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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Tests und Experimente in <strong>der</strong> Psychologie<br />

313<br />

Der Nachteil eines Versuchsplanes mit unabhängigen Gruppen besteht darin, dass <strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>liche Stichprobenumfang recht groß werden kann. Das gilt beson<strong>der</strong>s dann,<br />

wenn keine gerichteten Hypothesen bestehen, die Varianz innerhalb <strong>der</strong> Gruppen<br />

groß und die Effektstärke mittel o<strong>der</strong> klein ist.<br />

2.6.2 Mehrere parallelisierte Gruppen<br />

Durch Parallelisierung <strong>der</strong> Versuchsgruppen soll erreicht werden, dass die Versuchsgruppen<br />

sich in einem o<strong>der</strong> in mehreren relevanten Merkmalen genau entsprechen. In<br />

dem oben genannten Beispiel des Vergleiches von Therapiebedingungen (zwei Therapiearten,<br />

eine Kontrollgruppe) wäre es z.B. sinnvoll, die Gruppen nach <strong>der</strong> Ausgangslage<br />

(gemessen mit verschiedenen Fragebögen) zu parallelisieren. Bei einem Lernexperiment<br />

zum Vergleich von Unterrichtsmethoden könnte man Vorkenntnisse, Schulleistungen<br />

in bestimmten Fächern, aber auch Motiv<strong>at</strong>ionsvariablen heranziehen.<br />

Kurz: Alles, was mit <strong>der</strong> abhängigen Variablen (Therapieerfolg, Lernerfolg) korreliert,<br />

kann eine sinnvolle Parallelisierungsvariable sein.<br />

<strong>Die</strong> Parallelisierung wird durchgeführt, indem man zunächst von allen Versuchspersonen<br />

die Variable erhebt, nach <strong>der</strong> parallelisiert werden soll. Das erfor<strong>der</strong>t in <strong>der</strong> Regel<br />

eine eigene Vortest-Sitzung. Für k experimentelle Bedingungen benötigt man k<br />

parallelisierte Gruppen. Man sucht aus dem D<strong>at</strong>enm<strong>at</strong>erial jeweils k Versuchspersonen<br />

mit gleichen Vortestwerten heraus. <strong>Die</strong>se k Versuchspersonen werden dann nach<br />

dem Zufall auf die k experimentellen Bedingungen verteilt. Danach wird <strong>der</strong> eigentliche<br />

Versuch durchgeführt.<br />

Der Hauptvorteil von parallelisierten Gruppen besteht in <strong>der</strong> kleineren Stichprobengröße<br />

gegenüber einem Versuchsplan mit unabhängigen Gruppen. Dem stehen folgende<br />

Nachteile gegenüber: Vor dem Beginn des eigentlichen Versuchs müssen von<br />

allen Versuchspersonen Werte für die Parallelisierungsvariablen erhoben und ausgewertet<br />

werden. Das erfor<strong>der</strong>t in <strong>der</strong> Regel nicht nur eine eigene Vortest-Sitzung, son<strong>der</strong>n<br />

führt bei zeitlich lang erstreckter Versuchspersonen-Anwerbung auch zu organis<strong>at</strong>orischen<br />

Problemen.<br />

2.6.3 Messwie<strong>der</strong>holung an <strong>der</strong>selben Versuchspersonengruppe<br />

Versuchspersonen zu beschaffen ist meist schwierig (Kosten, Zeitaufwand). Daher<br />

liegt es nahe, eine Versuchsperson für mehr als eine experimentelle Bedingung heranzuziehen.<br />

Wird z.B. <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> Rückmeldungsart (richtig, falsch und keine<br />

Rückmeldung) auf das Erlernen von Listen von Wortpaaren untersucht, so könnte<br />

man daran denken, jede Versuchsperson drei Listen, je eine unter einer <strong>der</strong> drei Rückmeldungsarten<br />

lernen zu lassen. <strong>Die</strong> Vorteile: Es werden wesentlich weniger Versuchspersonen<br />

benötigt als bei den beiden vorangegangenen Formen <strong>der</strong> Versuchsplanung.<br />

Es wird keine zusätzliche Sitzung benötigt (wie bei parallelisierten Gruppen).<br />

<strong>Die</strong> Nachteile: Im Laufe länger dauern<strong>der</strong> Versuchssitzungen verän<strong>der</strong>t sich die Versuchsperson:<br />

Sie gewöhnt sich an die Situ<strong>at</strong>ion, an die Aufgabe, zeigt Übungsfortschritte,<br />

Ermüdungserscheinungen. Im Versuchsplan ist also dafür zu sorgen, dass<br />

diese Effekte nicht mit den experimentellen Bedingungen kollidieren.

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