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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Isa Jahnke<br />

steht das Potenzial, soziale Komplexität und Infor mation Overload zu reduzieren,<br />

und macht es den Mitglie<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>facher, nur solche Information zu erhalten,<br />

welche sie zu e<strong>in</strong>er bestimmten Zeit benötigen. Dies wird fl exibles, maßgeschnei<strong>der</strong>tes<br />

Lernen und „just-<strong>in</strong>-time-communication“ genannt (Jahnke, 2010).<br />

Informelles Lernen fi ndet vor allem dann statt, wenn e<strong>in</strong>e Lösung zu e<strong>in</strong>er<br />

außer (hoch)schulischen Aufgabe, e<strong>in</strong>er Situationsanfor<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Lebensproblems<br />

gesucht wird (Dohmen, 2001). 1 Watk<strong>in</strong>s & Marsick (1992) defi nieren<br />

<strong>in</strong>formelles Lernen wie folgt:<br />

328<br />

„(1) based on learn<strong>in</strong>g from experience; (2) embedded <strong>in</strong> the organizational<br />

context; (3) oriented to a focus on action; (4) governed by non-rout<strong>in</strong>e conditions;<br />

(5) concerned with tacit dimensions that must be made explicit; (6)<br />

delimited by the nature of the task, the way <strong>in</strong> which problems are framed,<br />

and the work capacity of the <strong>in</strong>dividual un<strong>der</strong>tak<strong>in</strong>g the task; and (7) enhanced<br />

by proactivity, critical refl ectivity and creativity“.<br />

Folgt man Dohmen (<strong>in</strong> Anlehnung an Watk<strong>in</strong>s & Marsick, 1992) so s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>fl<br />

ussfaktoren für <strong>in</strong>formelles Lernen neben <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> zugrundeliegenden<br />

Aktivität, Refl exion und Kreativität <strong>der</strong> Lernenden, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch<br />

Anregungs- und Unterstützungsfaktoren aus <strong>der</strong> Umwelt. Dohmen zieht das<br />

Fazit: „so wie das formale Lernen auf e<strong>in</strong>en anleitenden Lehrer/Tutor bezogen<br />

ist, so ist das <strong>in</strong>formelle Lernen auf e<strong>in</strong>e lernanregende und lernunterstützende<br />

Umwelt bezogen“ (S. 19). Informelles Lernen kann e<strong>in</strong>erseits dadurch geför<strong>der</strong>t<br />

werden, dass das lernende Subjekt geför<strong>der</strong>t wird, an<strong>der</strong>erseits durch die<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Lernumgebung, z.B. mittels <strong>in</strong>ternetunterstützter Community<br />

of Practice (Wenger et al., 2002). Re<strong>in</strong>mann, Sporer & Vohle (2007) for<strong>der</strong>n,<br />

Fachstudium und Praxisgeme<strong>in</strong>schaften (Communities) zu verb<strong>in</strong>den: „Beide<br />

Lernorte s<strong>in</strong>d wichtig“ (vgl. auch Rohs, 2009 zur nachhaltigen Entwicklung von<br />

<strong>in</strong>formellem Lernen). 2<br />

Die Frage ist: Kann e<strong>in</strong> Informations- und Kommunikationsportal an e<strong>in</strong>er<br />

Universität (als e<strong>in</strong>e Form <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Lernumgebung) <strong>in</strong>formelles<br />

Lernen för<strong>der</strong>n? Wenn ja, <strong>in</strong>wiefern? (F1) Abgeleitete Fragen s<strong>in</strong>d: Ist e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>formelle Geme<strong>in</strong>schaft im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Community of Practice e<strong>in</strong> geeigneter<br />

Kommunikationsraum für Lernende zur Unterstützung <strong>der</strong> Studienplanung und<br />

-durchführung? (F2). Ist die Informationsbeschaffung zu Studium und Lehre mit<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>formellen Lerngeme<strong>in</strong>schaft besser als ohne? (F3). Dies wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

1 Diskussion zur s<strong>in</strong>nvollen o<strong>der</strong> uns<strong>in</strong>nigen Unterscheidung ‚formales, nicht-formales,<br />

<strong>in</strong>formelles Lernen‘ kann aus Platzmangel hier nicht diskutiert werden, s. dazu z.B.<br />

Dohmen (2001).<br />

2 Die Diskussion <strong>in</strong>wiefern neue <strong>Medien</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochschule die „Net Generation“ unterstützen<br />

können, wird ausführlich an an<strong>der</strong>er Stelle diskutiert, z.B. Schulmeister (2010),<br />

Kerres (2006).

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