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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Die</strong> oper<strong>at</strong>ive Anlage eines interaktiven qualit<strong>at</strong>iv-empirischen Forschungsprozesses<br />

gründen im Wesentlichen auf die Phasen eins und zwei, wobei ich die Phase eins wegen<br />

ihrer grundlegenden Bedeutung ausführlicher begründe, während die Phase zwei<br />

lediglich zusammenfassend und beschreibend dargestellt wird. <strong>Die</strong> nicht erörterten<br />

Phasen drei und vier werden in <strong>der</strong> gängigen Liter<strong>at</strong>ur ohnehin ausführlicher behandelt.<br />

<strong>Die</strong> Skizze <strong>der</strong> Phasen eignet sich gut zur groben Strukturierung eines praktischen<br />

Vorgehensplanes, wenngleich es im Einzelfall Gründe geben kann, die hier gezeigte<br />

Phasenfolge geringfügig zu modifizieren<br />

1. Phase: Einstiegsdefinition<br />

In <strong>der</strong> ersten Phase wird das gesamte Vorhaben soweit abgeklärt und festgelegt, dass<br />

eine Entscheidung für o<strong>der</strong> gegen das Vorhaben getroffen werden kann. Wird dafür<br />

entschieden, so endet die erste Phase mit dem Kontrakt, <strong>der</strong> die Ziele, Inhalte und<br />

Verfahrensregeln für das Handeln <strong>der</strong> Beteiligten enthält. Wird gegen das Vorhaben<br />

entschieden, so endet die Kooper<strong>at</strong>ion hier.<br />

1.1 Ausgangssitu<strong>at</strong>ion explizieren<br />

1.1.1 Aufgabenstellung<br />

An einem Forschungsprozess sind im Allgemeinen mehrere Personen beteiligt. Daher<br />

ist die Kooper<strong>at</strong>ion häufig von recht unterschiedlichen Bedürfnissen und Ambitionen<br />

geprägt. Für die gesamte Arbeit wirkt es entlastend, wenn zum Einstieg die unterschiedlichen<br />

Interessen offen angesprochen und abgeklärt werden. Dadurch wird<br />

wechselseitigem Misstrauen und verdecktem str<strong>at</strong>egischem Handeln entgegengewirkt.<br />

Mindestens folgende Eigenheiten <strong>der</strong> beteiligten Personen und Personengruppen<br />

sind für Interessensunterschiede von Bedeutung:<br />

ihre Position im Herkunftssystem<br />

die von dort ggf. mitgebrachten Erwartungen und Aufträge<br />

lebens- und berufsbiografische Orientierungen<br />

Vorerfahrungen mit Forschungsprojekten<br />

1.1.2 Durchführung<br />

Das wichtigste Kriterium für das Gelingen <strong>der</strong> einzelnen Planungs- und Festlegungsschritte<br />

ist „Klarheit“. Zu Beginn <strong>der</strong> Arbeit sollten allen Beteiligten die Elemente <strong>der</strong><br />

Ausgangssitu<strong>at</strong>ion maximal transparent werden. Um den Blick auf die wesentlichen<br />

Unterschiede in Bezug auf die Vorstellungen, Erwartungen und Voraussetzungen <strong>der</strong><br />

Beteiligten lenken zu können, ist es hilfreich, wenn die Person, die den Projekteinstieg<br />

mo<strong>der</strong>iert, eine einigermaßen zielsichere Idee davon entwickelt, in welchen Bereichen<br />

wichtige Unterschiede liegen könnten, um entsprechend nachzufragen.<br />

Anführen möchte ich hier im Beson<strong>der</strong>en die unterschiedlichen Herkunftssysteme<br />

„Handlungskontext“ und „Wissenschaft“. <strong>Die</strong>se Polarität ergibt sich fast immer, da es<br />

fast immer „WissenschaftlerInnen“ sind, die handelnde „PraktikerInnen“ beforschen.<br />

Alle Forschungsvorhaben, die den Anspruch haben, zugleich handlungsorientiert<br />

(Unterstützung <strong>der</strong> Praxis) und wissenschaftsorientiert (Gewinnung von verallgemeinerbaren<br />

Erkenntnissen) zu arbeiten, müssen mit einem sehr schwierigen Span-<br />

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