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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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Gabi Re<strong>in</strong>mann, Alexan<strong>der</strong> Florian, Mandy Schiefner<br />

Open Study Review<br />

Forschen und Lernen bei <strong>der</strong> Recherche und<br />

Bewertung von empirischen Befunden<br />

Zusammenfassung<br />

Empirische Studien und <strong>der</strong>en Ergebnisse s<strong>in</strong>d genu<strong>in</strong>er Bestandteil des<br />

Forschens. Mit diesen umgehen zu können, gehört zu den Fähigkeiten wissenschaftlichen<br />

Arbeitens, wie sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Studium vermittelt werden sollen.<br />

Beides ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis wichtig, aber nicht immer leicht umzusetzen. Der<br />

Beitrag stellt e<strong>in</strong>en ersten Vorschlag für die Entwicklung und Nutzung e<strong>in</strong>es<br />

Onl<strong>in</strong>e-Instruments vor, mit dem die Recherche empirischer Studien erleichtert<br />

und didaktisch fruchtbar gemacht werden kann. Skizziert werden die Kernidee<br />

e<strong>in</strong>es Open Study Review sowie Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e Umsetzung. Im Zentrum<br />

steht die Vorstellung des Konzepts.<br />

1 Die Sache mit <strong>der</strong> Empirie<br />

Empirische Belege s<strong>in</strong>d neben theoretischen Argumenten e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Bestandteil je<strong>der</strong> wissenschaftlichen Tätigkeit: <strong>Wissenschaft</strong> zeichnet sich<br />

dadurch aus, dass man Aussagen nicht e<strong>in</strong>fach aus e<strong>in</strong>er Laune o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelerfahrung<br />

heraus trifft, son<strong>der</strong>n dass man diese theoretisch begründet und/<br />

o<strong>der</strong> empirisch belegt. Oft genug macht man Letzteres nicht (nur) durch<br />

eigene Studien, son<strong>der</strong>n anhand <strong>der</strong> Ergebnisse empirischer Studien, die <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Literatur zu fi nden s<strong>in</strong>d – wenn es sie denn gibt und man sie fi ndet. Studierende,<br />

Doktoranden, Postdocs und etablierte <strong>Wissenschaft</strong>ler stehen gleichermaßen vor<br />

dem Problem, dass die Recherche empirischer Befunde oft schwierig ist, z.B.<br />

weil es zu e<strong>in</strong>em bestimmten Thema wenige empirische Erkenntnisse gibt o<strong>der</strong><br />

weil man diese schwer fi ndet und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Folge die zeitlichen Ressourcen rasch<br />

erschöpft s<strong>in</strong>d. Mitunter verlassen sich (Nachwuchs-)<strong>Wissenschaft</strong>ler dann auf<br />

Überblicksartikel und Sekundärliteratur, ohne die Orig<strong>in</strong>alstudien genau gelesen<br />

zu haben. Dies gilt auch für die Bildungswissenschaften, die spätestens seit<br />

<strong>der</strong> Jahrtausendwende vermehrt <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung ausgesetzt s<strong>in</strong>d, empirisch zu<br />

arbeiten und zu argumentieren. Es kommt noch e<strong>in</strong>e zweite Herausfor <strong>der</strong>ung<br />

h<strong>in</strong>zu: E<strong>in</strong>mal gefundene empirische Studien wollen auch angemessen beurteilt<br />

se<strong>in</strong> – etwa im H<strong>in</strong>blick auf ihre wissenschaftliche Güte, die Aussagekraft<br />

und Reichweite <strong>der</strong> Ergebnisse und vieles mehr. Nicht nur, aber vor allem<br />

Studierende und Doktoranden tun sich hier oft schwer: E<strong>in</strong>e Beurteilung erfor-<br />

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