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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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258<br />

<strong>Die</strong>ter Spanhel<br />

Prozess- bzw. Verlaufsevalu<strong>at</strong>ion (form<strong>at</strong>ive Evalu<strong>at</strong>ion: periodische Rückmeldungen<br />

während <strong>der</strong> Durchführung, um die Zielausrichtung zu sichern; dabei<br />

spielt <strong>der</strong> Eins<strong>at</strong>z qualit<strong>at</strong>iver <strong>Methode</strong>n eine beson<strong>der</strong>e Rolle: vgl. P<strong>at</strong>ton 1988,<br />

40-47; Beywl 1988, 174)<br />

Produktevalu<strong>at</strong>ion (summ<strong>at</strong>ive Evalu<strong>at</strong>ion: Überprüfung <strong>der</strong> Zielerreichung)<br />

Transferevalu<strong>at</strong>ion (Beobachtung <strong>der</strong> Umsetzung, Anwendung o<strong>der</strong> Übernahme<br />

des Programms in an<strong>der</strong>en Bereichen. Auf <strong>der</strong> Grundlage von Produkt- und Transferevalu<strong>at</strong>ion<br />

werden Entscheidungen über die Weiterführung, Verän<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong><br />

Wie<strong>der</strong>holung eines Programms getroffen; vgl. Will & Winteler & Krapp 1987,<br />

18).<br />

5. Vertiefungsgebiet<br />

Beispiel für eine responsive Evalu<strong>at</strong>ion im Rahmen eines Modellversuchs zur integr<strong>at</strong>iven<br />

Medienerziehung in <strong>der</strong> Hauptschule<br />

Responsive Evalu<strong>at</strong>ion steht für das 8. Modell einer beteiligteninteressen-gesteuerten<br />

Evalu<strong>at</strong>ion. In diesem Beispiel wird gezeigt, wie unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Interessen<br />

aller Beteiligten und Betroffenen in einem offenen Entwicklungsprozess <strong>der</strong> Untersuchungsgegenstand,<br />

im diesem Falle ein medienpädagogisches Handlungskonzept<br />

(ein Curriculum), schrittweise interaktiv entwickelt wurde (Spanhel 1998; Spanhel<br />

1999). Dabei werden die Grundzüge responsiver Evalu<strong>at</strong>ion sichtbar (Beywl 1991,<br />

272): Sie ist konstruktivistisch, weil sie Realität in einem „gemischt wissenschaftlichsoziopolitischen<br />

Prozeß“ (Beywl) neu schafft. So wurde in diesem Modellversuch<br />

kein fertiges Curriculum zur integrierten Medienerziehung mit festen Themen und<br />

Unterrichtseinheiten vorgegeben, son<strong>der</strong>n seine Entwicklung war sein Ziel. Sie ist<br />

„emergent“, da sie nicht einem vorher festgelegten Untersuchungsplan folgt. Im Modellversuch<br />

wurden die Möglichkeiten und Formen einer umfassenden Integr<strong>at</strong>ion <strong>der</strong><br />

Medienerziehung durch alle Lehrkräfte, in allen Fächern und unter Berücksichtigung<br />

aller Medien in den Arbeitsteams gefunden, erprobt und schrittweise zu einem Gesamtkonzept<br />

zusammengefügt. Responsive Evalu<strong>at</strong>ion ist „responsiv“, insofern die<br />

Anliegen und Konfliktthemen <strong>der</strong> beteiligten Gruppen als Steuerungskriterien fungieren.<br />

Ein solches sensibles Reagieren auf die Interessen <strong>der</strong> Beteiligtengruppen war im<br />

Modellversuch jedoch nur unter einer Voraussetzung möglich: <strong>Die</strong> Evalu<strong>at</strong>ion musste<br />

von einem Team mit breit gestreuten Fähigkeiten durchgeführt werden, in dem Wissenschaftler,<br />

Hauptschullehrer und Medienspezialisten zusammenarbeiteten. Denn<br />

die Untersuchungsergebnisse hängen nicht allein von den eingesetzten wissenschaftlichen<br />

<strong>Methode</strong>n, son<strong>der</strong>n ebenso von dem persönlichen Agieren, den kommunik<strong>at</strong>iven<br />

und fachlichen Fähigkeiten <strong>der</strong> Projektmitarbeiter ab.<br />

5.1 Ablauf <strong>der</strong> responsiven Evalu<strong>at</strong>ion<br />

Der gesamte Prozess ist ein fortwährendes Fragestellen, Antworten, Bewerten, Informieren<br />

und Aushandeln, in den alle Beteiligtengruppen möglichst umfassend einbezogen<br />

werden (Spanhel 1999, 57-64). Dazu musste die Projektleitung ständigen Kontakt<br />

zu den Schulaufsichtsbehörden halten und alle Entscheidungen mit <strong>der</strong> Schulleitung<br />

und dem Kollegium absprechen. Als Entscheidungsgremium wurde eine Team-

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