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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Befragung<br />

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sen und bei <strong>der</strong> Abholung auf Vollständigkeit überprüfen zu können. <strong>Die</strong>se Variante<br />

bringt gleichzeitig auch den Vorteil mit sich, dass die Ausfallquote im Allgemeinen<br />

geringer ist als bei <strong>der</strong> postalischen Befragung. Eine weitere Form schriftlicher Befragung<br />

ist die D<strong>at</strong>enerhebung in <strong>der</strong> Gruppensitu<strong>at</strong>ion. Dabei füllt eine Mehrzahl von<br />

Personen unter Anwesenheit einer Aufsichtsperson gleichzeitig einen Fragebogen aus<br />

(z.B. bei einer schriftlichen Befragung von Schulklassen; sog. Paper&Pencil-<strong>Methode</strong>).<br />

2.2.2 Grad <strong>der</strong> Standardisierung<br />

Nach dem Grad <strong>der</strong> Standardisierung werden vollstandardisierte, teilstandardisierte<br />

und nicht-standardisierte Befragungen voneinan<strong>der</strong> unterschieden.<br />

Bei <strong>der</strong> vollstandardisierten Befragung sind sowohl die Formulierung <strong>der</strong> Fragen als<br />

auch ihre Reihenfolge fest vorgegeben. Der Interviewer muss sich strikt daran halten<br />

und h<strong>at</strong> keinen Spielraum zur eigenen Ausgestaltung <strong>der</strong> Befragungssitu<strong>at</strong>ion (Kromrey<br />

1998, 364). Sinn und Zweck <strong>der</strong> (Voll-)Standardisierung ist, eine Gleichheit <strong>der</strong><br />

Erhebungssitu<strong>at</strong>ion für alle Befragten zu erreichen und somit eine Vergleichbarkeit<br />

<strong>der</strong> Antworten zu erhalten (Schnell & Hill & Esser 1999, 301).<br />

Bei <strong>der</strong> teilstandardisierten Befragung wird ein Fragebogengerüst vorgegeben, ein so<br />

genannter Interview(er)-Leitfaden. <strong>Die</strong> konkrete Formulierung <strong>der</strong> Fragen und <strong>der</strong>en<br />

Reihenfolge kann dabei dem Interviewer überlassen sein. Er kann die Befragungssitu<strong>at</strong>ion<br />

weitgehend selbst strukturieren. Der Leitfaden dient lediglich zur Orientierung.<br />

Teilstandardisierte Befragungen mit Hilfe von Interview-Leitfäden werden Leitfadengespräche<br />

(manchmal auch Tiefeninterviews) genannt.<br />

<strong>Die</strong> nicht-standardisierte Befragung verzichtet gänzlich auf einen Fragebogen. Dem<br />

Interviewer werden lediglich Stichworte o<strong>der</strong> Themen vorgegeben, die im Laufe des<br />

Geprächs behandelt werden sollen (Kromrey 1998, 364). <strong>Die</strong> Formulierung <strong>der</strong> Fragen<br />

sowie die Reihenfolge, in <strong>der</strong> die Themen angesprochen werden, kann an den Befragten<br />

und den Verlauf des Interviews individuell angepasst werden. Insgesamt spielt<br />

<strong>der</strong> Interviewer bei nicht-standardisierten Befragungen eine eher passive Rolle. Der<br />

Gang des Gesprächs wird weitestgehend durch den Befragten bestimmt. Der Interviewer<br />

hält sich zurück. An<strong>der</strong>erseits hängt es doch sehr stark von dem Interviewer<br />

ab, wie erfolgreich und erkenntnisträchtig das Interview ist, weshalb oft eine Personalunion<br />

zwischen Forscher und Interviewer besteht. Nicht-standardisierte Befragungen<br />

spielen in Form von Experteninterviews, narr<strong>at</strong>iven situ<strong>at</strong>ionsflexiblen Interviews<br />

o<strong>der</strong> in Form von Gruppendiskussionen (Lamnek 1998, 24, 27) (nicht zu verwechseln<br />

mit dem Gruppeninterview) insbeson<strong>der</strong>e in qualit<strong>at</strong>iven Forschungsdesigns eine<br />

wichtige Rolle (Kromrey 1998, 364; Schnell & Hill & Esser 1999, 300).<br />

2.2.3 Weitere Unterscheidungskriterien<br />

Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Differenzierung nach <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong><br />

Befragten, <strong>der</strong>zufolge sich Einzelinterviews von Gruppeninterviews unterscheiden<br />

lassen. Der Unterschied zwischen Gruppeninterview und Gruppendiskussion besteht<br />

darin, dass letztere auf einem kommunik<strong>at</strong>iven Austausch (Interaktionen) zwischen<br />

den Gruppenmitglie<strong>der</strong>n basiert, während bei ersterem nur eine Befragung mehrerer<br />

zugleich in einem Raum Anwesen<strong>der</strong> erfolgt (Lamnek 1998, 27).

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