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Die Methode der Kritischen Diskurs - hug-web.at

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Hermann Denz & Horst O. Mayer<br />

Messungen zu einem unsinnigen Ergebnis führen. Für die Berechnung des Medians<br />

wird gelegentlich auch eine Formel für den Fall von gruppierten D<strong>at</strong>en (Klassen) angegeben<br />

(z.B. Clauß/Ebner 1982, 78). Dafür müssen jedoch zwei zusätzliche Annahmen<br />

getroffen werden: <strong>Die</strong> Variable ist in Wirklichkeit quantit<strong>at</strong>iv und die Werte sind<br />

innerhalb einer Klasse gleich verteilt.<br />

Ist die Messung quantit<strong>at</strong>iv, kann nicht nur die Ordnung <strong>der</strong> Messwerte, son<strong>der</strong>n es<br />

können auch die Distanzen voneinan<strong>der</strong> mit einbezogen werden. Es wird nun ein<br />

Wert gesucht, <strong>der</strong> folgende Eigenschaften h<strong>at</strong>: <strong>Die</strong> Summe <strong>der</strong> Abstände von diesem<br />

Wert soll Null sein und die Summe <strong>der</strong> quadrierten Abstände soll ein Minimum sein.<br />

Das ist die auf C. F. Gauß (1777-1855) zurückgehende „<strong>Methode</strong> <strong>der</strong> kleinsten Quadr<strong>at</strong>e”,<br />

die n<strong>at</strong>ürlich kein N<strong>at</strong>urgesetz ist, aber eine Konvention, die sich bewährt h<strong>at</strong>.<br />

Man könnte auch hoch drei o<strong>der</strong> hoch vier verwenden. <strong>Die</strong> Auswirkung wäre, dass<br />

größere Abweichungen noch größer werden und damit den gesuchten Wert stärker bestimmen.<br />

Löst man dies auf, findet man die bekannte Formel für den Mittelwert<br />

(arithmetisches Mittel als Summe aller Werte dividiert durch die Anzahl <strong>der</strong> Werte):<br />

x<br />

1<br />

= xi<br />

(2) ∑ n<br />

Ein Streuungsmaß soll eine Zahl sein, die möglichst genaue Auskunft über die Form<br />

<strong>der</strong> Verteilung entlang <strong>der</strong> Messachse gibt: ob alle Werte sehr eng beieinan<strong>der</strong> liegen<br />

o<strong>der</strong> ob sie gleichmäßig verteilt einen breiten Ausschnitt abdecken. Wie<strong>der</strong>um hängt<br />

die Wahl einer solchen Maßzahl von <strong>der</strong> in den D<strong>at</strong>en enthaltenen Inform<strong>at</strong>ion ab (=<br />

Messniveau).<br />

Bei nominalen D<strong>at</strong>en kann also nicht die Anordnung verwendet werden. <strong>Die</strong> größte<br />

Streuung ist aber, wenn alle K<strong>at</strong>egorien gleich stark besetzt sind (Gleichverteilung),<br />

die geringste, wenn alle Werte in einer K<strong>at</strong>egorie sind. Um dies in einer Zahl auszudrücken,<br />

wird gelegentlich die Entropie als Maßzahl vorgeschlagen; dies h<strong>at</strong> sich aber<br />

(lei<strong>der</strong>) nicht durchgesetzt.<br />

Ordinale D<strong>at</strong>en können wie<strong>der</strong> in eine Ordnung gebracht werden. Genauso wie für<br />

den Median <strong>der</strong> mittlere Wert gesucht wurde, kann auch je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e gesucht werden.<br />

Einen beson<strong>der</strong>en Namen haben noch die Dezile (z.B. das 1. Dezil ist jener Wert, <strong>der</strong><br />

größer als 10% <strong>der</strong> Werte ist, aber kleiner als 90% usw.) und die Quartile (das 1.<br />

Quartil teilt die Verteilung im Verhältnis 25:75, das 3. Quartil im Verhältnis 75:25,<br />

das 2. Quartil = Median). Als ordinales Streuungsmaß wird nun <strong>der</strong> Quartil-abstand<br />

(QA), das ist die Differenz zwischen dem 3. und dem 1. Quartil, verwendet.<br />

Ist die Variable quantit<strong>at</strong>iv, soll wie<strong>der</strong> auf die Überlegungen zurückgegriffen werden,<br />

die zur Definition des Mittelwertes geführt haben. <strong>Die</strong> Varianz als quantit<strong>at</strong>ives<br />

Streuungsmaß ist definiert als die durchschnittliche quadrierte Abweichung vom Mittelwert.<br />

Bei Stichproben wird eine Korrektur vorgenommen: Man dividiert durch (n-<br />

1) st<strong>at</strong>t durch n. Dadurch wird bei kleinen Stichproben die Varianz etwas größer. Je

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