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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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256<br />

<strong>Die</strong>ter Spanhel<br />

Lernerfolgen führen als ungeprüfte und nicht revidierte Programme (Flagg 1990, 24,<br />

25).<br />

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen den Zielen und unterschiedlichen Rollen <strong>der</strong><br />

Evalu<strong>at</strong>ion (Scriven 1972, 61-64): <strong>Die</strong>se hängen von den übergeordneten gesellschaftlichen,<br />

bildungspolitischen o<strong>der</strong> wissenschaftlichen Rahmenbedingungen und<br />

<strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> pädagogischen Handlungsfel<strong>der</strong> ab, in die ein Evalu<strong>at</strong>ionsvorhaben<br />

eingebettet ist. <strong>Die</strong> Rolle <strong>der</strong> Evalu<strong>at</strong>ion z.B. bei <strong>der</strong> Entwicklung eines neuen Curriculums<br />

zur integr<strong>at</strong>iven Medienerziehung in Gestalt einer den Implement<strong>at</strong>ionsprozess<br />

begleitenden „form<strong>at</strong>iven Evalu<strong>at</strong>ion“ (Flagg 1990) ist eine ganz an<strong>der</strong>e als bei<br />

<strong>der</strong> abschließenden Überprüfung <strong>der</strong> Lernergebnisse zu einem bestimmten Thema in<br />

Form einer „summ<strong>at</strong>iven Evalu<strong>at</strong>ion“ (Scriven 1972, 62; Wottawa & Thierau 1998,<br />

64) als Vergleich zwischen CBT-gestützten Selbstlernprozessen und einer traditionellen<br />

Unterrichtssequenz.<br />

4.3 Bereiche und Objekte von Evalu<strong>at</strong>ion<br />

Auf <strong>der</strong> Makro-Ebene geht es um die Evalu<strong>at</strong>ion von pädagogischen Institutionen,<br />

von Vorschuleinrichtungen über sozialpädagogische Institutionen und Schulen bis hin<br />

zu den Universitäten. Ziel ist die Qualitätssicherung und -entwicklung („total quality<br />

management“) ganzer Organis<strong>at</strong>ionen, z.B. im Rahmen von Schulentwicklung, beim<br />

Vergleich unterschiedlicher Schulformen (z.B. Gesamtschule – traditionelle Schulformen)<br />

o<strong>der</strong> beim Vergleich <strong>der</strong> Wirksamkeit unterschiedlicher Systeme <strong>der</strong> Lehrerausbildung<br />

(vgl. Posch & Altrichter 1997; Fend 1997, 57-94). Auf einer mittleren Ebene<br />

konzentriert sich Evalu<strong>at</strong>ion auf Unterricht, Lehr-Lernarrangements, auf die Entwicklung<br />

von Gesamtkonzeptionen (Programmen o<strong>der</strong> Curricula), z.B. im Bereich <strong>der</strong> beruflichen<br />

o<strong>der</strong> betrieblichen Weiterbildung o<strong>der</strong> auf die Planung und Gestaltung von<br />

in sich abgeschlossenen Maßnahmen, z.B. zur schulhausinternen Fortbildung in einem<br />

Kollegium (vgl. Spanhel 1999, 57-129; Thonhauser & Riffert 1997, 95-148; Will<br />

& Winteler & Krapp 1987; Baumert et al. 1997). Auf <strong>der</strong> Mikro-Ebene zielt Evalu<strong>at</strong>ion<br />

auf die Überprüfung beson<strong>der</strong>er Erziehungsaufgaben, z.B. För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konfliktlösefähigkeit,<br />

auf die Vorbereitung und Realisierung einer Teileinheit (z.B. einer<br />

Unterrichtsstunde) o<strong>der</strong> die Durchführung ganz konkreter Handlungsschritte (vgl.<br />

Weber 1998; Thonhauser & Riffert 1997, 149-186).<br />

Auf den unterschiedlichen Ebenen können Objekte von Evalu<strong>at</strong>ion Personen sein, ihr<br />

Verhalten o<strong>der</strong> ihre Leistungen, z.B. ihr Lernerfolg im Rahmen eines Weiterbildungsseminars,<br />

o<strong>der</strong> Produkte, z.B. die Qualität einer CD-ROM mit einem Lernprogramm<br />

(Girmes 1999), Techniken o<strong>der</strong> <strong>Methode</strong>n, z.B. für ein Training zur gewaltfreien<br />

Konfliktlösung, o<strong>der</strong> Zielvorgaben, z.B. die Vermittlung von Schlüsselqualifik<strong>at</strong>ionen<br />

im normalen Unterricht, o<strong>der</strong> Projekte/Programme, z.B. zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> phonologischen<br />

Bewusstheit bei Grundschulkin<strong>der</strong>n, o<strong>der</strong> Umgebungsfaktoren, z.B. Schulklima,<br />

o<strong>der</strong> schließlich Systeme/Strukturen, z.B. bei Projekten zur Schulentwicklung.<br />

4.4 Evalu<strong>at</strong>ionsmodelle<br />

Entsprechend den vielfältigen und teilweise sehr spezifischen Eins<strong>at</strong>zbereichen haben<br />

sich je nach Entscheidungssitu<strong>at</strong>ion und -bedingungen eine Vielzahl von Ansätzen <strong>der</strong><br />

Evalu<strong>at</strong>ionsforschung herausgebildet. Hier können Evalu<strong>at</strong>ionsmodelle eine notwen-

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