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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Geme<strong>in</strong>sam forschen lernen mit digitalen <strong>Medien</strong><br />

len ‚Ort‘ gesprächsanalytischen Erkenntnisfortschritts <strong>in</strong> die medial vermittelte<br />

Kommunikation <strong>in</strong>tegrieren zu können. 12 Die Rede ist von den oben bereits<br />

angesprochenen Datensitzungen, die <strong>in</strong> „gi“ e<strong>in</strong>e ähnlich wichtige Rolle spielen<br />

wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> ‚professionellen‘ gesprächsanalytischen Forschung auch (s.o., 2).<br />

Innerhalb des Moduls „Analyse“ werden von den Dozierenden mithilfe von<br />

Adobe Connect virtuelle Lernräume e<strong>in</strong>gerichtet, <strong>in</strong> denen die Teilnehmenden<br />

onl<strong>in</strong>e und synchron e<strong>in</strong>e Audio- o<strong>der</strong> Videoaufnahme anhören und -sehen und<br />

sich über den Inhalt <strong>der</strong> Daten fachlich austauschen können. 13 Auf diese Weise<br />

können geme<strong>in</strong>sam Analysekategorien für die jeweiligen empirischen Daten<br />

diskutiert und entwickelt werden, die dann <strong>in</strong> den Kle<strong>in</strong>gruppen von „gi“ zu<br />

e<strong>in</strong>er schriftlich fi xierten Analyse ausdifferenziert und als e<strong>in</strong> Bestandteil des<br />

Leistungsnachweises dem Gruppenportfolio h<strong>in</strong>zugefügt werden.<br />

Der synchrone Austausch über das für die Gesprächsanalyse zentrale empirische<br />

Material för<strong>der</strong>t <strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Weise die analytische Kompetenz <strong>der</strong> Studierenden,<br />

da sie theoretisches Wissen, das für Entwicklung und Aus arbeitung von<br />

Analysekategorien anhand empirischer Gesprächsdaten notwendig ist, <strong>in</strong>nerhalb<br />

kurzer Zeit abrufen müssen. Darüber h<strong>in</strong>aus müssen die Studierenden sich<br />

mit den Analysevorschlägen ihrer Kurskolleg<strong>in</strong>nen und -kollegen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen,<br />

wodurch die Refl exionsfähigkeit und <strong>der</strong> Umgang mit theoretischem<br />

H<strong>in</strong>tergrundwissen <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen Analysearbeit gefor<strong>der</strong>t und weiter gefestigt<br />

werden.<br />

In <strong>der</strong> bislang gängigen Praxis <strong>der</strong> Präsenzlehre s<strong>in</strong>d diese Möglichkeiten<br />

geme<strong>in</strong>samer Datensitzungen aufgrund personeller und räumlicher Begrenzungen<br />

lediglich e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Kreis fortgeschrittener und beson<strong>der</strong>s engagierter<br />

Studieren<strong>der</strong> zugänglich, die dafür nicht selten auch lange Anfahrtswege<br />

<strong>in</strong> Kauf nehmen müssen. Durch die Verwendung virtueller Lernräume werden<br />

diese Möglichkeiten potenziell allen Lernenden <strong>der</strong> Gesprächsanalyse zugänglich<br />

gemacht, wodurch grundsätzlich e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für e<strong>in</strong> differenziertes<br />

Forschungsverständnis und kompetentes eigenes wissenschaftliches<br />

Arbeiten geschaffen wird.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus können <strong>in</strong> Onl<strong>in</strong>e-Datensitzungen weltweit tätige Expert<strong>in</strong>nen<br />

und Experten für das jeweilige gesprächsanalytische Themengebiet als Gäste<br />

12 Tatsächlich werden <strong>der</strong>zeit die möglichen Nutzungen von ‚virtuellen Klassenzimmern‘<br />

für die universitäre Lehre breit diskutiert, etwa im Rahmen des Programms<br />

SWITCHpo<strong>in</strong>t (http://www.switch.ch/de/po<strong>in</strong>t/) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> neu über SWITCH gegründeten<br />

Special Interest Group E-Collaboration, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Autoren, Katr<strong>in</strong> L<strong>in</strong>demann, angehört.<br />

13 Gerade <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von Videokonferenzen <strong>in</strong> E-Learn<strong>in</strong>g-Szenarien wird e<strong>in</strong>er aktuellen<br />

Studie zufolge von Studierenden als beson<strong>der</strong>s nützlich empfunden (vgl. Czerwionka,<br />

Klebl & Schra<strong>der</strong> 2009, S. 103). Falke (2009, S. 230) verweist auf Forschungsergebnisse,<br />

die belegen, dass durch die <strong>in</strong>teraktive Nutzung audiovisueller <strong>Medien</strong> Lernprozesse <strong>in</strong><br />

beson<strong>der</strong>er Weise geför<strong>der</strong>t werden.<br />

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