22.12.2012 Aufrufe

55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Cerst<strong>in</strong> Mahlow, Elisabeth Müller Fritschi, Esther Forrer Kasteel<br />

„essentially an electronic version of a paper-based portfolio, created <strong>in</strong> a computer<br />

environment, and <strong>in</strong>corporat<strong>in</strong>g not just text, but graphic, audio and video<br />

material as well“ (Butler, 2006, S. 10). In <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

<strong>der</strong> Beteiligten am Portfolioprozess können durch den E<strong>in</strong>bezug elektronischer<br />

<strong>Medien</strong> jedoch beträchtliche Unterschiede zu Papier-Portfolios resultieren.<br />

E-Portfolios bieten e<strong>in</strong>erseits Vorteile: (1) Die Entwicklung von <strong>Medien</strong>kompetenz<br />

wird ermöglicht. (2) Feedbackprozesse können erleichtert werden.<br />

(3) Es ist möglich, unterschiedlichste Artefakte <strong>in</strong>s E-Portfolio zu <strong>in</strong>tegrieren,<br />

die teilweise nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e akzeptable Papierversion umgewandelt werden können<br />

(z.B. Videos, Gesprächsaufzeichnungen). (4) Es ist sehr e<strong>in</strong>fach, das E-Portfolio<br />

auf den neuesten Stand zu br<strong>in</strong>gen und es zu transportieren. E-Portfolios, die<br />

<strong>in</strong> webbasierten Systemen abgelegt s<strong>in</strong>d, können ortsunabhängig konsultiert<br />

und kommentiert werden. (5) Die Defi nition von Zugriffsrechten für verschiedene<br />

Personengruppen ist mit e<strong>in</strong>fachen Mitteln möglich. Ebenso können leicht<br />

verschiedene Versionen e<strong>in</strong>es E-Portfolios erstellt werden, da elektronische<br />

Dokumente e<strong>in</strong>fach zu duplizieren s<strong>in</strong>d (siehe auch Lorenzo & Ittelson, 2005,<br />

Butler, 2006 und Hornung-Prähauser et al., 2007).<br />

Es gibt jedoch auch Nachteile: (1) Die Inhalte von E-Portfolios können sehr<br />

e<strong>in</strong>fach verän<strong>der</strong>t und damit auch manipuliert werden. (2) Unter Umständen<br />

s<strong>in</strong>d E-Portfolios sehr schnell überfrachtet mit Material und Informationen –<br />

<strong>der</strong> Überblick wird erschwert. E-Portfolios haben tendenziell e<strong>in</strong>e nicht-l<strong>in</strong>eare<br />

Struktur, das Verfolgen e<strong>in</strong>zelner Stränge wird so ebenfalls erschwert. (3)<br />

E-Portfolios erlauben und erfor<strong>der</strong>n schnelles Feedback und bieten vielen verschiedenen<br />

Akteuren Zugang – dies mag manche Benutzer unter Druck setzen.<br />

(4) Zudem zeigen E-Portfolios deutlich, wie medienkompetent ihre Urheber und<br />

Urheber<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong> Fakt, <strong>der</strong> unter Umständen nicht <strong>in</strong>tendierter Zweck des<br />

Portfolios ist.<br />

Damit e<strong>in</strong> E-Portfolio se<strong>in</strong>e Stärken entfalten kann, s<strong>in</strong>d neben <strong>der</strong> sorgfältigen<br />

Planung, wie sie <strong>der</strong> Portfolioprozess allgeme<strong>in</strong> erfor<strong>der</strong>t, weitere Maßnahmen<br />

notwendig: (1) Das verwendete elektronische System muss reibungslos funktionieren<br />

und e<strong>in</strong>fach zu bedienen se<strong>in</strong>. (2) Es müssen alle am Ausbildungsprozess<br />

direkt Beteiligten (Dozierende, Tutoren, Studierende) und <strong>in</strong> den Studienbetrieb<br />

<strong>in</strong>volvierten Personen (Adm<strong>in</strong>istration, ICT-Support) aktiv e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Der E<strong>in</strong>satz von E-Portfolios ist nicht synonym mit <strong>der</strong> Verwendung e<strong>in</strong>er<br />

bestimmten speziellen Software, 2 son<strong>der</strong>n bedeutet die Unterstützung des<br />

Portfolioprozesses durch geeignete elektronische <strong>Medien</strong> und die Möglichkeit,<br />

digitale Dokumente <strong>in</strong> das Portfolioprodukt aufzunehmen. Idealerweise werden<br />

für das E-Portfolio Werkzeuge benutzt, die generell <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehre im E-Learn<strong>in</strong>g<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden. Damit ist e<strong>in</strong>erseits sichergestellt, dass diese Werkzeuge <strong>in</strong>sti-<br />

2 Ebenso wie E-Learn<strong>in</strong>g nicht synonym mit Moodle o<strong>der</strong> Blackboard ist.<br />

146

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!