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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Grundzüge <strong>der</strong> Evalu<strong>at</strong>ionsforschung<br />

257<br />

dige Orientierungshilfe geben (Stufflebeam & Shinkfield 1985; Stecher 1988, 22;<br />

Flagg 1990, 132-138; Wottawa & Thierau 1998, 62, 63). In <strong>der</strong> Typologie von Beywl<br />

(1988,45) sind acht Evalu<strong>at</strong>ionsmodelle entsprechend den zugrunde liegenden Steuerungskriterien<br />

für den Untersuchungsablauf system<strong>at</strong>isch angeordnet. <strong>Die</strong> erste<br />

Gruppe von Modellen wird dem „r<strong>at</strong>ionalistischen Paradigma“ zugeordnet (Beywl<br />

1988, 93, 100). <strong>Die</strong>se „geschlossenen“, wissenschaftsorientierten Evalu<strong>at</strong>ionen gehen<br />

von vorab festgelegten Fragestellungen und Hypothesen, <strong>Methode</strong>n, Bewertungskriterien<br />

und Zielgruppen aus, sie sind t<strong>at</strong>sachenorientiert, an quantit<strong>at</strong>iven Forschungsmethoden<br />

ausgerichtet und erlauben den Beteiligtengruppen nur geringe Mitwirkungsmöglichkeiten.<br />

Dazu gehören:<br />

1. Programmziel- bzw. lernzielgesteuerte Evalu<strong>at</strong>ion<br />

2. Effizienzkriteriengesteuerte Programmwirkungsanalyse<br />

3. Gegnerschaftsgesteuerte Evalu<strong>at</strong>ion<br />

4. Kosten-Nutzen-Analyse<br />

In „offenen“ Ansätzen ist <strong>der</strong> Untersuchungsgegenstand nur grob umschrieben; seine<br />

Festlegung ist Aufgabe des Evalu<strong>at</strong>ionsprozesses selbst. <strong>Die</strong>se Modelle werden dem<br />

„n<strong>at</strong>uralistischen“ Paradigma zugeordnet und als wertorientiert charakterisiert, sie arbeiten<br />

überwiegend mit qualit<strong>at</strong>iven Forschungsmethoden und beziehen die Beteiligten<br />

in großem Umfang mit ein:<br />

5. Kennerschaftsgesteuerte Evalu<strong>at</strong>ion („connoisseur-based studies“)<br />

6. Inform<strong>at</strong>ionsbedarfsgesteuerte Evalu<strong>at</strong>ion<br />

7. Entscheidungsgesteuerte Evalu<strong>at</strong>ion<br />

8. Beteiligteninteressengesteuerte Evalu<strong>at</strong>ion<br />

Von den aufgeführten Modelltypen sind für die aktuelle Evalu<strong>at</strong>ionsforschung in pädagogischen<br />

Fel<strong>der</strong>n eigentlich nur vier bedeutsam: die beiden sehr ähnlichen Typen<br />

<strong>der</strong> 1) effizienzkriteriengesteuerten und <strong>der</strong> 2) programm- bzw. lernzielgesteuerten<br />

Evalu<strong>at</strong>ion sowie die Modelle <strong>der</strong> 7) entscheidungsgesteuerten und 8) beteiligteninteressengesteuerten<br />

Evalu<strong>at</strong>ion.<br />

4.5 Planung und Durchführung<br />

Schon <strong>der</strong> Vorbereitungs- und Planungsprozess für ein Evalu<strong>at</strong>ionsvorhaben erfor<strong>der</strong>t<br />

beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit (Stecher & Davis 1988, 11-17). Der Ablaufplan umfasst<br />

folgende Schritte: 1) Bestimmung des Gegenstandes und <strong>der</strong> Fragestellungen; 2) Entwicklung<br />

eines Untersuchungsdesigns; 3) Bestimmung <strong>der</strong> Beteiligtengruppen; 4)<br />

Dokument<strong>at</strong>ion <strong>der</strong> Implement<strong>at</strong>ion; 5) Inform<strong>at</strong>ionssammlung; 6) Festlegung <strong>der</strong><br />

Evalu<strong>at</strong>ionsmaße; D<strong>at</strong>enanalyse und Interpret<strong>at</strong>ion; 7) Evalu<strong>at</strong>ionsbericht (Fink 1995;<br />

Gredler 1996; Wolf 1990; Wottawa 1986, 721; Altrichter 1998).<br />

Mit Bezug auf die einzelnen Handlungsphasen bei <strong>der</strong> Durchführung von pädagogischen<br />

Programmen o<strong>der</strong> Maßnahmen lassen sich spezifische Formen <strong>der</strong> Evalu<strong>at</strong>ion<br />

unterscheiden (Stufflebeam, in: Wulf 1972, 132-137):<br />

Kontext- und Zielevalu<strong>at</strong>ion (Bestandsaufnahme und Bewertung <strong>der</strong> Rahmenbedingungen<br />

und Ziele eines Programms)<br />

Inputevalu<strong>at</strong>ion (Überprüfung geeigneter Ressourcen)

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