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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Gabi Re<strong>in</strong>mann, Alexan<strong>der</strong> Florian, Mandy Schiefner<br />

<strong>der</strong> Erfassung empirischer Studien herangezogen werden können. Zugleich werden<br />

auf diesem Wege Explorationsmöglichkeiten bereitgestellt, um beispielsweise<br />

nach bestimmten Untersuchungsdesigns o<strong>der</strong> Tags die Auswahl <strong>der</strong> angezeigten<br />

Inhalte selbst festzulegen.<br />

6 Partizipation zur Entwicklung <strong>der</strong> Bildungsforschung<br />

Es ist e<strong>in</strong>e alte Erkenntnis, dass <strong>Wissenschaft</strong>en ke<strong>in</strong>eswegs nur nach rationalen<br />

und wissenschaftsimmanenten Pr<strong>in</strong>zipien funktionieren, son<strong>der</strong>n von<br />

Faktoren bee<strong>in</strong>fl usst werden, die beispielsweise mit Politik, Macht, Sozialisation,<br />

Opportunismus und Anerkennungsdrang zu tun haben (Feyerabend, 1980;<br />

Münch, 2007). Zitierkartelle und die Bildung e<strong>in</strong>seitiger Gutachtergruppen<br />

können enormen E<strong>in</strong>fl uss auf die Defi nition von <strong>Wissenschaft</strong> nehmen, durch<br />

För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> Forschungsstrategien lenken und die Diffusion von Erkenntnissen<br />

unterstützen o<strong>der</strong> beh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Prozesse <strong>der</strong> Öffnung <strong>in</strong> den <strong>Wissenschaft</strong>en, wie<br />

sie mit digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien seit langem<br />

pr<strong>in</strong>zipiell möglich s<strong>in</strong>d, aber erst seit kurzem auch für technische Laien greifbar<br />

werden, können den hier nur kurz angesprochenen Entwicklungen entgegensteuern<br />

und e<strong>in</strong>er Vielfalt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bildungsforschung zu Öffentlichkeit und zu ihrem<br />

Recht verhelfen. Mit se<strong>in</strong>en kontrollierten und offenen Kriterien <strong>der</strong> Erfassung<br />

und Bewertung von empirischen Studien kann e<strong>in</strong> Open-Study-Review-<br />

System ganz konkret dabei helfen, e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitiges Forschungsverständnis <strong>in</strong> den<br />

Bildungswissenschaften aufzuweichen und die Chance für Vielfalt <strong>in</strong> Designs<br />

und Methoden zu erhöhen.<br />

Dabei ersche<strong>in</strong>t es uns wichtig, Forschung und Lehre nicht als getrennte Systeme<br />

zu behandeln, wie dies auch im Konzept des forschenden Lernens als Idee vorgesehen<br />

ist: Indem das Open Study Review sowohl unter e<strong>in</strong>er didaktischen als<br />

auch unter e<strong>in</strong>er forschungsbezogenen Zielsetzung genutzt werden kann, trägt es<br />

zur Verzahnung <strong>der</strong> Zielgruppen <strong>der</strong> Studierenden und <strong>Wissenschaft</strong>ler bei. Das<br />

Open Study Review wäre so gesehen e<strong>in</strong>e konkrete Möglichkeit, die beim forschenden<br />

Lernenden postulierte Geme<strong>in</strong>schaft von Forschenden und Lernenden<br />

zu för<strong>der</strong>n und zum<strong>in</strong>dest während <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Recherche zu erleichtern. Über<br />

Evaluationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Erprobung ist zu klären, ob dieses Ziel erreicht<br />

werden kann.<br />

Wir gehen davon aus, dass die potenziell zu erzielenden Effekte <strong>der</strong> Sozialisation<br />

und Enkulturation von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern nachhaltig<br />

dazu beitragen können, <strong>der</strong> Breite bildungswissenschaftlicher Forschungsarbeiten<br />

besser gerecht zu werden und E<strong>in</strong>seitigkeiten zu vermeiden. Dies funktioniert<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur unter e<strong>in</strong>er konsequenten Öffnungsperspektive (die wie<strong>der</strong>um die<br />

digitalen Technologien als notwendige Basis brauchen), um neue E<strong>in</strong>seitigkeiten<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n: Ziel e<strong>in</strong>es Open Study Review sollte es nämlich nicht se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong><br />

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