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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Bologna als Chance: (E-)Portfolio im Studium <strong>der</strong> Sozialen Arbeit<br />

3.6 Erste Erkenntnisse aus <strong>der</strong> praktischen Umsetzung<br />

Seit Beg<strong>in</strong>n des Portfolios im Herbst 2008 läuft e<strong>in</strong> Längsschnitt forschungsprojekt,<br />

das sich mit den Wirkungen des Portfolios <strong>in</strong> Bezug auf (Selbst-)<br />

Refl exion und selbstregulierte Wissenserweiterung befasst. Die Ergebnisse<br />

werden im nächsten Jahr vorliegen. Die im Folgenden beschriebenen ersten<br />

Erfahrungen basieren auf Erhebungen und Gesprächen mit Studierenden und<br />

Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren. Die ersten Masterstudierenden haben ihre Portfolios<br />

fertig gestellt. Auf Bachelorstufe ist für die erste Kohorte die Erstversion des<br />

Portfolios begutachtet, <strong>der</strong> Abschluss <strong>der</strong> Portfolioarbeit erfolgt im nächsten<br />

Jahr.<br />

Unsere Erfahrungen zeigen, dass es sich lohnt, Portfolioarbeit mit Hilfe klarer<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und trotz hohen organisatorischen Aufwands umzusetzen:<br />

Viele Studierende stellen <strong>in</strong> ihren Portfolios hohe Refl exionsfähigkeiten unter<br />

Beweis. Portfolioarbeit ist e<strong>in</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung für alle Beteiligten; den „Shift<br />

from Teach<strong>in</strong>g to Learn<strong>in</strong>g“ (Schnei<strong>der</strong>, Szczyrba, Welbers & Wildt, 2009) zu<br />

vollziehen – und e<strong>in</strong>en solchen impliziert Portfolioarbeit – ist e<strong>in</strong> langwieriger<br />

Prozess, <strong>der</strong> Umdenken und Hartnäckigkeit erfor<strong>der</strong>t.<br />

Die Studierenden müssen sich auf e<strong>in</strong>e Metaebene begeben, um über ihre<br />

Kompetenzen und ihre <strong>in</strong>dividuelle Kompetenzentwicklung nachzudenken. Dies<br />

ist zeit<strong>in</strong>tensiv, im Studienalltag oft anstrengend und generell anspruchsvoll. Es<br />

erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> Umdenken, da vom eigenen Lernprozess aus – mit Blick auf das<br />

Kompetenzprofi l – gedacht und darauf aufbauend selbstreguliert und selbstgesteuert<br />

gelernt werden soll. Die Mentoren und Mentor<strong>in</strong>nen, die den Prozess<br />

begleiten, s<strong>in</strong>d ihrerseits dabei herausgefor<strong>der</strong>t. Sie müssen sich zunächst das<br />

Portfolioentwicklungspr<strong>in</strong>zip aneignen: das Kompetenzprofi l genau kennenlernen,<br />

Vorstellungen über Qualität von Refl exionen entwickeln und sich ausgeprägte<br />

Feedbackkompetenzen aneignen. Die Wahrnehmung <strong>der</strong> Mentorenrolle ist<br />

entscheidend für das Gel<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> Portfolioarbeit.<br />

Damit Portfolioprozess wie auch -produkt gel<strong>in</strong>gen, ist e<strong>in</strong>e sorgfältige<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Portfolioarbeit notwendig, die deutlich macht, wozu das<br />

Portfolio dient, was von den Akteuren erwartet wird und welche Möglich keiten<br />

sie haben. Portfolios werden idealerweise zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tegralen Ausbildungsbestandteil.<br />

Studierende wie Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren brauchen die entsprechenden<br />

Zeitressourcen und Kompetenzen, um erfolgreich mit und an e<strong>in</strong>em<br />

Portfolio arbeiten zu können.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n des Prozesses s<strong>in</strong>d Ungewissheit und Unsicherheiten auf beiden<br />

Seiten (Studierende und Mentor<strong>in</strong>nen und Mentoren) relativ hoch. Dies deckt<br />

sich mit Befunden, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur beschrieben werden, etwa von van<br />

Tartwijk, van Rijswijk, Tuithof & Driessen (2008). Die Sicherheit wächst mit<br />

dem Verfassen <strong>der</strong> ersten Refl exionen. Spezifi sche Fragen <strong>der</strong> Studierenden<br />

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