ist für<br />

die 70er und 80er Jahre eine zunehmende Vielfalt <strong>der</strong> eingesetzten Befragungsformen<br />

charakteristisch. Wurden bis dahin Befragungen meist als mündlich-persönliche Interviews<br />

durchgeführt, so wurden nun auf Grund mancher Probleme dieser Verfahren<br />

mehr und mehr an<strong>der</strong>e Befragungsarten verwendet. Hier ist insbeson<strong>der</strong>e auf das Aufkommen<br />

und die Entwicklung telefonischer Interviews und computerunterstützter Befragungen<br />

zu verweisen. Zwar werden nach wie vor mündlich-persönliche Interviews<br />

durchgeführt, durch die intensive methodologische Forschung <strong>der</strong> letzten Jahre wissen<br />

wir heute jedoch mehr darüber, für welche Untersuchungsgegenstände bzw. Untersuchungsziele<br />

sich welche Verfahren beson<strong>der</strong>s eignen. Häufig wird die Wahl eines<br />

bestimmten Verfahrens jedoch maßgeblich durch die Verfügbarkeit m<strong>at</strong>erieller<br />

o<strong>der</strong> personeller Ressourcen entschieden (Scheuch 1999, 10, 11, 12) und erfolgt weniger<br />

in Abhängigkeit von Gegenstand und Erkenntnisinteressen.<br />

Eine mo<strong>der</strong>ne und sehr erfolgreiche Entwicklung ist die zunehmende Akzeptanz und<br />

Verbreitung computerunterstützter Verfahren <strong>der</strong> D<strong>at</strong>enerhebung, die sich die neuen<br />

technischen Möglichkeiten zunutze macht (siehe 4).<br />

2.2 Formen <strong>der</strong> Befragung<br />

In <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen Forschung werden verschiedene Befragungsformen<br />

unterschieden. Deren Vielfalt macht die Befragung zu einer breit einsetzbaren und<br />

flexibel anwendbaren <strong>Methode</strong> <strong>der</strong> D<strong>at</strong>enerhebung.<br />

2.2.1 Form <strong>der</strong> Kommunik<strong>at</strong>ion: schriftlich – mündlich<br />

Nach <strong>der</strong> Form <strong>der</strong> Kommunik<strong>at</strong>ion unterscheidet man schriftliche von mündlichen<br />

Befragungen.<br />

<strong>Die</strong> mündliche Befragung, die allgemein als „Interview“ firmiert, kann als Einzelinterview<br />

(<strong>der</strong> Interviewer sucht die Befragten einzeln auf, z.B. in ihrer Wohnung) o<strong>der</strong><br />

als Gruppeninterview (mehrere Befragte sind anwesend und werden gleichzeitig befragt)<br />

realisiert werden. Eine spezielle Form <strong>der</strong> mündlichen Befragung, die in den<br />

letzten 20 Jahren zunehmend zum Eins<strong>at</strong>z kam, ist das telefonische Interview, das die<br />

Dominanz des face-to-face-Interviews zu brechen sich anschickt.<br />

Schriftliche Befragungen, also solche, bei denen <strong>der</strong> Fragebogen den zu Befragenden<br />

vorliegt und von diesen ausgefüllt wird, werden meist postalisch durchgeführt. <strong>Die</strong><br />

Fragebögen werden per Post versandt und von den Befragten ausgefüllt wie<strong>der</strong> zurückgeschickt.<br />

Postwurf- und Beilagenbefragungen (z.B. in Zeitschriften) sind an<strong>der</strong>e<br />

<strong>Methode</strong>n, zu Befragende zu erreichen. Ferner ist es möglich, die Fragebögen von den<br />

Interviewern persönlich an die Befragten zu verteilen und, nachdem diese die Bögen<br />

ausgefüllt haben, wie<strong>der</strong> abholen zu lassen. <strong>Die</strong>se Form <strong>der</strong> schriftlichen Befragung<br />

bietet die Möglichkeit, den Fragebogen durch den Interviewer näher erläutern zu las-

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