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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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E<strong>in</strong> didaktisches Modell für partizipative E-Learn<strong>in</strong>g-Szenarien<br />

macht er deutlich, dass das forschende Lernen Facetten vielfältiger Ansätze <strong>in</strong><br />

sich vere<strong>in</strong>e (u.a. problem- und fallorientiertes Lernen, Projektlernen), dabei<br />

aber auch e<strong>in</strong>en eigenen Akzent setze (vgl. dazu auch Tippelt, 2007). So gehöre<br />

es laut Huber „zweifellos zu Forschendem Lernen, dass die Studierenden selbst<br />

e<strong>in</strong>e sie <strong>in</strong>teressierende Frage- bzw. Problemstellung entwickeln (<strong>in</strong>sofern: lernerzentriert)<br />

o<strong>der</strong> sich für e<strong>in</strong>e solche durch den Lehrenden gew<strong>in</strong>nen lassen.<br />

Aber diese sollte nicht nur zufällig subjektiv bedeutsam (<strong>in</strong>sofern nicht nur<br />

an den Studierenden orientiert), son<strong>der</strong>n, ähnlich wie bei Forschern, auf die<br />

Gew<strong>in</strong>nung neuer Erkenntnis gerichtet se<strong>in</strong>“ (Huber, 2004, S. 32).<br />

Die vorangegangenen Ausführungen machen deutlich, dass man sich bei <strong>der</strong><br />

Gestaltung von didaktischen Blended-Learn<strong>in</strong>g-Szenarien zur För<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>es<br />

bzw. e<strong>in</strong>er Variante forschenden Lernens diesem Spannungsfeld zwischen theoretischem<br />

Anspruch und alltäglichem Pragmatismus bewusst se<strong>in</strong> sollte.<br />

Entsprechend gilt es, zu (h<strong>in</strong>ter-)fragen: Geht dem/<strong>der</strong> Lehrenden darum,<br />

dem Anspruch des Ursprungsmodells zu folgen und Studierende e<strong>in</strong>e eigene<br />

Forschungsarbeit durchführen zu lassen, e<strong>in</strong>en Aufgabenbereich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren<br />

Forschungszusammenhang zu übernehmen, Forschung im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Lehrveranstaltung unter Anleitung zu erproben o<strong>der</strong> schlicht e<strong>in</strong>en Forschungsprozess<br />

nachvollziehen zu lassen? O<strong>der</strong> wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrveranstaltung doch e<strong>in</strong>e<br />

an<strong>der</strong>e Zielsetzung verfolgt? Wie viel Mitbestimmung und Beteiligung bei <strong>der</strong><br />

(geme<strong>in</strong>samen) Gestaltung <strong>der</strong> forschenden Lehr- und Lernprozesse soll bei den<br />

Studierenden liegen?<br />

Von diesen didaktischen Entscheidungen hängt <strong>der</strong> Umfang des Raumes ab, <strong>der</strong><br />

Studierenden für ihre Partizipation bei <strong>der</strong> Gestaltung forschenden Lernens <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> akademischen Lehre eröffnet wird. Erst dann stellt sich <strong>in</strong> diesem Fall die<br />

mediendidaktische Frage nach <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> passenden digitalen <strong>Medien</strong> zur<br />

Unterstützung entsprechen<strong>der</strong> Lernprozesse im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Blended Learn<strong>in</strong>g.<br />

2.2 Partizipative E-Learn<strong>in</strong>g-Szenarien im S<strong>in</strong>ne von E-Learn<strong>in</strong>g 2.0<br />

Didaktische Ansätze, die auf e<strong>in</strong>e vermehrte Partizipation <strong>der</strong> Lernenden im<br />

Lehr- und Lernprozess abzielen, s<strong>in</strong>d mit Blick auf die reformpädagogische<br />

Diskussion zu Beg<strong>in</strong>n des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts und die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

um e<strong>in</strong>en Offenen Unterricht <strong>in</strong> den 1970er Jahren nicht neu. In den letzten<br />

20 Jahren wurde vor allem im Bereich des Computer Supported Collaborative<br />

Learn<strong>in</strong>g (CSCL) die stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Beteiligung von Lernenden durch<br />

digitale Informations- und Kommunikationstechnologien erprobt und erforscht<br />

(Hesse & Friedrich, 2001; Carell, 2006). Im Rahmen <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit <strong>der</strong> Diskussion um e<strong>in</strong> Web 2.0 und Social Software und wie sich diese<br />

Entwicklung auf formale Lernprozesse adaptieren ließe, ist <strong>in</strong> den letzten fünf<br />

Jahren unter dem Schlagwort „E-Learn<strong>in</strong>g 2.0“ <strong>der</strong> Aspekt <strong>der</strong> Partizipation <strong>der</strong><br />

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