15.11.2012 Aufrufe

Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Arbeitsfel<strong>der</strong> und <strong>Methode</strong>n kunsthistorischer Forschung<br />

197<br />

Immer häufiger wird die kennerschaftliche Identifik<strong>at</strong>ion von n<strong>at</strong>urwissenschaftlichtechnischen<br />

Analysen unterstützt, die von eigens hierfür ausgebildeten Restaur<strong>at</strong>oren<br />

vorgenommen werden. Mittels n<strong>at</strong>urwissenschaftlich-technischer Verfahren können<br />

z.B. M<strong>at</strong>erialien o<strong>der</strong> Techniken identifiziert werden, welche nur zu einem bestimmten<br />

Zeitraum eingesetzt wurden, wodurch sich ein Anhaltspunkt für eine D<strong>at</strong>ierung ergeben<br />

kann (Archäometrie). Gelegentlich kann die Dendrochronologie (Jahresringforschung)<br />

zur Altersbestimmung von Holzobjekten o<strong>der</strong> Bildträgern eingesetzt werden.<br />

Zur Anwendung kommen weiterhin die Röntgenaufnahme o<strong>der</strong> die Infrarotreflektografie<br />

etc. (Richter 1980; Schiessl in Belting, Dilly, Kemp et. al. 1985/1996; Schreiner<br />

Hg. 1996).<br />

Eine Gegenstandssicherung, die dem aktuellen Wissenschaftsverständnis des Faches<br />

entspricht, versucht integrierend zu arbeiten und die Erkenntnisse und Teilergebnisse<br />

sowohl <strong>der</strong> kennerschaftlichen Spezialisten wie auch <strong>der</strong> N<strong>at</strong>urwissenschaftler und<br />

Restaur<strong>at</strong>oren zu verbinden. Im Bereich größerer Museen, die sowohl über eigene Bibliotheken<br />

wie gelegentlich auch über eigene Restaurierungswerkstätten verfügen,<br />

können die Tätigkeiten effizient gebündelt werden. <strong>Die</strong> Result<strong>at</strong>e schlagen sich heute<br />

nicht mehr nur in von einzelnen Personen verfassten spezialisierten Monographien<br />

nie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch in gemeinschaftlich verfassten Museumsk<strong>at</strong>alogen, die zu eigentlichen<br />

Handbüchern anwachsen können, o<strong>der</strong> in Kooper<strong>at</strong>ionsprojekten mehrerer<br />

Kenner, N<strong>at</strong>urwissenschaftler und Historiker (z.B. Rembrandt-Research Project, Corpus<br />

Rubenianum).<br />

2.2 Konservierung – Vermittlung<br />

Mit <strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Konservierung sind, was das mobile Kunstgut im öffentlichen<br />

Besitz betrifft, Kunsthistoriker und Restaur<strong>at</strong>oren an den Museen befasst. Mit <strong>der</strong><br />

Konservierung des immobilen Kunstgutes, also hauptsächlich <strong>der</strong> Architektur, aber<br />

auch <strong>der</strong> Wandmalerei und Bauplastik beschäftigt sich die sta<strong>at</strong>liche Denkmalpflege<br />

(Kiesow 1982; Gebeßler & Eberl 1980), die ebenfalls von Restaur<strong>at</strong>oren mit entsprechendem<br />

Spezialgebiet unterstützt wird. Wie auch im Bereich <strong>der</strong> Gegenstandsbestimmung<br />

ist diese Zusammenarbeit von großer und zunehmen<strong>der</strong> Bedeutung. <strong>Die</strong><br />

Berufsbil<strong>der</strong> des Konserv<strong>at</strong>ors (dies die in Deutschland gebräuchliche Bezeichnung<br />

für das kunsthistorisch ausgebildete und für die Ausstellung verantwortliche Museumspersonal)<br />

und des Restaur<strong>at</strong>ors, <strong>der</strong> während seiner Ausbildung an einer Kunsto<strong>der</strong><br />

Fachhochschule auch kunsthistorische Kenntnisse erworben h<strong>at</strong>, ergänzen sich<br />

in ihrer gemeinsamen Aufgabe <strong>der</strong> Untersuchung, Konservierung, Pflege und Erforschung<br />

von Kunst- und Kulturgut (vgl. Zeitschrift für Kunsttechnologie und Konservierung<br />

1989, Son<strong>der</strong>heft, bes. 25-26).<br />

<strong>Die</strong> Konservierungstätigkeit h<strong>at</strong> die Aufgabe, eine dem jeweiligen Objekt möglichst<br />

adäqu<strong>at</strong>e Aufbewahrungsweise zu finden und dabei den n<strong>at</strong>ürlichen Verfall möglichst<br />

zu minimieren. Da die sichere Konservierung kein Selbstzweck ist, gehört es auch zur<br />

Aufgabe des Konserv<strong>at</strong>ors, eine dem Objekt angemessene ästhetische Präsent<strong>at</strong>ionsform<br />

zu finden. Hierzu ist – wo es sich um Museen handelt, die Objekte bildnerischer<br />

Gestaltung präsentieren – kunsthistorisches Sachwissen erfor<strong>der</strong>lich. <strong>Die</strong> Entwicklung<br />

einer Präsent<strong>at</strong>ionsform kann selbst als eine Form kunsthistorischer Arbeit bezeichnet<br />

werden, indem durch die Präsent<strong>at</strong>ion eine Interpret<strong>at</strong>ion des Gegenstandes<br />

vorgenommen wird. Solche Interpret<strong>at</strong>ion steht im <strong>Die</strong>nst <strong>der</strong> Konservierung – im

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!