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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Methode</strong>n <strong>der</strong> Technikbewertung<br />

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konfrontiert und aufgefor<strong>der</strong>t, spontan in freier Assozi<strong>at</strong>ion alles zu äußern, was den<br />

Teilnehmern dazu gerade in den Sinn kommt. Während des rel<strong>at</strong>iv kurzen Gruppengesprächs<br />

sollen die Einfälle grundsätzlich nicht bewertet werden. Ungewöhnliche,<br />

auch zunächst absurd erscheinende Ideen, mit denen die Teilnehmer einan<strong>der</strong> gegenseitig<br />

anregen können, sind dabei beson<strong>der</strong>s erwünscht. Erst nach Abschluss <strong>der</strong> Sitzung<br />

werden die protokollierten Ideen geordnet, beurteilt und gegebenenfalls weiter<br />

bearbeitet.<br />

Dem Brainstorming verwandt ist die Synektik, eine Gruppendiskussionsmethode, die<br />

sich allerdings über einen längeren Zeitraum erstreckt, ein höheres Maß an Fachwissen<br />

einspeist und die Assozi<strong>at</strong>ionsfähigkeit <strong>der</strong> Teilnehmer durch system<strong>at</strong>ische Analogiebildungen<br />

för<strong>der</strong>t. Als planmäßige Organis<strong>at</strong>ion von Phantasie scheint dieser<br />

<strong>Methode</strong>ntyp beson<strong>der</strong>s geeignet, neuartige Technikkonzeptionen zu skizzieren und<br />

bislang nicht bedachte Folgenbereiche zu erschließen. <strong>Die</strong> nachfolgende Auswertung<br />

steht vor <strong>der</strong> schwierigen Aufgabe, aus <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong> unfertigen Ideen die relevanten<br />

und erfolgversprechenden Ansätze herauszufiltern, auch wenn sie dem Bearbeiter<br />

selbst zunächst ungewöhnlich erscheinen mögen.<br />

Man kann nun den kre<strong>at</strong>iven Prozess als mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> unbewussten Assozi<strong>at</strong>ionsvorgang<br />

verstehen, in dem an sich bekannte Elemente zu neuartigen Verbindungen<br />

kombiniert werden. Dann kann man versuchen, diesen zunächst unbewussten<br />

Kombin<strong>at</strong>ionsprozess r<strong>at</strong>ional und intersubjektiv zu rekonstruieren. Das ist <strong>der</strong><br />

Grundgedanke <strong>der</strong> morphologischen <strong>Methode</strong>, die auch als <strong>Methode</strong> des morphologischen<br />

Kastens o<strong>der</strong> <strong>der</strong> morphologischen M<strong>at</strong>rix bekannt ist. Es handelt sich dabei um<br />

eine r<strong>at</strong>ional-heuristische Suchmethode, die aus <strong>der</strong> system<strong>at</strong>ischen Auffächerung aller<br />

Merkmale und Merkmalsausprägungen einer komplexen Systemklasse kombin<strong>at</strong>orisch<br />

sämtliche denkbaren Systemtypen bildet. Man kann diese <strong>Methode</strong> dazu benutzen,<br />

eine gegebene Mannigfaltigkeit von Strukturen überschaubar zu machen, aber<br />

auch antizip<strong>at</strong>iv verwenden, um bisher unbekannte Systemtypen als neuartige Kombin<strong>at</strong>ionen<br />

aus bekannten Elementen zu generieren.<br />

Bild 4

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