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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Befragung<br />

291<br />

o<strong>der</strong> „Wann haben Sie zum letzten Mal ...“? st<strong>at</strong>t „Haben Sie schon einmal ...?“) o<strong>der</strong><br />

einfach die Frage möglichst weit hinten im Fragebogen zu pl<strong>at</strong>zieren (vgl. auch Barton<br />

1958, 67, 68). Auch K<strong>at</strong>egorienbildung (z.B. beim Einkommen) kann hilfreich<br />

sein, Antwortbarrieren abzubauen.<br />

2.3.2 Anordnung <strong>der</strong> Fragen<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Fragen eines Fragebogens dürfen allerdings nicht isoliert betrachtet<br />

werden, denn hinsichtlich <strong>der</strong> Anordnung <strong>der</strong> Fragen in ihrer Abfolge sind bei <strong>der</strong><br />

Konstruktion eines Fragebogens ebenfalls einige Regeln zu berücksichtigen.<br />

Meistens wird von allgemeinen Aspekten eines Themas zu beson<strong>der</strong>en vorgegangen<br />

(„Trichter“). Manchmal ist bei <strong>der</strong> Fragenanordnung aber auch die umgekehrte Reihenfolge<br />

sinnvoll, z.B. wenn man die Hintergründe einer Antwort erfahren will, ohne<br />

vorher Lernprozesse auszulösen (Friedrichs 1994, 197), o<strong>der</strong> wenn man den Befragten<br />

durch Beispiele an die Them<strong>at</strong>ik heranführen will, um ihm die Beantwortung allgemeinerer<br />

Fragen zu ermöglichen (Schnell & Hill & Esser 1999, 320).<br />

Es kann passieren, dass eine Frage auf die folgende(n) Fragen ausstrahlt und die Beantwortung<br />

<strong>der</strong> Folgefrage an <strong>der</strong> bzw. den vorhergehenden Fragen o<strong>der</strong> aber auch an<br />

den bereits gegebenen Antworten daran orientiert wird (Schnell & Hill & Esser, 321;<br />

Friedrichs 1990, 197). <strong>Die</strong>ser Verzerrungsfaktor wird als „Halo- o<strong>der</strong> Kontexteffekt“<br />

bezeichnet. Ähnlich können auch ganze Fragenblöcke auf die diesen folgenden ausstrahlen<br />

(„Pl<strong>at</strong>zierungseffekte“).<br />

Bei <strong>der</strong> Konstruktion eines Fragebogens sollte die beson<strong>der</strong>e Bedeutung <strong>der</strong> ersten<br />

Fragen (Einleitungs-, Eisbrecher- o<strong>der</strong> Kontaktfragen) beachtet werden. Ihnen<br />

kommt die Aufgabe zu, das Interesse <strong>der</strong> Befragten zu wecken, eventuelle Ängste zu<br />

überwinden und zur Beantwortung des Fragebogens zu motivieren (Lamnek<br />

1980,153).<br />

Bei <strong>der</strong> Anordnung <strong>der</strong> Fragen ist weiter zu beachten, dass oft mehrere Fragen zu einem<br />

Themenbereich gestellt (Konzept <strong>der</strong> multiplen Indik<strong>at</strong>oren; eine Beweis- o<strong>der</strong><br />

Programmfrage wird in mehreren Erhebungsfragen oper<strong>at</strong>ionalisiert), dass Fragen,<br />

die sich auf dieselben Aspekte eines Themas beziehen (Fragenkomplexe) gemeinsam<br />

abgefragt werden sollten und dass <strong>der</strong> Übergang zu neuen Themenaspekten bzw. Fragekomplexen<br />

durch „Überleitungsfragen“ fließend gestaltet werden sollte (Kromrey<br />

1998, 359).<br />

Um einen frühzeitigen Abbruch des Interviews zu vermeiden, sollten sensible o<strong>der</strong><br />

heikle Fragen eher an das Ende des Fragebogens gestellt werden (Barton 1958). Auch<br />

Fragen zu sozialst<strong>at</strong>istischen Merkmalen, die in nahezu je<strong>der</strong> Befragung standardmäßig<br />

zu erheben sind, werden in <strong>der</strong> Regel an das Ende des Fragebogens gesetzt.<br />

2.4 Arten von Fragen<br />

Fragen können in unterschiedlichster Weise klassifiziert und k<strong>at</strong>egorisiert werden: Inhaltlich<br />

interessierende Ergebnisfragen werden den eher instrumentellen Funktionsfragen<br />

gegenübergestellt.

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