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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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204<br />

Hubert Locher<br />

a) Panofskys Modell zur „Beschreibung und Inhaltsdeutung von Werken <strong>der</strong> bildenden Kunst”<br />

(1932)<br />

Gegenstand <strong>der</strong> Interpret<strong>at</strong>ion Subjektive Quelle <strong>der</strong> Interpret<strong>at</strong>ion<br />

1. Phänomensinn (zu teilen in<br />

Sach- und Ausdruckssinn)<br />

Objektives Korrektiv <strong>der</strong> Interpret<strong>at</strong>ion<br />

Vitale Daseinserfahrung Gestaltungsgeschichte (Inbegriff<br />

des Vorstellungsmöglichen)<br />

2. Bedeutungssinn Literarisches Wissen Typengeschichte (Inbegriff des<br />

Vorstellungsmöglichen)<br />

3. Dokumentsinn (Wesenssinn) Weltanschauliches Urverhalten Allgemeine Geistesgeschichte<br />

(Inbegriff des weltanschaulich<br />

Möglichen)<br />

b) Panofskys modifiziertes Modell im Aufs<strong>at</strong>z „Ikonographie und Ikonologie. Eine Einführung<br />

in die Kunst <strong>der</strong> Renaissance” (1939/1955/1975) 1<br />

Gegenstand <strong>der</strong> Interpret<strong>at</strong>ion<br />

I<br />

Primäres o<strong>der</strong> n<strong>at</strong>ürliches<br />

Sujet – (A) t<strong>at</strong>sachenhaft,<br />

(B) ausdruckshaft<br />

– das die<br />

Welt künstlerischer<br />

Motive bildet<br />

II<br />

Sekundäres o<strong>der</strong> konventionelles<br />

Sujet, das<br />

die Welt von Bil<strong>der</strong>n,<br />

Anekdoten und Allegorien<br />

bildet<br />

III<br />

EigentlicheBedeutung<br />

o<strong>der</strong> Gehalt, <strong>der</strong> die<br />

Welt „symbolischer<br />

Werte” bildet<br />

Akt <strong>der</strong> Interpret<strong>at</strong>ion<br />

Vorikonographische<br />

Beschreibung (und<br />

pseudoformale Analyse)<br />

Ikonographische Analyse<br />

Ikonologische Interpret<strong>at</strong>ion<br />

Ausrüstung für die<br />

Interpret<strong>at</strong>ion<br />

Praktische Erfahrung<br />

(Vertrautheit mit Gegenständen<br />

und Ereignissen)<br />

Kenntnis literarischer<br />

Quellen (Vertrautheit<br />

mit bestimmten Themen<br />

und Vorstellungen)<br />

Synthetische Intuition<br />

(Vertrautheit mit den<br />

wesentlichen Tendenzen<br />

des menschlichen<br />

Geistes) geprägt durch<br />

persönliche Psychologie<br />

und „Weltanschauung”<br />

Korrektivprinzip <strong>der</strong><br />

Interpret<strong>at</strong>ion<br />

Stil-Geschichte (EinsichtindieArtund<br />

Weise, wie unter<br />

wechselnden historischen<br />

Bedingungen<br />

Gegenstände und Ereignisse<br />

durch Formen<br />

ausgedrückt wurden<br />

Typen-Geschichte<br />

(Einsicht in die Art u.<br />

Weise, wie unter<br />

wechselnden Bedingungen<br />

bestimmte<br />

Themen o<strong>der</strong> Vorstellungen<br />

durch Gegenstände<br />

o<strong>der</strong> Ereignisse<br />

ausgedrückt<br />

wurden)<br />

Geschichte kultureller<br />

Symptome o<strong>der</strong><br />

„Symbole” allgemein<br />

(Einsicht in die Art<br />

und Weise, wie unter<br />

wechselnden historischen<br />

Bedingungen<br />

wesentliche Tendenzen<br />

des menschlichen<br />

Geistes durch bestimmte<br />

Themen o<strong>der</strong><br />

Vorstellungen ausgedrückt<br />

wurden)<br />

1 <strong>Die</strong> beiden Modelle sind mit den zugehörigen Texten Erwin Panofskys neu abgedruckt in<br />

Kaemmerling 1978, 186-206 und 207-225.

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