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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Sandra Laumen, Ra<strong>in</strong>er Haack, Monika Eigenstetter, Mike Grimme, Simon Richrath<br />

Usability o<strong>der</strong> Benutzerfreundlichkeit bei <strong>der</strong> Gestaltung von Soft wareanwendungen<br />

gefor<strong>der</strong>t ist, fi ndet man ausreichend oft Beispiele, die <strong>in</strong> diesem<br />

Bereich e<strong>in</strong>en deutlichen Optimierungsbedarf besitzen.<br />

1.1 Usability-Anfor<strong>der</strong>ungen an Softwareanwendungen<br />

In <strong>der</strong> Arbeitswissenschaft defi niert die ISONORM 9241/10 (Prümper & Anft,<br />

1993) die folgenden Kriterien für Software-Ergonomie:<br />

• Aufgabenangemessenheit: Das <strong>in</strong>teraktive System unterstützt die Benutzer<strong>in</strong><br />

bzw. den Benutzer bei <strong>der</strong> Bewältigung se<strong>in</strong>er/ihrer Arbeitsaufgabe ohne sie/<br />

ihn zusätzlich zu belasten.<br />

• Selbstbeschreibungsfähigkeit: Das LMS ist für die Benutzer<strong>in</strong> bzw. den<br />

Benutzer verständlich und gibt ausreichend Erläuterungen.<br />

• Steuerbarkeit: Die Benutzer<strong>in</strong> bzw. den Benutzer kann die eigene Arbeitsweise<br />

mit <strong>der</strong> Software bee<strong>in</strong>fl ussen.<br />

• Erwartungskonformität: Das LMS ist e<strong>in</strong>heitlich und verständlich gestaltet<br />

und unterstützt die Erwartungen und Gewohnheiten <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong>/<strong>in</strong>nen.<br />

• Fehlertoleranz: Das LMS bietet den Nutzern bei Bedienungsfehlern die<br />

Mög lichkeit, das gewünschte Ziel ohne, o<strong>der</strong> lediglich mit ger<strong>in</strong>gem, Aufwand<br />

zu erreichen.<br />

• Individualisierbarkeit: Anwen<strong>der</strong>/<strong>in</strong>nen können das LMS ohne großen Aufwand<br />

an die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse und Anfor<strong>der</strong>ungen anpassen.<br />

• Lernför<strong>der</strong>lichkeit: Das LMS ist so gestaltet, dass die E<strong>in</strong>arbeitung ohne<br />

großen Aufwand möglich ist und das Erlernen neuer Funktionen durch die<br />

Software unterstützt wird.<br />

Die Kriterien <strong>der</strong> Software-Ergonomie orientieren sich <strong>in</strong> ihren For<strong>der</strong>ungen an<br />

den <strong>in</strong>formationsverarbeiten<strong>der</strong> Prozessen des Menschen. Darüber h<strong>in</strong>aus sollte<br />

die allgeme<strong>in</strong>e Akzeptanz, <strong>der</strong>artige LMS zu nutzen, sowie die hedonische<br />

Qualität (Joy of Use) berücksichtigt werden.<br />

1.2 Eyetrack<strong>in</strong>g als Methode <strong>der</strong> Usability-Forschung<br />

Die Methode des Eyetrack<strong>in</strong>g registriert die Augenbewegungen e<strong>in</strong>er Ver suchsperson<br />

(L<strong>in</strong>k et. al., 2008). Dabei werden Fixationen und Sakkaden des Auges/<br />

Augapfels aufgezeichnet. E<strong>in</strong>e Fixation ist die Fokussierung des Blickes auf<br />

e<strong>in</strong>en bestimmten Punkt also die „Pause, <strong>in</strong> denen das Auge stillsteht, während<br />

<strong>der</strong> Beobachter e<strong>in</strong> Bild o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Umweltausschnitt anblickt“ (Goldste<strong>in</strong>,<br />

2002, S. 696). Sakkaden o<strong>der</strong> sakkadische Bewegungen s<strong>in</strong>d dagegen schnelle,<br />

ruckartige, abtastende Augenbewegungen, von e<strong>in</strong>em Objekt zum an<strong>der</strong>en, also<br />

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