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55 Medien in der Wissenschaft - Waxmann Verlag GmbH

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E<strong>in</strong>satz von Wikis als Kollaborationstool für die forschungsbasierte Lehre<br />

tungsteilen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wechselseitigen Verfahren zu vernetzen. Dieser spiralförmige<br />

Lern- und Arbeitsprozess wurde <strong>der</strong> Veranstaltung zu Grunde gelegt,<br />

konnte aber mit und von den Studierenden nicht <strong>in</strong> gewünschtem Maße umgesetzt<br />

werden. Dies wird unter an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> <strong>der</strong> Evaluation deutlich, wenn nur<br />

<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Maße <strong>der</strong> Teilnahme an <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Beiträge,<br />

die auch nicht explizit gefor<strong>der</strong>t war, zugestimmt wurde. Im problemzentrierten<br />

Gruppen<strong>in</strong>terview wurde zudem angemerkt, dass viele Wiki-Inhalte „plötzlich“<br />

entstanden s<strong>in</strong>d. Die Defi nitionen wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em doc-File angefertigt<br />

und anschließend <strong>in</strong> das Wiki gestellt, ohne <strong>der</strong> klassisch sequenziellen<br />

Erstellungsweise e<strong>in</strong>es Wiki-Beitrags gerecht zu werden. Die Erkenntnis, dass<br />

teilweise wenig Bezug zwischen den erstellten Defi nitionen und <strong>der</strong> empirischen<br />

Arbeit hergestellt wurde, lässt darauf schließen, dass die e<strong>in</strong>zelnen Leistungen<br />

nicht spiralförmig und <strong>in</strong>tegrierend, son<strong>der</strong>n als e<strong>in</strong>zelne Bestandteile e<strong>in</strong>er<br />

Aufgabenliste angegangen wurden.<br />

Die Studierenden attestieren dem Wiki tendenziell e<strong>in</strong> mittel bis hohes<br />

Potenzial <strong>in</strong> <strong>der</strong> gegebenen Veranstaltungsstruktur, bemerken aber <strong>in</strong> den offenen<br />

Stellungnahmen, dass das Potenzial nicht vollständig ausgenutzt werden<br />

konnte. Die Gründe hierfür s<strong>in</strong>d vielfältiger Art. So wurden die mangelnden kollaborativen<br />

Elemente <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erstellung, die Ungewissheit bezüglich <strong>der</strong> Qualität<br />

und die hohe Arbeitsbelastung als Begründung angeführt. Möglichkeiten zur<br />

Stärkung <strong>der</strong> Qualität führen, wie argumentiert, über e<strong>in</strong> qualifi ziertes Feedback<br />

o<strong>der</strong> über e<strong>in</strong>e Anreizstruktur, die durch Notenvergabe o<strong>der</strong> durch Öffnung<br />

des Wikis für die Öffentlichkeit geschaffen werden kann. Dies zeigen zum<strong>in</strong>dest<br />

die Erkenntnisse aus dem teilstrukturierten Interview. E<strong>in</strong> möglicher Weg<br />

sche<strong>in</strong>t unter Berücksichtigung <strong>der</strong> gegebenen Lernkultur die Umgestaltung <strong>der</strong><br />

Prüfungsleistung zu se<strong>in</strong>. Vorstellbar wäre die wechselseitige Bezugnahme im<br />

Wiki-Beitrag und <strong>in</strong> <strong>der</strong> empirischen Sem<strong>in</strong>ararbeit als Kriterium zu formulieren.<br />

Denkbar wäre zudem, den Wiki-Beitrag am Ende des Semesters zu benoten, e<strong>in</strong>fl<br />

ießen würden dadurch das Feedback und die Überarbeitung. Mit e<strong>in</strong>em wesentlich<br />

höheren Aufwand verbunden ist die Möglichkeit, Themen im Wiki aufzuschalten<br />

und die Teilbeiträge <strong>der</strong> Studierenden, die sie während des Semesters<br />

zu e<strong>in</strong>em aufgeschalteten Thema erstellen können, mit Bonuspunkten für die<br />

Klausur zu belohnen.<br />

Wenig überraschend sehen die Studierenden, wie aus Abbildung 4 ersichtlich,<br />

den langfristigen Zugriff auf die Wiki-Inhalte und die ständige Weiterentwicklung<br />

als die s<strong>in</strong>nvollsten E<strong>in</strong>satzszenarien an. Dies sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong> weiterer<br />

Aspekt zu se<strong>in</strong>, um e<strong>in</strong>erseits das Potenzial des Wikis besser auszuschöpfen<br />

und an<strong>der</strong>erseits die Studierenden den Nutzen des Kollaborationstool-E<strong>in</strong>satzes<br />

erkennen zu lassen. Das Wiki als Wissensdatenbank, die den Studierenden langfristig<br />

zur Verfügung steht, sche<strong>in</strong>t hierbei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle zu spielen.<br />

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