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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Die</strong>ter Spanhel<br />

Pädagogische Evalu<strong>at</strong>ionsforschung h<strong>at</strong> sich in den letzten Jahrzehnten stark ausdifferenziert<br />

und es wurden vielfältige Modelle und Konzepte entwickelt. Im Folgenden<br />

geht es um grundlegende Ansätze pädagogischer Evalu<strong>at</strong>ion, ihre spezifischen Ziele,<br />

Anwendungsgebiete und Verfahrensweisen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt,<br />

welches spezifische Wissen mit welchen <strong>Methode</strong>n die Evalu<strong>at</strong>ionsforschung hervorbringt<br />

und welcher Stellenwert diesem Wissen im Rahmen einer allgemeinen Erziehungswissenschaft<br />

zukommt.<br />

2. Begriffe<br />

2.1 Evalu<strong>at</strong>ion<br />

als Prozess o<strong>der</strong> Result<strong>at</strong> einer bewertenden Bestandsaufnahme ist ein selbstverständlicher<br />

Bestandteil unserer alltäglichen Erfahrungen. Sie erfolgt meist durch Rückmeldungen,<br />

Kontrollen o<strong>der</strong> Beurteilungen von Handlungen, Maßnahmen o<strong>der</strong> Projekten,<br />

die quasi von selbst anfallen, sei es im persönlichen, sozialen o<strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Bereich. Evalu<strong>at</strong>ion als eine wissenschaftliche Forschungsmethode zielt auf die system<strong>at</strong>ische<br />

Erfassung solcher Rückmeldungen. Sie ist keineswegs typisch für den pädagogischen<br />

Bereich, son<strong>der</strong>n in allen human- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen<br />

gebräuchlich: „Evalu<strong>at</strong>ion dient <strong>der</strong> wissenschaftlichen, d.h. system<strong>at</strong>ischen und gemäß<br />

angegebener Kriterien nachvollziehbaren Beschreibung und Bewertung von<br />

Maßnahmenkonzepten o<strong>der</strong> Programmen im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen<br />

sowie in an<strong>der</strong>en Fel<strong>der</strong>n <strong>der</strong> öffentlichen Daseinsfürsorge und <strong>der</strong> sozialen Kontrolle.“<br />

(Beywl 1991, 266; vgl. Stufflebeam 1985, 47) Häufig wird das Wort im sozialwissenschaftlichen<br />

Sprachgebrauch in einem ähnlichen Sinne verwendet wie Erfolgskontrolle,<br />

Lernerfolgskontrolle, Qualitätskontrolle bzw. Qualitätssicherung, Wirkungsforschung,<br />

Effizienzforschung, Kontrollforschung, Bewährungsuntersuchung,<br />

Begleitforschung (vgl. historische Aspekte).<br />

2.2 Pädagogische Evalu<strong>at</strong>ion<br />

gründet sich auf den professionellen Anspruch von Erziehungswissenschaftlern und<br />

Praktikern, über Bedingungen und Ergebnisse des pädagogischen Handelns zuverlässige<br />

Erkenntnisse zu gewinnen, um Maßnahmen zu optimieren, zielorientiert Lernumgebungen<br />

gestalten zu können und in effektiverer Weise Verantwortung zu übernehmen.<br />

„Evalu<strong>at</strong>ion ist <strong>der</strong> zielgerichtete system<strong>at</strong>ische Prozeß <strong>der</strong> Inform<strong>at</strong>ionssuche<br />

und Bewertung dieser Inform<strong>at</strong>ion, bezogen auf ein ausgewähltes Bildungsprogramm.“<br />

(Grüner 1993, 31) Das bedeutet, dass sich pädagogische Evalu<strong>at</strong>ionsstudien<br />

stets auf Handlungssysteme ausrichten, die sich nicht mit einem einzigen Beschreibungssystem<br />

erfassen lassen, son<strong>der</strong>n die Berücksichtigung unterschiedlicher Dimensionen<br />

und Kriterien verlangen. Um die außerordentlich komplexen Lern- und Bildungsprozesse<br />

angemessen empirisch erfassen zu können, wird vielfach ein systemischer<br />

Zugang gefor<strong>der</strong>t. So ist es auch nicht verwun<strong>der</strong>lich, dass es keine einheitliche<br />

Explik<strong>at</strong>ion des Begriffs <strong>der</strong> pädagogischen Evalu<strong>at</strong>ion gibt (Vgl. z.B. Popham & James<br />

1988, 7; Stufflebeam & Shinkfield 1985, 3; Altrichter 1998, 263) Sie lässt sich<br />

durch folgende Bestimmungsmerkmale charakterisieren:

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