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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Hermann Denz & Horst O. Mayer<br />

„ExpertInnen”-Interviews (hier ist das Ziel, ein Maximum an Inform<strong>at</strong>ionen o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s<br />

typische Inform<strong>at</strong>ionen zu sammeln).<br />

Nach diesen allgemeinen Aussagen soll kurz ausgeführt werden, wie die Prinzipien in<br />

<strong>der</strong> Forschungspraxis umgesetzt werden. <strong>Die</strong> einzelnen Formen <strong>der</strong> Zufallsstichprobe<br />

sind:<br />

a) <strong>Die</strong> einfache Zufallsstichprobe: Voraussetzung ist, dass jedes Element physisch<br />

o<strong>der</strong> symbolisch gegenwärtig ist. Daraus wird nun mit Hilfe von Zufallszahlen, o<strong>der</strong><br />

indem man z.B. jeden x-ten Fall, o<strong>der</strong> alle 3 cm einen Fall nimmt, eine Zufallsstichprobe<br />

gezogen. <strong>Die</strong>s ist n<strong>at</strong>ürlich dann möglich, wenn das M<strong>at</strong>erial (z.B. Dokumente,<br />

Adressen) zur Gänze (physisch o<strong>der</strong> symbolisch) vorliegt.<br />

b) Geschichtete Stichprobe: Man kennt die Verteilung einer zentralen Variablen in <strong>der</strong><br />

Grundgesamtheit (Gemeindegröße, Betriebsgröße, Schultyp usw.), von <strong>der</strong> man annimmt,<br />

dass die Streuung wichtiger Variablen innerhalb dieser K<strong>at</strong>egorien kleiner ist<br />

als in <strong>der</strong> Grundgesamtheit. <strong>Die</strong> Schichten sollen in sich möglichst homogen und untereinan<strong>der</strong><br />

sehr verschieden sein. Man teilt nun die Grundgesamtheit in Klassen nach<br />

den Ausprägungen dieser Variablen und zieht in je<strong>der</strong> Klasse eine Zufallsstichprobe:<br />

proportional (jede Klasse h<strong>at</strong> nun in <strong>der</strong> Stichprobe genau denselben Anteil wie in <strong>der</strong><br />

Grundgesamtheit) o<strong>der</strong> disproportional (wird meist gewählt, wenn die Klassen sehr<br />

unterschiedlich groß sind. In diesem Fall müssen die Stichprobenelemente jedoch gewichtet<br />

werden, wenn Aussagen über die Grundgesamtheit gemacht werden sollen).<br />

c) Klumpenstichprobe: Eine solche Stichprobe ist dann sinnvoll, wenn man annehmen<br />

kann, dass die Klumpen nicht zu unterschiedlich sind. In diesem Falle sollte die Streuung<br />

in den Klumpen möglichst groß sein und die Unterschiede zwischen den Klumpen<br />

möglichst klein (z.B. Schulklassen: Man wird durch Zufall bestimmte Klassen,<br />

d.h. Klumpen auswählen und in diesen Klassen alle Schüler befragen).<br />

d) Selbstverständlich sind auch mehrstufige Verfahren als Kombin<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> drei angeführten<br />

Formen untereinan<strong>der</strong> möglich.<br />

e) <strong>Die</strong> Quota-Stichprobe: Sie ist eigentlich keine Zufallsstichprobe, soll aber kurz<br />

skizziert werden, da sie in <strong>der</strong> kommerziellen Umfrageforschung das am weitesten<br />

verbreitete Verfahren ist. Aus <strong>der</strong> amtlichen St<strong>at</strong>istik sind die Verteilungen <strong>der</strong> wichtigsten<br />

demographischen Merkmale bekannt. Da es oft sehr schwer ist, eine Zufallsstichprobe<br />

zu ziehen, weil z.B. nicht vollständige Namenslisten zur Verfügung stehen,<br />

behilft man sich damit, dass den InterviewerInnen die zu befragenden Personen genau<br />

angegeben werden: z.B. männlich, 20-30 Jahre alt, Angestellter, in einem Ort unter<br />

5000 Einwohnern wohnend. Es gibt eine Reihe von Einwänden gegen dieses Verfahren<br />

(die verschiedenen Argumente vgl. Kaplitza 1982, 160 ff).<br />

5. Auswertungsverfahren – St<strong>at</strong>istik<br />

Auch in <strong>der</strong> quantit<strong>at</strong>iven Sozialforschung gibt es an<strong>der</strong>e als st<strong>at</strong>istische Auswertungsverfahren<br />

(mengentheoretische Oper<strong>at</strong>ionen o<strong>der</strong> auch Verfahren, die in <strong>der</strong> Soziometrie<br />

behandelt wurden). Hier sollen die Auswertungsverfahren auf die in engerem<br />

Sinne st<strong>at</strong>istischen beschränkt werden.

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