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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Computerunterstützte Qualit<strong>at</strong>ive D<strong>at</strong>enanalyse<br />

395<br />

4.3.2 D<strong>at</strong>a-Lifecycle: zur Lebensdauer qualit<strong>at</strong>iver D<strong>at</strong>en<br />

Ein eminentes Problem im Bereich <strong>der</strong> computerunterstützten QDA ist das <strong>der</strong> herstellerspezifischen<br />

(proprietären) D<strong>at</strong>enform<strong>at</strong>e. Jedes <strong>der</strong> Programme interpretiert<br />

„seine“ Eingabed<strong>at</strong>en. Projekte verschiedener Programme sind in <strong>der</strong> Regel jeweils<br />

nur von diesen selbst zu bearbeiten. Zudem ist nicht sicher, dass D<strong>at</strong>en und Projekte,<br />

die mit einem <strong>der</strong> heutigen Programme bearbeitet bzw. erzeugt wurden, in künftigen<br />

Auswertungen – und das heißt oft: mit neuer o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ter Software – ohne großen<br />

Aufwand wie<strong>der</strong>verwendet werden können (Längsschnittstudien, Sekundäranalysen).<br />

Wünschenswert wäre ein universelles Form<strong>at</strong>, welches bspw. die inhaltliche Struktur<br />

<strong>der</strong> Primärd<strong>at</strong>en bestmöglich repräsentiert. Interviews könnten dann so transkribiert<br />

werden, dass Sprecherwechsel o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e semantische und syntaktische Eigenschaften<br />

expliziert markiert würden und von unterschiedlichen Systemen ohne Schwierigkeiten<br />

„erkannt“ werden könnten. Auch die Bearbeitung von Projektd<strong>at</strong>en durch unterschiedliche<br />

Systeme mit <strong>der</strong>en spezifischer Funktionalität wäre eine sehr nützliche<br />

Folge.<br />

<strong>Die</strong> Grundlage für ein einheitliches Austauschform<strong>at</strong> ist zur Zeit im Entstehen. <strong>Die</strong><br />

von einer unabhängigen Normenkommission verabschiedete Spezifik<strong>at</strong>ion einer vom<br />

Anwen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> einer „scientific community“ nach eigenen Gesichtspunkten erweiterbaren<br />

Markierungssprache (eXtensible Markup Language – XML) kann für die Lösung<br />

dieses Problems eine wichtige Rolle spielen (Muhr 1999).<br />

5. ATLAS.ti<br />

5.1 Historie<br />

Das System „ATLAS.ti – die Wissenswerkbank“ wurde zwischen 1989 und 1992 im<br />

Rahmen des Forschungsprojekts ATLAS (Archiv für Technik, Lebenswelt und Alltagssprache,<br />

Legewie 1988, Böhm, Mengel & Muhr 1994) <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

Berlin als Prototyp und nach Ende des Projekts als kommerziell verfügbares Werkzeug<br />

weiterentwickelt (Muhr 1991a, 1991b, 1996). P<strong>at</strong>e standen bei <strong>der</strong> Entwicklung<br />

sowohl methodologische Konzepte wie etwa die Grounded Theory (Strauss & Corbin<br />

1990) als auch Prinzipien wissensbasierter Systeme, Hypertext- und Retrievalsysteme.<br />

ATLAS.ti h<strong>at</strong> als erstes QDA-System die aus <strong>der</strong> Forschung zur künstlichen Intelligenz<br />

stammenden „semantischen Netzwerke“ zur Modellierung sozialwissenschaftlicher<br />

Theorien eingesetzt. Bei <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> Systemarchitektur und <strong>der</strong><br />

Benutzeroberfläche wurde vor allem auf die Unterstützung eines nicht-linearen, explor<strong>at</strong>iven<br />

Arbeitsstils geachtet.<br />

Ursprünglich nur für die Analyse textueller D<strong>at</strong>en geeignet, ist seit 1996 die Bearbeitung<br />

grafischer D<strong>at</strong>en und seit 1998 von Audio- und Videod<strong>at</strong>en möglich. Neuere<br />

Entwicklungen beinhalten u.a. die Einbindung von D<strong>at</strong>enbeständen über das Internet<br />

und die Nutzbarmachung neuerer Standards (XML) für die Repräsent<strong>at</strong>ion von Projektd<strong>at</strong>en.<br />

Inform<strong>at</strong>ionen im Web unter www.<strong>at</strong>lasti.de.

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