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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Methode</strong>n <strong>der</strong> Kommunik<strong>at</strong>ionswissenschaft<br />

217<br />

Jahren mehr o<strong>der</strong> weniger Leute für die betreffende Meinung eintreten werden. Beide<br />

Fragen messen die „quasist<strong>at</strong>istische Wahrnehmung“, die eine notwendige Bedingung<br />

dafür ist, dass sich <strong>der</strong> Einzelne an <strong>der</strong> öffentlichen Meinung orientiert.<br />

Schließlich wird noch die öffentliche Exponier- bzw. Redebereitschaft, das Kommunik<strong>at</strong>ionsverhalten<br />

in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, erhoben. Dazu wird die Frage gestellt, ob <strong>der</strong><br />

Befragte in einer Situ<strong>at</strong>ion mit Öffentlichkeitscharakter für seine Meinung eintreten<br />

würde. Als vorgestellte öffentliche Situ<strong>at</strong>ion dient meist die Unterhaltung mit fremden<br />

Personen während einer mehrstündigen Eisenbahnfahrt.<br />

2.3.6 Nutzungserhebungen<br />

<strong>Die</strong> exakte Erhebung <strong>der</strong> Nutzung von Medien durch Befragungen erfor<strong>der</strong>t detaillierte<br />

Frageb<strong>at</strong>terien, weil die Situ<strong>at</strong>ionen, in denen Medien genutzt werden, äußerst<br />

komplex sind und eine Vielzahl von Medien im Alltag zur Verfügung steht. <strong>Die</strong> seit<br />

1964 im etwa fünfjährigen Rhythmus durchgeführte Studie „Massenkommunik<strong>at</strong>ion“<br />

stellt Fragen zur Medienausst<strong>at</strong>tung und zur Rezeption von Zeitungen und Hörfunkund<br />

Fernsehsen<strong>der</strong>n, von bestimmten Programmen und Genres bzw. Ressorts. Dabei<br />

werden die allgemeinen Gewohnheiten ebenso wie die konkrete Nutzung am Tag vor<br />

<strong>der</strong> Befragung abgefragt. Darüber hinaus werden das Inform<strong>at</strong>ionsverhalten, weitere<br />

Nutzungsmotive sowie das Freizeitverhalten <strong>der</strong> jeweils etwa 6.000 Befragten erfasst.<br />

Schließlich sollen sie einschätzen, für wie glaubwürdig und objektiv sie bestimmte<br />

Medien halten und welche Funktionen die Medien in ihrem Leben einnehmen. (Vgl.<br />

Berg & Kiefer 1996, 362-382; Koschnik 1995, 1178-1183)<br />

Aus <strong>der</strong> Markt- und Meinungsforschung stammt die „Media-Analyse“ (bis 1972 „Leseranalyse“).<br />

Bei dieser Werbeträgeranalyse werden ca. 200.000 Personen nach allgemeinen<br />

Freizeitbeschäftigungen und nach ihrer Mediennutzung befragt. <strong>Die</strong> Mediennutzung<br />

wird für Print- und elektronische Medien getrennt und an die speziellen Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

angepasst erfasst. Zunächst sollen die Befragten angeben, ob sie die ihnen<br />

vorgelegte Printmedientitel kennen („Generalfilter“). Dann sollen sie angeben, wann<br />

sie den betreffenden Titel das letzte Mal gelesen haben („1. Zeitfilter“); auf diese<br />

Weise kann <strong>der</strong> „weiteste Leserkreis“ bestimmt werden. Mit <strong>der</strong> Frequenzfrage, wie<br />

viele Ausgaben sie mon<strong>at</strong>lich o<strong>der</strong> wöchentlich gelesen haben, und <strong>der</strong> Abschlussfrage,<br />

wann dieses geschehen ist („2. Zeitfilter“), werden die Leser pro Nummer errechnet.<br />

Bei den Funkmedien wird zusätzlich erhoben, wie häufig in einer normalen<br />

Woche Radio gehört o<strong>der</strong> TV gesehen wird. Hier wird zwischen dem „weitesten Hörer-<br />

bzw. Seherkreis“ und den „Stammhörern bzw. -sehern“ unterschieden. (Vgl. Koschnik<br />

1995, 1200-1205)<br />

Eine Möglichkeit zur Erhebung <strong>der</strong> konkreten Rezeption einzelner Beiträge bietet <strong>der</strong><br />

Copytest, ein Wie<strong>der</strong>erkennungstest. Dabei sollen die Probanden angeben, ob sie bestimmte<br />

Zeitungsartikel o<strong>der</strong> Werbebeiträge, die ihnen vorgelegt werden, gelesen haben<br />

(vgl. Koschnik 1995, 330, 331). Donsbach (1991, 111, 112) h<strong>at</strong> den Copytest in<br />

eine umfassen<strong>der</strong>e Befragung integriert und mit einer Inhaltsanalyse von Zeitungen<br />

verglichen. <strong>Die</strong> Zuwendung <strong>der</strong> Leser zu einzelnen Artikeln wurde vierstufig gemessen:<br />

„überwiegend o<strong>der</strong> ganz gelesen“, „überflogen und teilweise gelesen“, „nur die<br />

Überschrift gelesen“, „nicht gesehen und nicht gelesen“.

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