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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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<strong>Methode</strong>n <strong>der</strong> Medienforschung<br />

technische Gerät dar, das Einschaltvorgänge und Programmwahl <strong>der</strong> über 3jährigen<br />

Haushaltsmitglie<strong>der</strong> direkt speicherte und über die Telefonleitung des Haushalts an<br />

einen Zentralrechner übermittelte, sodass die Auswertungen bereits am folgenden<br />

Morgen in den Redaktionen zur Verfügung standen.<br />

Voraussetzung für die Auswahl <strong>der</strong> Panelhaushalte war, dass <strong>der</strong> Haushalt über einen<br />

funktionsfähigen Fernsehappar<strong>at</strong> verfügt, <strong>der</strong> das erste und zweite Programm empfangen<br />

konnte. Das erste teleskopische Panel setzte sich aus ca. 1000 Haushalten zusammen<br />

und wurde bereits 1979 auf 1500 erhöht. <strong>Die</strong> Kosten für diese teleskopische<br />

Messung wurden gemeinsam von ARD und ZDF getragen.<br />

Neben den täglichen Einschaltquotenmessungen wurden weitere detaillierte Analyseberichte<br />

vorgelegt:<br />

<strong>der</strong> telejour-Wochenbericht, <strong>der</strong> die täglichen Einschaltverläufe einer Woche dokumentiert,<br />

<strong>der</strong> teleregion-Wochenbericht, <strong>der</strong> die Nutzung <strong>der</strong> regionalen Vorabendprogramme<br />

darstellt,<br />

<strong>der</strong> teledrei-Wochenbereich, <strong>der</strong> auch die Dritten Programme einbezieht (vgl.<br />

Bessler 1980, 335).<br />

Als die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) im Jahr 1985 mit <strong>der</strong> Fernsehforschung<br />

beauftragt wurde, wurde das Verfahren <strong>der</strong> Einschaltquotenmessung erneut<br />

verbessert. <strong>Die</strong>se Messtechnik ermöglichte nun auch die Einbeziehung von Videorecor<strong>der</strong>n<br />

(d.h. das Aufnehmen von Fernsehprogrammen) und registrierte die über das<br />

Fernsehgerät genutzten Telespiele. Obgleich die Fernsehforschung traditionell bei<br />

ARD/ZDF verankert war, verän<strong>der</strong>te <strong>der</strong> neu definierte „duale“ Markt, d.h. die Parallelität<br />

öffentlich-rechtlicher und kommerzieller Anbieter, nicht nur die Programmstruktur<br />

und den Werbemarkt, son<strong>der</strong>n brachte auch neue Ansätze <strong>der</strong> Zuschauerforschung<br />

mit sich. Für beide grundlegend unterschiedlichen Fernsehsysteme ging es<br />

entscheidend darum, eine einheitliche „Währung“ zum Verkauf von Werbezeiten zu<br />

bestimmen und diese aufgrund einer einheitlichen Forschungsmethode kontrollieren<br />

zu können. Es galt, die kommerziellen Fernsehanstalten RTL und SAT 1 in die Struktur<br />

herkömmlicher Fernsehforschung zu integrieren, die bis zu diesem Zeitpunkt von<br />

<strong>der</strong> ARD/ZDF-Medienkommission bestimmt wurde. Im Kontext dieser Deb<strong>at</strong>te und<br />

des einheitlichen Wunsches aller Akteure, ein einheitliches und nachvollziehbares<br />

Messsystem zu etablieren, das von einer gemeinsamen Kommission ausgewählt wird,<br />

ist im Jahr 1988 schließlich die AGF, die „Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung“,<br />

gegründet worden. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> AGF sind neben öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten<br />

auch kommerzielle Fernsehsen<strong>der</strong> wie etwa Pro Sieben, RTL, SAT 1, Lizenznehmer<br />

sind Spartensen<strong>der</strong>, die über eingeschränkte Rechte innerhalb <strong>der</strong> AGF verfügen.<br />

<strong>Die</strong> AGF löste die ARD/ZDF-Medienkommission in ihrer Rolle als Auftrageber<br />

<strong>der</strong> einheitlichen Fernsehforschung ab. <strong>Die</strong> Werbewirtschaft (vertreten durch den Gesamtverband<br />

<strong>der</strong> Werbeagenturen) ist ebenfalls in Gremien <strong>der</strong> AGF vertreten. Durch<br />

neue Anfor<strong>der</strong>ungen eines sich auf <strong>der</strong> einen Seite differenzierenden Programmangebotes<br />

(in Vollprogramme, Sparten- und Zielgruppenkanäle) sowie eines sich intern<strong>at</strong>ionalisierenden<br />

Fernsehmarktes (dieses ist insbeson<strong>der</strong>e durch neue Pl<strong>at</strong>tformmodelle<br />

wie Kabel- und S<strong>at</strong>ellitenforen ermöglicht), werden an Fernsehforschung neue Ansprüche<br />

gestellt. Während es in <strong>der</strong> ersten Phase des „dualen“ Modells völlig aus-<br />

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